Kolumne Pflanzen essen: Was ist groß, orange und macht high?
Es ist Herbst und bei unserer Kolumnistin kommen Kürbisse auf den Tisch – in allen möglichen Formen. Ihr Lieblingsrezept verrät sie auch.
G eht es Ihnen auch wie mir? Mit dem Herbstbeginn verfalle ich dem Kürbis-Wahn. In den kommenden Monaten gibt es bei mir fast täglich Kürbis: morgens Kürbis-Caffè-Latte, zum Nachmittagstee Kürbisplätzchen, als Snack Kürbiskerne, im Salat Kürbiskernöl, dazu Kürbissuppe, Kürbisrisotto, Kürbissmoothie … der Kürbis ist einfach ein Alleskönner.
Meine innige Kürbisliebe hat sicher mit dem ikonischen Status der Früchte in meiner US-amerikanischen Wahlheimat zu tun: an Thanksgiving darf Pumpkin Pie genauso wenig fehlen wie die ausgehöhlten Kürbisfratzen an Halloween. Außerdem ist so ein Kürbis ein Gesundheits-Powerhouse: kalorienarm, reich an Vitaminen, Ballaststoffen und Beta-Carotin, dazu ein Lieferant von wichtigen Mineralien wie Kalium, Mangan und Kupfer. Aber, wenn ich ganz ehrlich bin, der wahre Grund meiner Kürbissucht ist: Er macht mich high!
Kein Scherz. Er ist nämlich eine großartige vegane Quelle der essenziellen Aminosäure Tryptophan und die kurbelt die Serotoninproduktion an. Im Herbst ist Kürbis sozusagen meine Gute-Laune-Substanz der Wahl.
Für den Gesundheitskick ist frisch ausgeschabtes Kürbisfleisch natürlich das Nonplusultra, allerdings steht das handliche Kürbispüree aus der Dose oder dem Tetrapak qualitativ auch ziemlich gut da. Wichtig ist, darauf zu achten, dass das Püree tatsächlich nur aus Kürbis besteht und nicht zusätzlicher Zucker, Stabilisatoren oder sonstiger chemischer Unfug hinzugefügt wurden.
Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.
Mein derzeitiges Kürbis-Lieblingsrezept sind Nudeln in Kürbis-Weißwein-Sauce – und das geht so: Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, eine halbe Zwiebel und 3 Knoblauchzehen hacken und im heißen Öl sautieren.
Anschließend 4 EL gehackten frischen Salbei, eine Prise schwarzen Pfeffer, eine Prise Muskat, anderthalb TL Basilikum, 120 ml Gemüsebrühe, den Inhalt einer Dose Kürbispüree (ca. 450 Gramm), 1 TL Aceto Balsamico, einen Schuss Weißwein, 2 EL Nährhefe sowie den festen, oberen Teil einer zuvor im Kühlschrank gelagerten Dose Kokosmilch in die Pfanne geben – und alles gut verrühren.
Die Soße kurz zum Aufkochen bringen, dann für 5 bis 10 Minuten köcheln lassen und anschließend in einen Mixer geben und zu einer cremigen Konsistenz verarbeiten. Mit Salz abschmecken, über die gekochten Nudeln (ich nehme am liebsten Spaghetti) geben und mit Salbeiblättern garnieren.
Ich wünsche guten Appetit – und gute Laune!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind