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Kolumne Das TuchMein Kopf gehört mir

Kolumne
von Kübra Yücel

Ich trage ein Kopftuch – und muss deswegen von niemandem gerettet werden. Das glauben aber viele. Warum eigentlich?

I ch war vierzehn Jahre alt, als mich eine Frau in der U-Bahn fragte: "Warum trägst du das Kopftuch?" "Weil ich will", antwortete ich, woraufhin sie "Willst du nicht!" zurückschrie. Und ich hörte nur noch die Worte: Afghanistan, Gewalt an Frauen, Unterdrückung, Zwangsehen, Ehrenmorde - das volle Programm eben. Seitdem gibt es solche Szenen immer wieder.

Nein, ich möchte deshalb nicht bemitleidet werden oder gar in die ach so beliebte Opferrolle. Ich schreibe dies, weil ich das Gegenteil will: als freies, selbstständiges und mündiges Individuum wahrgenommen werden. Doch genau das wird kopftuchtragenden Musliminnen verwehrt.

Die Frauen unter Kopftüchern werden auf unterdrückte Wesen der patriarchalischen Gesellschaft und Opfer des männlichen Triebs reduziert. Drängt sich denn niemandem der Verdacht auf, dass es Musliminnen geben könnte, die freiwillig, aus religiösen Gründen, ein Kopftuch tragen?

Bild: privat

Kübra Yücel

Klar. Darüber, ob das Kopftuch religiöse Pflicht ist, wird viel diskutiert. Jede Muslimin kommt an den Punkt, an dem sie diese Frage für sich klärt - und sich für oder gegen das Tuch entscheidet. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass der Quran und die Sunnah des Propheten relativ eindeutig sind in dieser Frage. Für mich ist das Kopftuch eine religiöse Pflicht.

Ein Gebot sollte jedoch nicht allein deshalb befolgt werden, weil es ein Gebot ist. Jeder Muslim ist angehalten zu verstehen, welchen Grund verschiedene Gebote haben könnten. So hat jede Kopftuchträgerin ihre eigenen, individuellen Motive. Ich zum Beispiel fühle mich mit dem Kopftuch Gott näher und erinnere mich täglich der islamischen Spiritualität. Außerdem bekenne ich mich gerne öffentlich zu meiner Religion, die mich sehr geprägt hat und noch immer prägt. Das Kopftuch ist Teil meiner Identität.

Für andere Musliminnen kann das Kopftuchtragen natürlich andere Gründe haben - wie das Schutzbedürfnis oder das vielkritisierte Verhüllen vor männlichen Blicken. Oder auch nichtreligiöse Gründe wie Ausdruck der Weiblichkeit und gesellschaftlich-familiärer Druck.

Der große Kritiker-Fehler: Aus den zahlreichen Gründen suchen sie sich einen Grund aus, auf den sie dann ihre gesamte Argumentation stützen. Ja, es gibt patriarchalische Kulturkreise, in denen das Kopftuch und die Frau von Männern als Aushängeschild der familiären Ehre missbraucht werden. Leider.

Deshalb können muslimische Communitys dafür kritisiert werden, diese Traditionen noch immer nicht effektiv bekämpft zu haben. Doch daraus ein generell islamisches Problem zu machen, wird der Realität nicht gerecht und ist unfair gegenüber all jenen Frauen, die sich freiwillig für das Kopftuch entschieden haben und nun durch das Klischee zu Unterdrückten stilisiert werden.

Daher: Nein danke. Ich renne nicht, einem Huhn ohne Kopf gleichend, blind durch die Gegend, um die unterdrückenden Traditionen der Großeltern zu verteidigen. Ich bin unabhängig, habe meinen eigenen Willen. Ich bin frei. Und deshalb: Bitte befreit jemand anderen.

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86 Kommentare

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  • Z
    Zabaione

    Hallo Kübra,

     

    ich nenne sie mal einfach so, weil ich Kinder habe, die in ihrem Alter sind.

     

    Ich habe kein Problem mit dem Kopftuch, wenn es aus freier Wahl getragen wird. Warum auch es ist nur ein Tuch. Eine meiner Nichten hat auch mal eines getragen,weil sie mit einem Muslimen verheiratet war und damit ihre Zugehörigkeit zeigen wollte. Sie hat es irgendwann wieder abgelegt, weil das die einzigen Gründe waren und die Ehe auch irgendwann gescheiter ist. Zwei ihrer Söhne tragen türkische Namen.

    Ich habe die Zeit genossen als sie uns türkische Speisen serviert hat und am Tisch die türkische Großmutter saß mit der großen türkischen Familie, in der alles vertreten war von Kopftuch bis Bauchfrei. Ich mag unsere multikulturelle Gesellschaft, insbesondere wenn sie es schafft an einem Tisch zu sitzen und miteinander zu feiern und jeder das sein darf was er ist und keiner den anderen verletzt.

     

    Ich habe ihren Beitrag gerne gelesen.

