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Kolumne MachtSteinbrück ist die falsche Wahl

Peer Steinbrück ist SPD-Kanzlerkandidat. Denkt man. Aber wenn sich nun die Basis zu Wort meldete?

E gal wo Leute politisch stehen: Fast alle halten sich für mutig, glauben, sie seien zum unkonventionellen Denken bereit, und halten sich für gesegnet mit einem ausgeprägten Realitätssinn, der es ihnen erlaubt, zwischen dem Wünschenswerten und dem Möglichen zu unterscheiden. Ich bin da keine Ausnahme. Bitter, wenn man plötzlich erkennt, wie sehr man sich inzwischen auf ausgetretenen Pfaden bewegt.

So ging es mir kürzlich auf einer Podiumsdiskussion des RBB. Dort hatte der Chefredakteur des Berliner Tagesspiegels, Lorenz Marold, nicht gerade zum Revoluzzertum neigend oder für Wolkenschiebereien bekannt, eine Urwahl des SPD-Kanzlerkandidaten gefordert. Und ich habe reflexhaft abgewunken und gesagt, das sei doch albern. Die Sache sei entschieden, dem SPD-Parteitag bliebe gar nichts anderes mehr übrig, als die Entscheidung des Hinterzimmers abzunicken. Was denn sonst? Wir redeten hier doch schließlich unter Erwachsenen.

Wie brav und kleinmütig. Wenn man nicht einmal den Delegierten eines Parteitags zutraut, einen – offiziell noch gar nicht gefallenen – Beschluss zu korrigieren: Wie kann man dann überzeugend für irgendeine umfassende politische Veränderung eintreten, zum Beispiel für eine Reform des gesamten Banken-und Finanzsektors oder für eine Demokratisierung europäischer Institutionen? Es gibt ja durchaus noch formidablere Gegner als Sigmar Gabriel.

Steinbrück ist die falsche Wahl

Es ist auch nicht so, dass irgendjemand in der Diskussionsrunde die Kür von Peer Steinbrück für eine gelungene Idee gehalten hätte. Wir alle, die wir gemeinsam mit Marold auf dem Podium saßen – und in anderen Fragen sehr unterschiedliche Ansichten vertraten – , hatten vor seinem überraschenden Vorschlag etwa eine halbe Stunde damit zugebracht, Steinbrück gemeinsam zur falschen Wahl zu erklären.

Bild: Katharina Behling
BETTINA GAUS

Die Autorin ist politische Korrespondentin der taz. Ihre Kolumne „Macht“ erscheint alle 14 Tage in der sonntaz. Das Wochenendmagazin ist am Kiosk, e-Kiosk und im Wochenendabo erhältlich.

Weil er das große Wahlkampfthema der sozialen Gerechtigkeit nicht überzeugend vertreten kann, was übrigens nicht daran liegt, dass er für Vorträge üppige Honorare bekommt. Sondern an seinem bisherigen politischen Kurs. Der lässt einen auch daran zweifeln, dass man in den Vorstandsetagen der Banken seine Ernennung zum Kandidaten besonders beunruhigt zur Kenntnis genommen hätte.

Erinnert sich jemand an die Verhandlungen über die Rettung der Münchner Hypo Real Estate? An der haben Banken mit Kreditzinsen gut verdient, während der Bund das Risiko mit Bürgschaften übernahm. Der damalige Finanzminister Peer Steinbrück hielt das seinerzeit für einen großen Verhandlungserfolg. Auf seine Vorschläge zur Bekämpfung der Krise im Euroraum darf man sich jetzt schon freuen. Vor allem als Sozialdemokrat an der Basis, der Plakate im Wahlkampf kleben soll.

Wahlen abschaffen?

Aber deswegen gleich eine Urwahl? In der SPD? Sofort kehrt die Erinnerung an Rudolf Scharping zurück, der 1993 durch eine Urwahl zum SPD-Vorsitzenden gekürt worden war, inzwischen Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer ist und zwischendurch – als Verteidigungsminister – mit seiner Freundin zusammen baden gegangen war. Geschenkt. Wenn man den Ausgang einer Wahl als Argument gegen den Vorgang einer Wahl ins Feld führt, gibt es gute Gründe, Wahlen schleunigst abzuschaffen.

