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Kolumne Press-schlagDas Gute liegt doch so nah!

Kolumne
von Markus Völker

Uli Hoeneß ist mit seinen Vorstandskollegen Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner zum Frühstück verabredet. Tagesordnungspunkte: Saisonrückblick, Stern-TV und Spielershopping.

H oeneß (nippt am doppelten Espresso und kommt langsam in Schwung): Wenn wir immer so gespielt hätten, wie in den letzten fünf Spielen: Wisst ihr, wie die Tabelle dann ausgesehen hätte? Wisst ihr das. Rechnet das mal aus!

Rummenigge: Ist gut Uli.

Hoeneß: Wenn man das hochrechnet, 13 Punkte aus fünf Spielen, wisst ihr das?

Hopfner: Klarer Meister.

Hoeneß: Eben, extrem klarer Meister, aber wegen dem, diesem. Nix wars. Hab ihm nach dem Barcelona-Spiel gesagt, dass er Probleme bekommt, wenn er noch ein Spiel in der Bundesliga verliert. Hab ich ihm klipp und klar gesagt. Jetzt wundert er sich, dass er so schnell rausgeflogen ist und dass der Jupp im Stadion gesessen hat.

Rummenigge: Das war Zufall.

Hoeneß: Eben, glasklarer Zufall.

Hopfner: Wer hat den Spunt eigentlich geholt vor der Saison?

Hoeneß: Ich glaube, der Franz.

Rummenigge: Glaub auch. Der Franz hat ja auch gesagt, der Dings wäre der fleißigste Trainer, der je beim FC Bayern gewesen ist - nach dem Franz natürlich.

Hoeneß: Hat er!?

Hopfner: Wir sollten kurz zu dieser TV-Geschichte von diesem, äh, kommen. Bitte kurz fassen, liebe Kollegen!

Hoeneß: Unglaublich, hat der doch tatsächlich gesagt, er sei mit seiner Denkweise "hier und da an Grenzen gestoßen", weil er es oftmals mit Leuten zu tun hatte, die sich nicht weiterentwickeln wollen, "die mehr auf Besitzdenken fixiert waren". BESITZDENKEN! Ja, was wären wir denn ohne Besitzdenken. Nichts wären wir, kein Festgeldkonto hätten wir, nicht der beste Verein in Deutschland wären wir.

Rummenigge: Franz sollte sich für die Verpflichtung von Dings noch mal bei uns rechfertigen.

Hopfner: Habe ich notiert.

Hoeneß (in Rage): Ging ja noch weiter, diese Stern-Schose. Hat der doch gesagt, dass er immer den nächsten Schritt machen wollte, aber wir hätten ihn am Vorwärtskommen gehindert. WIR!

Hopfner: Ich zitiere weiter aus dem Mitschnitt: "Das sind alles Alphatiere, mit denen man sich zu reiben hat", so der Dings.

Rummenigge: Wir sollten noch einmal über die Höhe der Abfindung für, äh, nachdenken.

Hopfner: Hab ich notiert. Werde mit den Anwälten reden.

Hoeneß: Sagt der doch, die Meisterschaft wäre absolut machbar gewesen. Machbar. Ja, vielleicht 2014, wenn der FC Bayern unter dem zum FC Shangri La geworden wäre.

Hopfner: Erledigt. Punkt drei. Wer wird gekauft?

Rummenigge (entschieden): Ist doch klar. Wolfsburg. Stuttgart. Gomez. Dzeko. Ist toll, wenn die Talente vor der eigenen Haustür zu finden sind, Uli?

Hoeneß: Hat sich immer bewährt, der Einkauf im Land. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah ist.

Hopfner: Also 25 plus x?

Rummenigge: Vergiss y nicht!

Hoeneß: Ypsilon?

Rummenigge: Na der Dings aus, na hier.

Hoeneß: Ah, macht also 25 plus x minus y. Sieht super aus. Verdammt, wir nehmen richtig Geld in die Hand. Und diesen Holländer haben wir ja Gott sei Dank schon.

Rummenigge und Hopfner (im Chor): Es wird gaalaktisch, Uli, einfach gaalaktisch.

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Redakteur
Seit 1998 mehr oder weniger fest bei der taz. Schreibt über alle Sportarten. Und auch über anderes.

2 Kommentare

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  • M
    mobai

    Naja, ich habe gegrinst. Hoeness ist gut getroffen jedenfalls. xD

  • N
    Name

    hab lange überlegt. nein es ist nicht witzig.