  • P
    Peter

    Religion vergiftet die Welt. Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Damit ist jede religiöse Begründung für Kleidung, Schmuck oder Rituale obsolet.

  • N
    Nora

    Ich finde das echt toll was sie machen.

    Ihre Meinung teile ich auch.

    Erfahrungen musste ich leider auch sammeln, mit Menschen die einen öffentlichen verbal angreifen und als "Schleiereule" bezichtigen.

    Aber trotzdem so etwas macht mich eigentlich nur noch särker, das haben sie mir bewiesen.

    Einige Bürger sollten endlich einmal ihre Augen richtig öffnen und sehen, dass wir alle Menschen sind.

    Ich danke ihnen für ihre Stärke und den Mut unwissenden gegenüberzuteten.^^

  • FK
    Fatima Kaufmann

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    Den Artikel von Frau Yücel finde ich sehr gut. Ich selbst trage Kopftuch nicht so sehr aus religiösen Gründen, sondern weil ich es einfach wunderschön finde, mich mit einem hübschen Kopftuch zu schmücken. Es unterstreicht die Weiblichkeit der Trägerin. Die islamische Kopftuchmode ist ja so schön. Es gibt moderne Kopftücher, Amira Hijab,Khimar und vieles mehr. Je nach Lust und Laune trage ich entweder das eine oder andere hübsche Tuch. Ich finde auch nicht auch nichts dagegen, wenn jüngere Mädchen ein Kopftuch tragen. Es sieht wirklich sehr hübsch aus. Auf jeden Fall sieht bei einer Frau ein Kopftuch hübscher aus als eine herausgewachsene Dauerwelle. Liebe Frau Yücel, machen Sie weiter so.

  • R
    Rabinatarina

    Ohne eigenständig meinen Körper zu beherrschen bin ich geboren worden, konnte nicht sprechen und WAR NACKT.

     

    So habe ich gelernt:

    - zur Toilette zu gehen, anstatt meine Ausscheidungen überallhin zu verteilen,

    - mir Ausdruck zu verleihen in einer allgemein verständlichen Sprache, die auch meine Bedürfnisse klar zum Ausdruck bringt, anstatt durch mein kindliches Brüllen darauf zu hoffen, daß jemand versteht ob ich Hunger habe, mir langweilig oder einfach die Buchse voll ist und diese Sprache hat mir geholfen auch mich von meinen (kindlichen) unangenehmen Befindlichkeiten zu befreien indem ich aktiv werde,

    - daß Erziehungsmodelle sehr unterschiedlich ausfallen, sodaß ich u.a. gezwungen bin mich zu bekleiden (abgesehen davon, daß es im Winter in D. sehr kalt sein kann), da ansonsten die Reize meiner Weiblichkeit, die ja eindeutig an den Attributen meines weiblichen Körpers wahrnehmbar sind, zu verhüllen, da es offenbar eine natürliche Reaktion ist auf eine angenehme Augenscheinlichkeit von Nacktheit erotisiert zu reagieren.

     

    Was ist daran schlimm, wenn ich mich selber aufgrund von eigener Überzeugung zu disziplinieren vermag? DAS ist Erziehung!

     

    Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach – innerhalb der kulturellen Entwicklungsgeschichte WELTWEIT trotz Aufklärung, Humanismus und Emanzipation IMMER thematisierbar.

     

    Ich will frei sein und gaaaaanz nackt im heißen Sommer rumlaufen (ich muß mich in D. nicht vor Sandstürmen oder Wüstensonne schützen) und fordere von der Gesellschaft, mich dafür weder wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses zu verurteilen, noch rechtlich ungeschützt irgendwelchen Menschen zur Erfüllung Ihrer nicht kontrollierbaren Triebe zur Verfügung gestellt zu sein.

    Diese Nazis beleidigen meine persönliche Freiheit.

     

    Mode hin – religiöse Überzeugung her!

    Jugendliche Rebellion oder Identitätsfindung?

     

    Frei nach Jürgen Habermas und Necla Kelek:

    Respekt ist keine Unterwerfung dem Stärkeren gegenüber sondern die Achtung abweichender Meinungen, die anderen Interessen entspringen.

    Und:

    Toleranz ist die Fähigkeit Widerspruch zu ertragen!

     

    Und deshalb ist es mir egal wie Ihr gekleidet seid solange meine körperliche Unversehrtheit sichergestellt ist, auch wenn ich ganz nackig bin.

     

    In den islamischen Staaten möglich? Diese Nazis aber auch.

     

    Angesichts meiner Scham möglich? Ich Nazi aber auch.

     

    Daß ca. 1930 Marlene Dietrich als erste Frau es wagte einen Hosen-Anzug zu tragen, war beleidigend für die Männer, die Ihre Autorität gefährdet sahen, war erotisierend für Männer, die eine Tendenz zur Homosexualität oder devotem Sexualhabitus hatten und für Frauen der Aufbruch in ein neues unabhängiges (auch wirtschaftliches) Selbstbewußtsein.