Auch der Einwand, außer Steinbrück sei ja inzwischen niemand mehr zur Kanzlerkandidatur bereit, sticht nicht. Zum einen könnte der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel sich mit einem starken Votum der Delegierten im Rücken vielleicht doch von seinen Selbstzweifeln befreien. Zum anderen würde ein lauter Ruf der Basis der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erlauben, von ihrer vormals sehr verständlichen Verweigerungshaltung abzurücken.

Wer mit Stimmrecht am 9. Dezember zum Sonderparteitag der SPD in Hannover fährt und die Entscheidung für Peer Steinbrück für falsch hält, muss sich nur trauen, scheinbar Unumstößliches nicht mehr für unumstößlich zu halten. Das ist gar nicht so schwer. Ich weiß, wovon ich rede.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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29 Kommentare

 / 
  • VL
    vergessene Liebe

    Hohoho... Warum nicht Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat der SPD? Er ist sehr Un- emphatisch.. etwas `vierkantig´ - fast `unsymphatisch´ .. jedoch sehr positiv kompetent! Und er verspricht... dass es nicht langweilig wird in der Republik ! Er kann und wird einen neuen `fairen´ Standard setzen.. um die Schlappschwänzigkeit des merkwürdigen `neoliberalismus´ von Merkel/ Rösler zu überwinden !

  • N
    Niedra

    Das sind die gleichen SPD-Nasen, die unter Schröder diese asoziale Richtung beschlossen hatten. Siehe Altersarmut usw. Was will man von denen denn erwarten?

    Und die SPD-Linke? Wer soll das denn sein?

    LINKS ist woanders, liebe Freunde der Debatte. Mit dem Herrn Kanzlerkandidaten reicht es zur großen Koalition.Das ist das Ziel dieser drei Herren.

  • KK
    Kurt Kress

    Das neue Beraterteam Steinbrücks scheint kein Garant für eine produktive Zusammenarbeit linker und rechter Genossen zu sein. Und dann auch noch die ärgerliche Affäre mit den Bochumer Stadtwerken.

     

    Es wird immer deutlicher: Mit der Nominierung Steinbrücks zum Kanzlerkandidaten durch die SPD scheint ein Politikwechsel nach der Bundestagswahl sehr unwahrscheinlich, - es sei denn, es geschieht ein Wunder, und Steinbrück erklärt sich noch vor der Wahl mit der Bildung einer rot-rot-grünen Koalition einverstanden, falls die Wahlergebnisse das nahe legen. Die Prognosen in den Sonntagsumfragen weisen in der Regel eine linke Mehrheit aus!

  • KK
    Kurt Kress

    Das neue Beraterteam Steinbrücks scheint kein Garant für eine produktive Zusammenarbeit linker und rechter Genossen zu sein. Und dann auch noch die ärgerliche Affäre mit den Bochumer Stadtwerken.

     

    Es wird immer deutlicher: Mit der Nominierung Steinbrücks zum Kanzlerkandidaten durch die SPD scheint ein Politikwechsel nach der Bundestagswahl sehr unwahrscheinlich, - es sei denn, es geschieht ein Wunder, und Steinbrück erklärt sich noch vor der Wahl mit der Bildung einer rot-rot-grünen Koalition einverstanden, falls die Wahlergebnisse das nahe legen. Die Prognosen in den Sonntagsumfragen weisen in der Regel eine linke Mehrheit aus!

  • S
    Synoptiker

    Was macht Steinbrück für Merkel denn so gefährlich?

    Ich sehe da nichts, was andere aus der zweiten Reihe nicht auch bringen würden. (Negativ-Beispiel: Die Besetzung von Fachministerien erfolgt doch auch nach dem Zufalls- oder Proporz-Prinzip! In ihrer Aussage: Steinbrück ist der falsche Kandidat, hat Bettina Gaus recht. Grund für mich und viele potenzielle Wähler: Er ist kein Sozialdemokrat und das Auseinanderdriften der Gesellschaft in arm und reich ist nicht wirklich sein Thema! Deshalb Leute denkt im Januar 2013 daran: Niedersachsen braucht eine Linke-Mehrheit,links von der SPD, keine verkorkste neoliberale SPD-Mehrheit.

