Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
So so, in Schleswig-Holstein geht es gemächlich zu. Immerhin war das nördlichste Bundesland immer ein Hort rechter Gesinnung und so mancher Neonazi fühlte und fühlt sich dort wohl. Vor für Altnazis war die Region ein Refugium...
Die von der AfD können sich ja ermutigt fühlen, jedoch ändert das an dem miserablen Resultat nichts. 5,9 Prozent in Schleswig-Holstein ist ja schon mal was, aber es ist noch lange kein Durchbruch. Und hier schreibe ich es nochmal. Die AfD könnte eine viel größere Wählerschicht hinter sich haben, wenn sie ihren Rechtsradikalismus fallen ließe. Mit solchen Parolen kommen sie nicht weit. Die, die die Partei wählen sind wie im Bericht erwähnt die Stammwähler. Was die Partei aber braucht sind neue Wähler, die von Rechtsextremismus nichts wissen will. Solange diese Parteiführung das aber nicht versteht und nicht verstehen will, solange wird sich da auch nichts ändern. Im September reden wir nochmal darüber und dann sehen wir ob ich Recht hatte oder nicht.
Kommentar AfD in Schleswig-Holstein: Der harte Kern bleibt
Die AfD bleibt eine Randpartei. Doch ihr beständiger Einzug in die Landtage spricht für eine gefestigte Kernwählerschaft – am rechten Rand.
Schillernde AfD-Persönlichkeiten, aber leider keine Regenbogenfans: Jörg Nobis und Beatrix von Storch Foto: dpa
Hinter dem knappen Einzug der AfD in den Landtag von Schleswig-Holstein mit 5,9 Prozent stecken viererlei Botschaften: eine landesspezifische, eine optimistisch und zwei pessimistisch stimmende.
Zunächst die landesspezifische: Dass es im hohen Norden etwas gemächlicher zugeht als anderswo, gilt auch für die Sphäre des Politischen. Kaum ein anderes Bundesland hat den Zuzug der Flüchtlinge so unaufgeregt und professionell bewältigt wie Schleswig-Holstein. Selbst in kleinsten Gemeinden lief die Aufnahme vieler Flüchtlinge meist problemlos, Angriffe auf Unterkünfte blieben die Ausnahme. In dieser Atmosphäre fehlender Empörung ist es für die AfD kaum möglich, für sich zu punkten. Das Wählerpotenzial der Deutschnationalen ist begrenzt. Zudem war die Gegenwehr aus der Zivilgesellschaft groß.
Nach der Wahl im Saarland Ende März bleibt die AfD das zweite Mal in Folge eine Randpartei, weit unter ihren bundesweiten Zustimmungswerten – das ist eine gute Nachricht. Das Ende des Hypes, der parteiinternen Allmachtsfantasien jenseits der 15 oder 20 Prozent, manifestiert sich in diesen Ergebnissen. Die Demontage der Bundessprecherin Frauke Petry oder die Debatten um den völkisch fischenden Thüringer Landeschef Björn Höcke haben die Partei Wähler gekostet, auch in Schleswig-Holstein. In bundesweiten Umfragen ist die AfD zurück im einstelligen Prozentbereich – die Debatten bestimmen wieder andere.
Dass es die AfD dennoch beständig schafft, die Landtage zu erobern, spricht für eine gefestigte Kernwählerschaft – soweit die erste der unguten Nachrichten. Die zweite: Die Enttäuschung in großen Teilen der Partei über die mauen Ergebnisse im Saarland und in Schleswig-Holstein dürfte sich in Grenzen halten, sind sie doch deutbar als Niederlage für die eher moderaten Kräfte. Die Gaulands und Höckes, überhaupt die ostdeutschen Landesverbände werden sich umso mehr ermutigt fühlen, ihren Radikalitätskurs fortzusetzen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Alternative für Deutschland (AfD)
Kommentar von
Erik Peter
Politik | Berlin
Redakteur für parlamentarische und außerparlamentarische Politik in Berlin, für Krawall und Remmidemmi. Schreibt über soziale Bewegungen, Innenpolitik, Stadtentwicklung und alles, was sonst polarisiert. War zu hören im Podcast "Lokalrunde".
Themen