     

    Kopftücher tragen natürlich auch westliche Frauen: z. Bsp. die Bäuerin, um Ihre Haare vor der Verschmutzung zu hüten (fließend warmes Wasser aus der Leitung ist ja auch so nicht immer da gewesen, natürlich aber in Anatolien seit Jahrhunderten selbstverständlich, gell?) oder die schicke Audrey Hepburn, die ästhetisch kunstvoll die Zerstrubbelung Ihrer Haare beim Auto- oder Motorradfahren vermied.

     

    Und da ist die Bagatelle der Kopftuch tragenden Mohamedanerin heute diskussionswürdig im Zusammenhang der persönlichen Freiheit?

    Lächerlich!

    Irreführung um vor eingewanderten Traditionen (religiös und kulturell bedingt) abzulenken und die Frauen wieder aus Ihrer auch politisch und wirtschaftlichen Unabhängigkeit in ihre patriarchalische traditionelle Abhängigkeit zurück zu katapultieren.

    Der gebastelte Arbeitsmarkt verlangt's.

     

    Aber ansonsten Ihr fromme Mohamedanerinnen danke ich Euch für die vielen wiederholten Einladungen Euer Zuhause und Euch kennenzulernen, Gelegenheiten, die sich ergaben als Ihr z.Bsp. in der Schule beim Elternabend für die Teilnahme Eurer Mädchen für den Schwimmunterricht euch eingesetzt habt (damit niemand in unserem recht wasserreichen Land, Unfall bedingt, ertrinken muß).

    Auch für Euer mitmenschliches Engagement, wenn Ihr seht, da ist ein alter Mensch, der Eure Hilfe benötigen könnte beim Buseinsteigen z.Bsp..

    Und natürlich auch für die netten Kontakte innerhalb der Nachbarschaft bei einer Tasse Tee und Plausch oder beim lustigen Zusammensein bei den Straßenfesten.

    Insgesamt eine Freundschaft, die sich innerhalb der letzten 40 Jahren so entwickelt hat, da offenbar auch meine natürliche Nacktheit Euch Anlaß war meine individuell gelebte Kultur vorurteilslos kennenzulernen.

     

     

    :):):)

     

     

    PS. Nonnen leben im Kloster, haben sich der weltlichen Gemeinschaft entzogen, sie tragen hauptsächlich den Geist von Nächstenliebe (ungeachtet religiöser Zugehörigkeit oder menschlicher Schwächen), Hoffnung und menschliche Aufopferung im Sinne von Jesus von Nazareth in die Welt.

    Nochmals lächerlich, daß Familien gründende, somit der fleischlichen Lust nicht abgeneigte, also weltliche Frauen sich in diesem Vergleich sehen wollen.

     

     

     

    Können wir uns DARAUF einigen?:

    Leben und leben lassen!

  • S
    sabine

    Ihren Kommentar hier eingeben Meiner Meinung nach darf natürlich jeder, der es möchte, ein Kopftuch tragen. Wenn es aber ein offensichtlich islamisch begründetes Kopftuch ist, dann muss sich die Trägerin nicht wundern, wenn Sie als etwas Fremdes angesehen wird.

    Man wird wohl den Schluss ziehen, dass die Kopftuchträgerin die Anleitungen, die der Koran gibt, als für sich verbindlich ansieht.

     

    Die Menschen aber, die den Koran kennen, könnten dann vermuten, dass die Gedanken und Wünsche einer Kopftuchträgerin möglicherweise nicht wohlwollend gegenüber Andersgläubigen sind. Das wiederum schafft keine Freundschaft.

  • AH
    Annika Hansen

    Wenn es der Dame beliebt ein Kopftuch zu tragen, um ihren muslimischen Glauben deutlich zu machen. So wird sie nichts dagegegen haben, dass ich sobald ich einer Kopftuchträgerin ansichtig werde. wenn mich bekreuzige, ein Vaterunser bete und der Dame ein Kruzifix unter die Nase halte.

  • E
    Esma

    Wieso schreibt niemand über Frauen, die ihr Kopftuch nach Jahren abgenommen haben?? Weil dies durch deren freien Willen geschah? Passierte dies wirklich aus eigener Entscheidung?? Es wird hier ja oft auf die eigene Entscheidung abgestellt...

    Wurde sie vielleicht dazu "gezwungen" ihr Kopftuch abzunehmen? gezwungen durch Blicke, durch Worte die von Menschen kamen die sie gar nicht kannte...

    Kann es nicht durchaus sein, dass sie es nicht mehr schaffte, sich für ihre Religionsausübung ggü. anderen und fremden rechtfertigen zu müssen? Nicht jede Person ist stark genug und kann von außen kommende Situationen bewältigen und nicht jeder Mensch kann sich so in Worte fassen, wie es gern getan hätte in bestimmten Momenten und gern würde.

     

    Jeder Mensch möchte frei Leben, sich frei entfalten... man sollte jedem diese Chance geben, sich seine Freiheit selbst auszusuchen, ob mit oder ohne Kopftuch.