  • VH
    von Hessen

    Steinbrück ist ein guter Mann und er wäre ein guter Kanzler. Leider aber ist die SPD die falsche Partei. Ein SPD-Kandidat braucht gar keine politische Gegner, die Parteifreunde schaffen es schon alleine, ihn scheitern zu lassen.

     

    Bleibt eben alles wie es ist mit Kanzlerin Merkel. Die SPD will es ja offenbar auch so.

  • AM
    Alterspräsident mit Weitblick

    Absurd! Wenn die SPD jetzt umschwenkt, macht sie sich entgültig lächerlich. Und Hannelore Kraft hat für eine volle Legislaturperionde in NRW nunmal eine feste Zusage gegeben. Gerade, dass Rüttgers sich dazu nicht durchzuringen vermochte, war ja einer der Skills, die Kraft den entscheidenden Impuls in Richtung Glaubwürdigkeit verliehen haben. Sie würde das für die SPD in NRW vollständig verspielen, und auch ihre Kandidatur auf Bundesebene von vorneherein aussichtslos machen.

     

    Wieso sollte Gabriel auf einmal eine breite Mehrheit hinter sich haben? Er war von allen Optionen der mit der schwächsten Zustimmung innerhalb seiner Partei.

     

    Leider wurde der bräsige Wowi gar nicht genannt. Durch seinen Flughafen ist er doch jetzt irgendwie prädestiniert zum Kanzlerkandidaten, zumal deutlich weiter links stehend als Steinbrück.

     

    Noch Vorschläge? Vielleicht eine Wiederinstallation von Oskar Lafontaine, geknüpft an die bedingunslose Übernahme aller seiner neueren sozialpolitischen Vorstellungen? Schröder zurückholen aus Russland?

     

    Das Problem vieler, die sich mit Steinbrück so schwer tun: sie sind halt schon von vorneherein entschlossen, ihn für inakzeptabel zu halten. Die Bonmots zur Finanzkrisenregulation lassen sich hierbei beliebig und seitenweise raushauen.

     

    Steinbrück war damals ein Verantwortungsträger in entscheidender Position innerhalb einer Systematik, die Willkürakte hart bestraft. Seine Arbeit hat damals dazu beigetragen, dass Deutschland weitaus am besten im gesamten europäischen Vergleich aus der Krise gekommen ist. Absurderweise ist er somit ein entscheidender Wegbereiter für das Reüssieren der wenig handlungstarken und weitgehend akommunikativen Merkel geworden. Sie schwimmt auf der Welle des Erfolges, den er hatte.

     

    Steinbrück ist ein ausgesprochen fähiger Kopf, um Längen besser in Wirtschaftsdingen als alle in der regierenden Koalition, mit Ausnahme vielleicht von Schäuble. Aber auch nur vielleicht. Leider besteht kaum noch Aussicht, dass er es schafft. Dann muss er, weil er ja nicht mitmacht bei der grossen Koalition, wieder Vorträge halten. Besser fürs Land wäre was anderes, besser für die SPD auch.

  • L
    Luise

    Urwahlen der Führungsleute müssten in allen Parteien Standard sein.

     

    Allerdings ist die Basis sowohl der SPD, als auch der Grünen offenbar schon derart gleichgeschaltet, dass sie es jeweils seit Jahren zulässt, dass nur neoliberale PolitikerInnen an die Partei-Spitze kommen.

     

    Die Grünen-Basis hat als "rebellische Tat" unter auschließlich prominenten Agenda 2010-und Hartz-Iv-PolitikerInnen, die sich heutzutage erdreisten, sich als VerfechterInnen der "sozialen Gerechtigkeit" zu inszenieren, überraschend die bigotte Oberchristin und Abtreibungsgegnerin Katrin Göring-Eckhardt gewählt.

     

    VOW.

     

    So rechts sind die Grünen heute.

     

    Linke prominente SpitzenkandidatInnen standen nicht zur Urwahl für die Basis. Denn politisch links, da gibt es nur noch Herrn Ströbele bei den Grünen. Und der kam da noch nie in eine Führungsposition in diesem verlogenen Laden.

  • S
    seoul

    Na ja, das ist ein nicht nett gemeinter Artikel einer Phantastin, die noch meint, die Welt könne von Wünschen allein gerecht werden.

