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Kolumne MännerThe Good German

Matthias Lohre
Kolumne
von Matthias Lohre

Deutsche Männer haben international einen schlechten Ruf. Beim Flirten sollen sie Nieten sein. Entschuldigung?

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Matthias Lohre
Schriftsteller & Buchautor
Schriftsteller, Buchautor & Journalist. Von 2005 bis 2014 war er Politik-Redakteur und Kolumnist der taz. Sein autobiographisches Sachbuch "Das Erbe der Kriegsenkel" wurde zum Bestseller. Auch der Nachfolger "Das Opfer ist der neue Held" behandelt die Folgen unverstandener Traumata. Lohres Romandebüt "Der kühnste Plan seit Menschengedenken" wird von der Kritik gefeiert.

10 Kommentare

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  • A
    appasionata

    @heizkörper

    ähem, ich will dir ja nicht zu nahe treten. aber da ich auch mal eine binationale ehe eingegangen bin, weiß ich: "Transparenz von Ansprache und Absicht" ist bei vorhandener sprachbarriere natürlich ein MUST. das hat mit "ist woanders üblich" erst mal nix zu tun.

  • P
    Passionate

    ich dachte, Deutsche seien im europäischen vergleich die besseren liebhaber?! vielleicht lag's ja an der "nunmusshierabereinfeuerwerkabbrennen"-haltung der italienischen frau, dass ihr bettgefährte in der zweiten nacht einem buch den vorzug gab. meine erfahrung: vorstellungen vom latin lover haben mit der realität wenig zu tun, so nach dem motto: große klappe, nix dahinter. wahrscheinlich macht die liebe immernoch am schärfsten, völlig wurscht wo sie hinfällt. wer die aber nicht irgendwie rüberbringen oder sich nicht hingeben kann, hat natürlich das nachsehen.

  • H
    Heizkörper

    Letztes Jahr zum vierten Mal geheiratet. Keine der vier Frauen war Deutsche oder hat(te) einen deutschen Pass. Bei deutschen Frauen bin ich bei ca. 60 Ansprechvorgängen 60-mal abgeblitzt und spontan abgegangen. Anderswo dagegen sind Offenheit, Ehrlichkeit, Direktheit und Transparenz von Ansprache und Absicht "normal". Falls ich jemals "nur das Eine" gewollt hätte - alle vier hätten mich in der Praxis eines Besseren belehrt. In Deutschland wäre ich das Schwein. Schönen Gruß an Alice's Wunderland.

  • N
    Nixxib

    Deutsche Männer sind einfach zu verkopft.Leben ständig in der Angst etwas Falsch zu machen oder zu sagen.Es ist nicht "höflichkeit" sondern eine art permanente Überreflektion des Ichs .And thats not very Sexy..also lass dich einfach mal gehen.Auch ohne zu saufen bitte:) lass dich mal gehen und vergiss den Onkel Hitler und dein "deutschsein" and shake it. Dann vergessen es auch die anderen.Denk mal mit deinem ganzen Körper und nicht nur mit deinem Kopf.Have fun!

  • A
    Acrux

    Ach? Als nach Suedamerika Ausgewandeter kommt mir das eigentlich gar nicht so vor. Wenn mal Freunde aus der alten Heimat vorbeischauen koennt' ich wahrscheinlich Geld damit verdienen, sie als Abendbegleitung zu vermitteln.....

  • F
    freidenker

    Also Südi zu deinem Kommentar kann ich nur sagen, versteh einer die Weiber. Also ich hoffe doch, daß das passt.

     

    Ihr glaubt nämlich mann müsse wissen, was in euch vorgeht aber da verlangt ihr zu viel.

     

    Was ist für dich echte Männlichkeit?

     

    Vielleicht sind wir Menschen nicht dazu gemacht, daß männlich und weiblich ständig miteinander auskommen.

     

    Irgendwann will man doch einfach allein sein und dann wirds schwierig mit euch Frauen. "Du interessierst dich nicht mehr für mich..."

  • FN
    Floda Nashir

    Was Du Dir so für Gesprächspartner suchst ... natürlich gibt es Frauen (und Männer), denen an den modernen emanzipierten oder wenigstens nordisch kalten oder nur dumpf trinkenden deutschen Männern das woanders übliche und kulturell verwurzelte heißblütige Machogehabe fehlt. So what? Soll ich mich deswegen jetzt ändern? Oder haben die eine falsche Erwartung bzw. Einstellung?

  • S
    südi

    Auch die deutschen Frauen finden deutsche Männer oft langweilig. Die ständigen Klischeebeschreibungen Schwule, Schwester, Darkroom) sowie das ständige Hirntrainig (was wird wohl "alles" sein?) beschehrt vielen deutschen Männern einsame Nächte. Viele sind einfach zum gähnen langweilig und es fehlt ihnen an echter Männlichkeit.

  • H
    heatwave

    witzig. also die haltung der italienerin kann ich nicht nachvollziehen. draufgänger nerven, die wollen doch nur das eine und zwar zackig ... ob deutsch oder nicht, spielt dabei keine rolle. hohle klischees. kenne auch ziemlich schüchterne "südländische typen", und deutsche krawallbrüder mit hang zur distanzlosigkeit gibt`s doch schichtübergreifend auch genügend.

     

    hitler hatte übrigens einen stich bei den frauen, nicht wenige haben ihn ekstatisch verehrt wie ein sexsymbol der popkultur, weiß der geier warum.

     

    p.s. ich werde als deutsche im ausland oft für eine französin gehalten - was immer das bedeuten mag ...

  • M
    Mats

    Ja unsere Höflichkeit wird uns manchmal zum Verhängnis. Wenn ich mal ganz plump "den Deutschen" anführen darf. Nichts anderes als eine plumpe Verallgemeinerung ist nämlich die Aussage der Lohre'schen Kommunikationspartner.

    Meine Erfahrungen im europäischen Ausland sind so divers wie die Anzahl der Ethnien und der Individuen auf die man dort trifft. Innerhalb zweier Abenden in Stockholm z.B. wurde erst meine Zurückhaltung und dann der Mangel an solcher beklagt. Der eine Abend endete wie geplant, der andere eben nicht. Da soll mal einer schlau draus werden.

    In England hieß es in der Zeitung "The Germans are wurst" und sollten wohl schlimm riechen und sehr unangenehme Gesellschaft sein.

    Der Praxistest bewies, die Deutschen sind beliebt und gerne gesehen - eben nur die stinkenden Arschlöcher nicht.

    Nehmen Sie es also nicht so schwer Herr Lohre! Irgendwann treffen Sie auch auf Ausländer, die sich über ein wenig deutsche Zurückhaltung freuen. Alle anderen verweisen Sie doch nach Nordnorwegen oder vielleicht gleich die Hebriden. Dort wohnen die Meister der Zurückhaltung! Sollte diese Radikalkur nicht wirken, hilft evtl. der Umkehrschluss? Mal eine Woche als blonder, blauäugiger Weißer in Indien - da freut sich jeder über germanische Mißachtung der südländischen Grazie :)

     

    Es kann übrigens auch helfen, sich nicht als Deutscher zu erkennen zu geben. Dank einer glücklichen Fügung kann ich mich wahlweise als Niederländer oder Finne ausweisen, obwohl ich eigentlich deutscher Herkunft bin. Das führt immer wieder zu lustigen Außenansichten auf "die Deutschen".