     

    Ein sehr schön geschriebener Artikel von Fr. Yücel.

  • J
    jurekmolnar

    Zu folgendem Satz :

    "Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass der Quran und die Sunnah des Propheten relativ eindeutig sind in dieser Frage. Für mich ist das Kopftuch eine religiöse Pflicht."

     

    Damit sagt Frau Yücel, dass sie

    1. nicht lesen kann

    2. sich für klüger als Scheich Tantawi in Kairo.

     

    Im Koran kann nicht stehen, dass das Kopftuch eine religiöse Pflicht ist, weil es dort einfach nicht drinnen steht und Scheich Tantawi sagt, es kann daher keine religiöse Pflicht sein.

     

    Frau Yücel sagt damit auch, dass sie das Wort Gottes eigenmächtig so interpretiert, wie es ihr passt. Da muss ich als Atheist schon sagen: So nicht!

  • R
    rana

    frau Yücel du hast super gesagt ,einfach toll ,weiter so nicht aufgeben,du hast frei entschieden wie ich und wie auch viele andere....

     

    Wir Menschen sind frei geworden wir sind nicht mehr abhängig und stehen nie wie früher unter Zwang von Irgenjemand und Herscher und das ist die Realität von Heute, Es gibt keine Sklaverei mehr,GOTT SEI DANK!!Aber eine andere Realität ist es,warum wir eine Religion leben dürfen od. leben mögen, ist es,dass wir als Menchen immer noch geschaffen werden und dafür fühlen sich hier die Intelligente od. oder die Moderne Menchen ihre Pflicht nur zur Gott od.Allah richten.Woran liegt aber die Störung!Oder ist da einer, der sich selber geschafft hat,od.???

  • E
    Ertan

    Als Mann muss ich ja gestehen das ich gerade Frauen mit Kopftuch sehr erotisch und sexuell anziehend finde. Deshalb erreichen Frauen die sich teilweise verhüllen genau das Gegenteil.

  • A
    Annika

    Merhaba Frau Yücel,

     

    ich hoffe, Sie lesen mein Kommentar. Ich bewundere Sie.

    Obwohl Sie oben erst erwähnt haben, dass man Sie weder bemitleiden noch anders behandeln soll, sehe ich Sie als eine große Frau, emanzipiert und eigenständig.

    Ich bin erst am Anfang meines Lebens, versuche dennoch unerbittlich mehr Informationen aus dem Reiche des Islames, der Intergration und den türkischen Deutschen zu schöpfen.

    Deswegen habe ich mehrere Bücher, aus deutscher und türkischer Sicht, gelesen, werde aber immer noch nicht schlau.

    Ich habe eine Menge Fragen an Sie, denn Sie gelten für mich bereits als eine politisch große Frau - egal ob mit Kopftuch oder ohne.

    Ich weiß nicht, wie ich mit Ihnen in Kontakt treten kann, lesen Sie Ihre Kommentare? :)

    Hören Sie nie auf, für Ihre Ziele zu einzustehen...

  • P
    Pathfinder

    Nun erst einmal finde ich, dass es jedem gestattet werden sollte, selbst zu entscheiden, was er oder sie tragen will.

    Ich finde es bewundernswert, wenn sich freuen wirklich freiwillig für das Tragen eines Kopftuches entscheiden, doch im selben Atemzug muss ich sagen, dass es dennoch nicht so ganz freiwillig geschehen kann, denn viele wachsen in einer solchen Umgebung auf, in der es von den Frauen erwartet wird sich zu bedecken. Die Frage ist doch, was würde einem Mädchen passieren bzw. unter welchem Druck würde sie stehen, wenn sie nun mal anders denken würde und sich nicht verhüllen will wie z.B. ihre Mutter?

    Auf der anderen Seite finde ich auch das, was ich auf der Straße und vor allem in den Medien sehe sehr fragwürdig, alles frei nach dem Motto: Sex sells!

    Doch in wieweit sind diese Frauen frei?

    Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch für sich den richtigen Weg finden und auch die anders denkenden akzeptieren.

  • GS
    Gerald Steinbach

    Merkwürdig, eigentlich sollte es doch egal sein ob man ein Kopftuch oder eine Irokesenfrisur trägt. Beiden ist das Provokationspotential gemeinsam. Das könnte ja auch die Motivation von Frau Yucel sein, siehe das tragen eines Niqab in Paris (wahrscheinlich nicht die Minrock ausgabe :-) ), wie selber sagt, der kleine Revolutionär in ihr. Ihr revolutionärer Geist hört aber schnell auf wenn man in London das Tragen von Klunkern als Haram bezeichnet. In der Bibel und besonders im alten Testament, steht viel Unsinn, der unterschied ist, das sich niemand an die alttestamentarische Gebote hält oder interessiert (siehe Schleier im alten Testamnent, oder sollte Frau Yücel wirklich glauben sie schmore einen Tag länger in der Hölle wenn Sie das Kopftuch abnimmt? Im Vers vor dem besagten Kopftuchvers steht auch, dass der gläubige Muslim züchtig die Augen senken soll wenn er einer unverschleierten Frau begegnet, wird scheinbar nicht so stringent angewendet. Im Koran wird auch die Existenz von Djin bezeugt, glaubt Frau Yüksel an Djin? Nein? Also warum wegen eines religiösen Geboest kopftuchtragenß Oder doch nur spätpubertäre Provokation? Eröffnet auch die Kolumnen der TZ.