    Steinbrück war von anfang an DER Kandidat, auf den sich Gabriel und Steinmeier abgestimmt hatten. Der Einzige, der Fr Merkel gefährlich werden könnte, da er viele, zu viele wähler der CDU-Mitte einbringen wird. Wenn nun aber die LINKE in der SPD, die seit Jahren nicht so recht wissen, was zu machen ist und ja zum Teil in die WSAG abgewandert sind, dem Kandidaten den Boden unter den Füßen wegziehen will, dann sollte die SPD einfach NIEMANDEN aufstellen, denn sie hätte keinen mehr, der ernsthaft Kanzler werden könnte.

     

    Wenn die SPD zur Protestpartei eines linken Flügels verkommen will, na dann nur zu. Vielleicht formt sich dann endlich eine Mitte-rehts Partei aus anhändern der CDU/SPD und FDP, denn die bekämen locker eine Mehrheit.

     

    Gut das die Alt68er nun langsam abtreten und den angerichteten Schaden selbst besichtigen lönnen, z.Zt. im Iran - die Antia Schahdemos haben grandioses bewirkt dort -, oder die Odenwaldschule, ein grandioses Projekt, welche missbrauchte Kinder zurück ließ, oder die Castor-Demos, die D noch in 20 Jahren einen Standort suchen lassen.... alles super !

  • S
    Sören

    Ich halte die Aufregung um Peer Steinbrück für etwas übertrieben. Er hat einen Fehlstart hingelegt, aber die Wahlen finden nicht diesen Sonntag, sondern im September nächsten Jahres statt. Bis dahin ist noch viel Zeit, und es kann noch viel passieren.

     

    Ob das Thema des Wahlkampfes unbedingt die Gerechtigkeit ist, ist auch noch gar nicht klar. Themen der Finanz- und Wirtschaftspolitik werden mutmaßlich eine Rolle spielen, und da kann Steinbrück gegen die Kanzlerin möglicherweise punkten.

     

    Eine Urwahl würde nur Sinn machen, wenn es mehrer Kandidaten gäbe. Das ist aber nicht der Fall, also ein recht sinnloses Unterfangen. Man sollte auch mehr Realismus bei dieser Fragen walten lassen: Der oder die KandidatIN muss in der Bevölkerung bekannt sein, sonst verbringt man einen großen Teil des Wahlkampfes damit ihn/sie bekannt zu machen, statt sich mit Inhalten zu beschäftigen.

     

    Ansonsten halte ich wenig davon, diese Themen intellektuell zu überhöhen; die meisten Leute entscheiden sehr pragmatisch, wem sie eher zutrauen, das Land zu regieren. Dazu braucht man keine philosophischen Exkurse führen, sondern gesunden Menschenverstand.

  • W
    wauz

    Braucht die SPD einen eigenen Kandidaten?

     

    Nein! Die SPD wird, wenn überhaupt in einer Regierung vertreten, Teil einer Koalition sein. Und da sollte der Fähigste Kanzler sein. Warum muss also die SPD unbrauchbares personal vorne hinstellen, nur damit sie einen "eigenen Kandidaten" hat?

    Trittin muss Kanzler werden! Weil er es kann. Weil er gut darin ist, Probbleme klar zu benennen und dann für alle Beteiligten einen gangbaren Weg zu finden. Eiertanz und Larifari hatten wir jetzt schon genug. Das Dr.Merkel muss endlich weg, und eine klare Perspektive her!

    Steinbrück, Steinmeier, Gabriel? Vergesst es!

    Jürgen Trittin hat das Können und die Erfahrung in der Bundespolitik, da kann auch eine Hannelore Kraft nicht mithalten!

  • B
    Benedetto

    Hannelore Kraft zieht als Jeanne d'Arc des 21.Jahrhunderts in den Wahlzirkus um Deutschland von der beliebten Mutti zu befreien? Und die SPD Basis streitet motiviert mit?

    Mir fehlt der Glaube an solch ein Wunder.

  • J
    jenny

    Steinbrück erscheint immer mehr als Solist, der nur

    aus Verlegenheit von der Partei nach vorne geschoben

    wurde.

     

    Seine finanzpolitischen Un-Fähigkeiten hat er schon

     

    mehrfach unter Beweis gestellt!