  • A
    Ahmed

    Es ist äußerst verwunderlich, dass viele Kommentatoren scheinbar glauben ein Bild davon zu haben, wieviele Frauen und Mädchen, die das Kopftuch tragen, zu eben jenem gezwungen werden. Woher kommt diese Gewissheit, dieses offenbar unerschütterliche Wissen? Dass Zwang in Einzelfällen ausgeübt worden ist, ist sicher nicht zu bestreiten, aber weshalb wird es zum Massenphänomen hervorgehoben und die Freiwilligkeit muslimischer Frauen, die sich für ein Kopftuch entschieden haben, ausgeblendet oder für unglaubwürdig erachtet?

     

    Für mich scheint es so, als würden jene, die im Kopftuch ein Symbol der Unterdrückung erkannt zu haben glauben, lediglich aus Halbwissen und verkappter Islamophobie heraus zu solchen Vorwürfen geleitet. Zu Vorwürfen wie bspw. von Volker, dass Fr. Yücel einer Gehirnwäsche unterzogen wurde.

     

    Wie wäre es, zunächst einen Muslim o. eine Muslima kennenzulernen, bevor über ihn bzw. sie geurteilt wird? Unwissenheit schafft Angst, Angst provoziert Wut und eben jene Wut wird an unbescholtenen Deutschen muslimischen Glaubens ausgelassen. Ich wünsche jedem Leser ein bisschen mehr Rationalität und Vernunft..

     

    @Fr. Yücel: Toller Artikel, sehr gute Arbeit und weiterhin viel Erfolg!!

  • I
    Ich

    komisch das hier keiner erwähnt, dass Frauen in der Bibel auch dazu "gezwungen" werden, nicht nur ihren Körper sondern auch ihr Haar zu bedecken.

    Und keiner redet davon, wie unterdrückt die Frau in der Bibel ist:

     

    Jesaja 3:16-33; 1. Brief an die Korinther 11:3-6; 1. Brief an die Korinther 11:13; 1. Brief Timotheus 2:9-10; 1. Petrusbrief 3:3-4

     

    Ach, im Islam gibt es keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau? Mann ist Mann und Frau ist Frau. Sollen Frauen wie Männer sein dürfen? Und Männer wie Frauen? Na dann viel Spaß!

     

    Gleichberechtigung in der Bibel ist um einiges Schlimmer als im Quran:

    Brief an die Epheser 5:23-24; Sirach 26:1; Sirach 26:14; Sirach 26:24; Sirach 26:26; Titus 2:4-5; Genesis 3:16; Levitikus 12:2-5; 1. Petrusbrief 3:7; 1. Brief an die Korinther 11:7-9; 1. Petrusbrief 3:1; Deuteronomium 22:5

     

    Die Frau in der Bibel darf sich nicht bilden. In der Kirche soll sie ihr Kopf bedecken, weil sie sonst die Engel verführen könnte (in Italien tragen Frauen noch Kopftuch in der Kiche). In der Bibel dürfen die Frauen in der Kirche kein Wort sagen.

    Siehe:

    1. Brief an die Korinther 14:33b-35; 1. Brief Timotheus 2:11-12

     

    Geschlechtertrennung in der Bibel:

    Sirach 9:8; Sirach 9:9 E; Sirach 23:5-6; Sirach 41:16+20; Sirach 42:9-14; Jesaja 3:16-33; Matthäusevangelium 5:28

     

    Mehrehe in der Bibel:

    Genesis 4:19; Deuteronomium 21:15; Exodus 21:10; 2. Samuel 5:13; 1. Könige 11:1-3; Hohe Lied 6:8; Jesaja 3:25-4:1

    Soweit ich das von nicht-Muslimen mitbekomme, ist es ja ganz schlimm, wenn ein Muslim vier Frauen hat. Haben Männer aber mehrere Beziehungen nebeneinander laufen oder sind gr verheiratet und haben Freundinnen, ist das ganz was anderes...

     

    Eheliche Liebe (ob man das so nennen kann):

    Genesis 3:16; Hosea 3:1

     

    Nicht-Muslime finden es furchtbar, was über Ehebruch im Islam gesagt wird. Aber was sagt die Bibel:

    Genesis 38:6-26; Levitikus 20:10; Deuteronomium 21:21; Deuteronomium 21:22; Sirach 41:17; Matthäusevangelium 5:28

     

    Aber was heutzutage ja anders ist, dass man so modern ist, dass man nicht mehr nach Gottesbüchern leben darf. Heutzutage muss man nicht mehr Gott folgen, nicht wahr? Deswegen werden Muslime so angegriffen, weil sie es nämlich noch tun.

     

    Ich bin eine Konvertierte, ich habe lange vor der Ehe angefangen mich zu bedecken (hatte auch keinen Freund und keinen muslimisch männlichen Bekannten). Es war meine alleinige Entscheidung mich zu bedecken. Ich bin die einzige Muslima in meiner Familie, also wurde ich nicht mit dem "Kopftuch" erzogen. Ich wurde nicht gezwungen und keiner hat mir etwas eingeredet.

    Ich trage ebenfalls eine Ganzkörperbedeckung und habe keine Probleme damit, außer mit den intoleranten leuten, die sich selber Tolerant nennen.

     

    Wenn ihr mich rausschmeißen wollt, nur zu gerne. Ich bin zwar hier geboren, aber hätte ich die Möglichkeit, würde ich sofort das Land verlassen.

    Ich kenne genügend Nicht-Muslime, die sich in diesem Bereich für Deutschland schämen und sich weigern zuzugeben, dass sie dazu gehören? Die meisten davon sind Atheisten...

     

    Es darf hier alles rumlaufen. Männer in Frauenkleidung, Gothics, Punks mit Iro, Mädels in Gürtel als Rock und BH als Oberteil etc.

    Aber eine, die ihre Reize nur ihrem Ehemann und Frauen zeigen möchte, ist hier nicht willkommen...

    Ich finde es auch mittlerweile sehr traurig, dass ich Deutsche bin... Auch, wenn es im Islam keine Nationalität gibt.

     

    Also, wenn Freiheit für euch bedeutet, viel Haut zu zeigen, dann will ich niemals frei sein!

  • H
    Hulda

    Zitat: "Die Autorin vergisst geflissentlich, dass je fundamentalistischer, freiheits- und frauenfeindlicher der Islam, desto Kopftuch."

     

    Nee, nee. Ganz so einfach ist es nicht. Gerade nichtpraktizierende "Muslime" mit ganz wenig Ahnung tönen oft großartig herum, hängen sich ein fettes Goldkettchen mit Allah-Anhänger um und verprügeln ihre Schwestern, wenn sie sich die Hälfte der Rechte herausnehmen, die sie selbst längst haben.

     

    Und bzgl. Stichwort EHrenmord, das hier auch irgendwo fiel: Statt zu unterstellen, dass sie mit dem Islam zu erklären seien, möge man bitte auch nur ein einziges Argument ins Feld führen, das darauf schließen lässt. Es gibt nämlich keins. Vielmehr wird im Koran in schärfster Weise verboten, irgendwelche unbelegten Gerüchte für vermeintliche Untreue von Frauen zu verbreiten.

     

    Auch die Zwangsehe - jeder Iman wird ihnen das bestätigen, auch ein Saudi-Arabischer - ist im Islam nicht nur verboten, sondern schlicht ungültig. Bei Bedarf kann ich gerne QUellen nachreichen.

  • H
    hermann

    Jegliche Form von Religiösität, die sich vor allem nach Dingen richtet, die in alten Büchern stehen, finde ich kritikwürdig. Wenn Ihr Kopf schon Ihnen gehört, Frau Yücel, benutzen Sie ihn.

  • E
    Emre

    aus neid schreibt man alles, mehr will ich mich nicht dazu äußern ;)

    artikel ist sehr gut weiter so

  • S
    Sabine

    Definieren hier wirklich einige Freiheit damit, wie viel Haut man sehen kann?

     

    Übrigens fühlen sich meine Kinder an meiner Hand sehr wohl, obwohl ich zu den "bösen" schwarzen vollverschleierten gehöre... und nebenbei erwähnt sogar freiwillig!

     

    Ihr seht mich und denkt

    Sie ist gefangen

    unterdrückt

    gezwungen

     

    Aber ihr seht nur meine Kleidung

     

    Ihr denkt ich muss befreit werden

     

    Aber das hier ist meine Freiheit

     

    Meine Kleidung gibt mir die Freiheit...

     

    ...nicht angebaggert zu werden

    nicht lüstern angeblickt zu werden

     

    Ich muss nicht perfektionistisch sein

     

    Ich muss nicht meinem Chef, Freundinnen, der Gesellschaft gefallen

    Und im Grunde weiß man nicht, was sie alle erwarten von einem

    Ein grausamer Druck

     

    Ich bin Frei davon,

    ich will nur Allah gefallen,

    und wie das geht ist ganz klar

     

    „Allah lädt keiner Seele mehr auf, als sie zu tragen vermag.“

     

    Ich bin frei davon

    jeden Tag stundenlang vorm Spiegel zu stehen

    mich aufzutakeln um den anderen zu gefallan

    um aufzufallen

     

    Ich bin frei von Blasen an den Füssen

    wegen Highheels

     

    Ich bin frei von Frostbeulen

    wegen Mini und Bauchfrei bei minus 10°C

     

    Ich bin frei

    von Schönheitsideal und Körperkult

    eine perfekte Figur haben zu müssen

    das perfekte Make-Up

    Perfekte Haare

    Perfekte Körperteile

     

    Mein Körper, Aussehen geht niemanden was an

     

    Wenn Ihr Freiheit danach defniniert wieviel Haut zu sehen ist,

    dann will ich nicht frei sein.