     

    - Als Aufsichtsrat bei der WestLB, hat er nicht

    gegen milliardenschwere Fehlspekulationen(Boxclever

    interveniert;

    - Als Finanzminister hat er der fallierenden IKB-Bank

    12 Mia. Steuermittel zugeschanzt, da angeblich ein

    Systemrisiko vorlag - wurde von der Bankenlobby

    so intoniert u. von Steinb. durchgewunken!!

    - Auch in der Euroschuldenkrise scheint der Kandidat

    mehr "Einflussagent" interessierter Finanz/-Export

    kreise zu sein, wenn er (unbegrenzte) Hilfe für

    Griechenland anmahnt - natürlich auf Kostenm der

    hiesigen Arbeitnehmer u. Bürger, zugunsten gr.

    Millionäre/-Milliardäre!

    Statt durchgreifende Steuereintreibungen in den

    südlichen Pigs-Ländern anzumahnen wird von Stein-

    brück der schiefe Vergleich mit den Kosten der

    "Wiedervereinigung" gebracht.

    - dort hatten wir Durchgriffsrechte, dort wurde

    gossteils sinnvoll investiert u. vor Allem, das

    Geld kam bei den Bürgern an!!

    (in Griechenland, Spanien,Portugal darben die

    Menschen, weil raffgierige, vetternwirtschaften-

    de Millionärsklicken alles wegraffen!!)

    - ferner hat kein europäisches Land uns etwas

    finanziell unterstützt bei den 2000 Mia.Kosten,

    im Gegenteil, wir blieben Nettozahler für die EU.

    u. zBsp. gerade die "stolzen" Spanier lehnten es

    ausdrücklich ab etwas von ihren brüsseler Förder

    milliarden abzugeben!

    - Solidarität ist keine Einbahnstrasse Peer, mach

    Dich nicht mit Bankern u. Bonzen gemein u. ver-

    schenke nicht das sauer verdiente Geld , was die

    Arbeitnehmer hier verdienen, die haben gerade

    wegen der spd-Agendapolitik über 10 Jahre Lohn-

    verzicht üben müssen.

     

    - Übrigens seit der Antike wird der Unglücksbote

    -hier Steinbrück- immer abgestraft, der Partei

    droht ein Wahldesaster 2013 !!!

  • D
    Doroina

    Gebetsmühle: Es gibt nicht nur Hannelore Kraft in der SPD!

     

    Manuela Schwesig – kann (mindestens) Finanzen, Soziales und Gerechtigkeit und Führung (Diplom-Finanzwirtin (FH), ehemalige Ministerin für Soziales und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern und aktuelle Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern)

     

    Dr. Barbara Hendricks – kann (mindestens) Finanzen und Führung (u.a. ehemalige Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen und aktueller Partei-Vorstand)

     

    Ingrid Arndt-Brauer - kann (mindestens) Finanzen, Soziales, Nachhaltigkeit und Führung (Dipl.-Kauffrau und Dipl.-Soziologin, u.a. Mitglied im Finanzausschuss, Haushaltsausschuss, stellvertretende Sprecherin AG Finanzen, Sprecherin Arbeitsgruppe des Parl. Beirates für nachhaltige Entwicklung)

     

    Sabine Bätzing-Lichtenthäler - kann (mindestens) Finanzen, Soziales und Führung (u.a. Mitglied im Finanzausschuss, Sprecherin Projekt Generationenpolitik, Mitglied Arbeitsgruppe Energie)

     

    Ute Kumpf - kann (mindestens) Finanzen, Soziales und Führung (Dipl. Volkswirtin, u.a. Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Mitglied Arbeitsgruppe Demokratie, stellv. Mitglied Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)

     

    Dr. Carola Reimann - kann (mindestens) Technologie, Forschung und Führung (Biotechnologin, u.a. Mitglied im SPD-Fraktionsvorstand, Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit, stellv. Mitglied im Ausschuss für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung)

     

    …und so weiter und so fort!

  • HA
    H. Absucht

    Auf unrechtmäßigem Wege der Habsucht zu frönen ist ein Verbrechen, aber auch auf rechtmäßigem ist es eine Schande. Denn es ist unanständig, schmutzig zu geizen, wenn es auch ohne Rechtsverletzung geschieht.

     

    Epikur von Samos, (341 - 271 v. Chr.), griechischer Philosoph

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Die Parteien als "Kanzlerwahlverein" (Sebasitian Haffner) haben die "Postmediendemokratie" (kurz

     

    Postemediokratie) bereits vor längere Zeit in der BRD strukturell "festgeklopft".

    Der variantenreiche ostentative NICHTgebrauch eigener politische Wahlmöglichkeiten zum vorgesehenen Zwecke repräsenativer interessensexpressiver parlamentarischer Wahl ist die Grundlage.

     

    Eine so unpolitische Gesellschaft bei so viel aAufwand für politischen Diskurs und soviel "Augen öffnen" über extrem ungebremste Dreisthekit, Arroganz der Macht, auch der SPD (Führung), aller Art - zeigt, wie gut "man" die Bevölkerung dank Soziologie im Griff hat. Mit oder ohne Steinbrück.

     

    Das im Hinterkkopf ist der Artikel recht gut.

  • VB
    Volker Birk

    In den letzten Tagen geht es mir immer und immer wieder durch den Kopf: wo ist Marc-Uwe Kling, wenn man ihn mal braucht? ;-)

  • A
    anke

    Auf meinem TV-Bildschirm haben sie gerade das Milgram-Experiment widerholt. Raten Sie mal, Frau Gaus, was ich beim Lesen der Kommentare von Normalo und Warum empfunden haben! Wenn eine "gestandene Persönlichkeit mit [...] Charisma", mit "Selbstbewusstsein und Kompetenz" (mit oder ohne Oberlippenbärtchen) den beiden Typen befehlen würde, mir 450 Volt durch den Körper zu jagen, weil damit angeblich der Sieg über die Merkel zu sichern ist, dann tun die das, fürchte ich. Sie sind schließlich Erwachsene.

  • PP
    P. Pallino

    Steinbrueck ist doch jener ehemelige Finanzminister, der eine Jahrestagung des Waehrungsfonds in Washington schwaenzte, weil er gerade im Urlaub war. So einer als Kanzler??

  • N
    neubau

    @Normalo: Wer Dieter Nuhr zitieren muss, hat einen armseligen Zitateschatz zur Auswahl... suchen Sie doch mal nach Tucholsky und Chomsky, da findet man in jedem Aphorismus mehr Inhalt als in allen Sätzen dieses unlustigen Komikers zusammen.

     

    Nu(h)r mal so: Man könnte Steinbrück schon noch absetzen, aber die SPD ist so oder so erledigt. Sie hat mit HartzIV und dem Krieg in Afghanistan bzw. schon zuvor auf dem Balkan, mit der Agenda-Politik und der Unterstützung von Privatisierungen etc. pp. nicht nur sich selbst, sondern auch alle Sozialdemokraten sauber in's Knie gef*** - eine bessere Formulierung dafür will mir nicht einfallen.

  • KK
    Karl K

    Neues aus der Welt der selten Begabten(vulgo Politiker)

    Hier nun: Urwahl:

    Mädel - wie immer: träum weiter!

     

    Söchst du Wuust in Hunnenstall?

    Eigentlich ist diese Ansammlung von SPezialDemokraten - Partei? - sowas von runtergewirtschaftet, daß es nicht lohnt, nach GazPromGerd-Volks-wagen nun sich ernsthaft mit Ur-wahl-wagen (Willy - hörste überhaupt noch zu auf Wolke Neuin? Hä? - Demo wagen?)zu beschäftigen.

     

    Alles gesagt von Heinz Erhardt:

     

    Ich ging im Urwahld auf und ab

    an jedem Urbaum Urwahl, Blatt für Blatt;

    Gut wenn man sie hat!

     

    Klar,Steini I.´s Antwort kennt nur der Wind: ROLEX

     

    Danke - Küppi!

  • KK
    Klaus Kosiek

    Steinbrück auswechseln? Keine gute Idee, denn die eine Alternative (Steinmeier) steht für den bescheidenen Anspruch, Juniorpartner in einer Großen Koalition zu werden, die andere (Gabriel)für nichts. Die SPD muss die Suppe, die ihr ihre Spitzengenossen einbebrockt haben, im Wahlkampf als delikates Angebot verkaufen und darauf hoffen, dass sich das Desaster nicht einstellt. Im Übrigen sollte sie sich schon mal auf 2017 vorbereiten.