     

    Meine Freiheit ist wirklich frei

    Ich habe keinen Druck

    Keinen Zwang

    Keinen Streß

     

    Was andere denken interessiert mich nicht

     

    Mich Interessiert nur was Allah von mir erwartet

     

    Ich bin frei von Geldsorgen

    denn Allah ist der Beste Versorger

     

    Dieses kleine Stück Stoff und was dahinter steht (Allah) gibt mir mehr Freiheit

    Als euch eure Frauenrechtler mit ihren Gesetzen brachte

     

    Ihr seht nur eine Hülle,

    meine Kleidung

    Aber mehr braucht ihr von mir nicht

     

    Meine Worte,

    meine Gesten,

    meine Taten,

     

    Ich will danach beurteilt werden

    und nicht nach meiner Körbchengröße

    Haarfarbe,länge

    Make-Up

    Kleidergröße

     

    mein Körper,

    meine Schönheit

    gehört nur mir.

     

    Ich bin frei von allen Zwängen

    Mich zwingt keiner

     

    Meine Freiheit

    nur das zu zeigen was ich möchte

     

    Übringens, an alle die meinen Kopftuch gehört verboten bis keiner mehr gezwungen wird: Dann gehören alle Katholiken kastriert bis kein Priester sich mehr an Kindern vergeht!

  • WI
    Wissen ist Macht

    @ Vini, Vidi, Schwizi

     

    "Schlimm, dass es solche Menschen in unseren Land gibt, ich will solche Yücels nicht in meiner Heimat haben und werde alles tun um solche Menschen hier rauszuwerfen" Zitat: Vini, Vidi, Schwizi

     

    Ich finde es unglaublich, dass du eine so hirnverbrannte Meinung hast! Ich versteh so etwas einfach nicht, wie kannst du sowas einem unschuldigem Menschen vorwerfen?! Wie kann man kopftuchtragende Frauen aus Deutschland "rauswerfen" wollen, nur weil sie ein Stück Stoff auf dem Kopf tragen. Das ist für mich alles andere als Weltoffenheit!

  • L
    lalelu

    @aso: traurig ist vor allem, dass es dir -wie vielen anderen- wohl gar nicht um diese fragen geht, auch nicht um gleichstellung. eher scheint eine feindliche einstellung gegenüber menschen bestimmter herkunft motor zu sein.

    hört auf, euch auf emanzipatorische & menschenrechts-ideen zu berufen. das ist eine verhöhnung dieser begriffe, denn sie bedeuten, dass man aus einem bewusstsein FÜR MENSCHEN und selbstbestimmung handelt bzw argumentiert. ihr tut das gegenteil.

     

    ps: hoffe nur du verstehst nicht, welch unsinn sich hinter deiner möchtegern-rhetorik verbirgt: >>Wer wie sie behauptet, nicht „die unterdrückenden Traditionen der Großeltern zu verteidigen“ zu wollen, gleichzeitig aber betont, sie sei „unabhängig, habe meinen eigenen Willen. Ich bin frei.“, befindet sich in einem zynischem Paradoxon> „…dass der Quran und die Sunnah des Propheten relativ eindeutig sind in dieser Frage“ sei, ist ein krasser Widerspruch: wie kann etwas eindeutig, aber gleichzeitig relativ sein?

  • A
    Aliyah

    Hallo zusammen,

     

    wenn ich mal gefragt werde, warum ich ein Kopftuch trage, antworte ich: "Zuerst hat mich Papa gezwungen, jetzt mein Mann, mit dem ich mit 16, nein nein, mit 14 zwangsverheiratet wurde. Und natürlich ist mein Mann aus der Türkei, der nebenbei noch 10 Jahre älter ist als ich. Prügel gehört selbstverständlich wie die tägliche Mahlzeit zu meinem Leben. Ich halte die Klappe und lasse alles über mich ergehen. Bin ja nur eine kleine Muslima mit türkischen Vorfahren. Ach ja, ganz wichtig, ich darf auch nie neben meinem Mann herlaufen, sondern muss ihm immer hinterher dackeln, mit 2-4 vollen Tüten." Hallo, wofür soll ich mich rechtfertigen? Ich trage das Kopftuch und Punkt. Die Vorurteile kleben an uns, wie ... keine Ahnung. Auf jeden Fall bin ich niemanden für mein Kopftuch eine Erklärung schuldig. Meine Freiheit ist es, dass ich mich nicht für etwas rechtfertigen muss, was meine Wahl, mein Recht ist.