  • H
    Horsti

    Steinbrück ist jetzt offizieller Wahlkampfhelfer von Angela Merkel:

     

    http://www.der-postillon.com/2012/11/angela-merkel-ernennt-peer-steinbruck.html

  • R
    reblek

    Der Herr vom Tagesspiegel spricht von "Urwahl", aber Frau Gaus schreibt von "Parteitag" und betritt damit eine andere Ebene.

    Dass Scharping per Urwahl "gewählt" worden sei, ist Quatsch. In der SPD können sie nicht zählen. Scharping hatte lediglich eine relative Mehrheit, weil außerdem noch Wieczorek-Zeul und Schröder kandidiert haben. Wenn eine® von den beiden - egal wer - in einer Stichwahl gegen Scharping angetreten wäre, wäre dieser glücklicher Zweiter geworden und ihm und uns viel erspart geblieben.

  • N
    Normalo

    Wenn dann bald Jede® aus der Redaktion einen Kommentar mit diesem Tenor geschrieben hat, was macht Ihr dann? Wieder beim Ersten Anfangen oder endlich mal eine neue Sau durchs Dorf Treiben?

     

    Nur zur Info: Steinbrück IST Kandidat und wird es nach allen Regeln der Berliner Gesichtswahrungsdynamik auch bleiben. Und wer noch nicht mal mehr eine realistische Alternative benennen kann, sollte ohnehin dem ehernen Rat des Herrn Nuhr bezüglich "keine Ahnung" und "Klappe" folgen.

     

    Außerdem sind wir nicht in den USA, wo man die Wahl verliert, wenn man seine Stammwählerschaft nicht hinreichend umgarnt. Hierzulande verliert schlichtweg der, der gegen Angela Merkel antritt - es sei denn, er kann ihr in der Mitte des Spektrums die nötigen Stimmen abjagen. Und das macht man nicht mit sympathischer linker Gutmenschelei sondern mit Selbstbewusstsein und Kompetenz.

     

    Deshalb ist Steinbrück genau die richtige Wahl, auch wenn er als Mensch und als Kandidat beileibe nicht perfekt ist. Und einen besseren Zeitpunkt für seine Nominierung als jetzt, wo die Linkspartei gerade demonstriert, dass sie ohne ihre beiden Superstars auf Bundesebene kein Gegner mehr ist, kann man sich kaum vorstellen.

  • ZN
    Zeckt Nich

    Wie wär's denn mal mit einer Anzeige gegen Steinmeier wegen Massenmord in Kunduz?

    Allemal besser als diese Show mit irgendwelchen Spinnern vom RBB. Erinnert sei daran, daß es immer noch kein Bundesland Berlin-Brandenburg gibt, also wieso heisst das nicht wieder SFB?

  • K
    KFR

    das Kasperle-Theater an der Spitze mit bedauerlichen Handlungszwängen ach so demokratischer Absichten ist seit 120 Jahren nix Neues.

  • V
    vic

    Steinbrück wird nicht Kanzler, das weiß er auch.

    Dumm ist nur, es ist völlig egal wer bei den Spezialdemokraten antritt.

  • W
    Warum?

    Also das einzige, was den Genossen und Genossinnen fehlt, ist eine Kanzlerinkandidatin (komisches Wort, aber wahrscheinlich richtig gegendert). Ein Heil, ein Gabriel oder ein Stein-meier im Brett ist da wirklich keine bessere Wahl, als der Peer. Und was die SPD nun gar nicht braucht, ist noch mehr Unruhe in der Wahl, des Leadings. Also mal bitte runterfahren und nachdenken, bevor rumgepoltert wird. Ich finde Peer ist eine gestandene Persönlichkeit mit einem Charisma, der es mit Merkel aufnehmen kann. Wenigstens ist er gerade wegen seiner guten Bezahlung jemand, dem ich Finanzielle Bodenständigkeit zuschreiben würde. Alles Schlechtgerede über ihn, ist doch nur die Angst vor der eigenen Courage sich selbst in den Ring zu werfen ;-)