  • A
    Ayla

    @von Vini, Vidi, Schwizi

    wat heißt denn hier "unser land":: das ist genauso auch unser land, also sein kein nazi::geh zu political incorrect, da findeste mehr deinesgleichen::hier kannste keinen rausschmeißen:: das übernimmt für dich die ausländerbehörde, mach dir keine sorgen:: was ne arrogante art und weise, sich in ne diskussion einzubringen::herzlichen glückwunsch!! erwarten sie den nobelpreis dafür??

    halten sie doch einfach ihre fre..., wenn sie sowieso nur so nen rassistischen wortschatz haben:: ich bin sehr erschrocken und enttäuscht, über die gehässige form,die sie zum besten geben.

  • A
    Anonyma

    Super Kübra, du bringst es auf den Punkt! Ich bin auch seit ein paar Jahren mit einem islamischen Kopftuch auf Deutschlands Strassen unterwegs und kann deine Schilderung der Dinge nur bestätigen. Wurde Zeit, dass einer von uns mal eine Stimme gegeben wurde (und zwar nicht nur auf dem Multikulti-Stadtteilfest sondern in einem mainstream-Medium!). Super!!

  • A
    aso

    Da Kübra Yücel jetzt im Vergleich zu dem taz-Interview vom 31.07.2009 nichts sensationell neues von sich gibt, erschließt sich dem aufmerksamen Leser nicht wirklich der Grund, dafür nochmal eine extra Kolumne zu bekommen.

    PR für das Tuch?

     

    Wer wie sie behauptet, nicht „die unterdrückenden Traditionen der Großeltern zu verteidigen“ zu wollen, gleichzeitig aber betont, sie sei

    „ unabhängig, habe meinen eigenen Willen. Ich bin frei.“, befindet sich in einem zynischem Paradoxon:

     

    Schon ihre Aussage, „dass der Quran und die Sunnah des Propheten relativ eindeutig sind in dieser Frage“ sei, ist ein krasser Widerspruch: wie kann etwas eindeutig, aber gleichzeitig relativ sein?

     

    Im Koran ist eben lediglich in sehr allgemeiner Form von einer sittsamen Bekleidung der Frau die Rede, was alles andere als eindeutig ist.

     

    Auch in der islamischen Welt gibt es keine Einigkeit, in welcher Form sich Frauen in der Öffentlichkeit verhüllen müssen.

     

    Im Straßenbild der 60er und 70er Jahre gab es kaum Kopftücher von Kairo bis Kabul, sondern eher westlichen Kleidungsstil. Was sich nach der iranischen Revolution schnell änderte und bis nach Europa exportiert wurde.

     

    Fakt ist, daß im Islam von einer Gleichstellung von Mann und Frau nicht die Rede sein kann.

     

    Wenn sie nun im Sinne islamischer Normen, und natürlich auch zum Tuch erzogen werden, wird das tragen von vielen nicht mehr als Zwang empfunden, sonder als „freiwillig“ Und wer wollte schon gern einen Zwang zugeben?

     

    In Schulklassen werden Mädchen ohne nicht nur von Jungen gemobbt:

    „Willst Du aussehen wie eine Deutsche?, oder: Das Kopftuch ist unsere Ehre-hast Du keine?“ ( Quelle: Emma).

    Der Grad der Verhüllung wird zum Gradmesser der muslimischen Reinheit.

     

    Auf der türkischen Enfal-Islampage heißt es auf die Frage: „Werden die Frauen gezwungen , ein Kopftuch zu tragen ?:

    Sie sind verpflichtet es zu tragen, weil der Qur'ãn und damit Allah es so will...

    Wenn sie kein Kopftuch tragen, hören sie nicht auf, Muslime zu sein. Sie begehen nur eine Sünde, weil sie die Gebote des Qur'ãns mißachten...

    Nur wenn jemand behauptet, daß es keine Pflicht im Islam ist, ein Kopftuch zu tragen oder daß es so ein Gebot nicht gibt,

    nur dann ist er oder sie kein Muslim / keine Muslima mehr, da er / sie dann ein Gebot Gottes nicht anerkennt...“

     

    Warum Frauen all das mit sich machen lassen, und gern öffentlich zur Schau stellen, daß sie gern die zweite Geige spielen?

    Auch darauf gibt es eine Antwort:

     

    Salih ibn Fawzan al-Fawzan, Mitglied des Gremiums der höchsten Gelehrten Saudi-Arabiens in der saudischen Wochenzeitung »al-Muslimun«:

     

    »Die Zeugnisaussage einer Frau ist vor Gericht nur halb so viel wert wie das eines Mannes wegen der Mangelhaftigkeit ihres Verstandes.« (Quelle:H.Dagher, Die Frau im Islam).

  • K
    kursat

    @Volker: Sorry, dass wir hier aufgewachsen, zur Schule gegangen sind, hier unsere arbeit, familie (und alles was dich auch an ein land bindet) haben und uns rein gar nix mit dem Iran verbindet.

     

    Nächstes machen wir es besser aber bis dahin müsst ihr mit uns klarkommen und bissel verstehen und wenn ihr etwas nicht versteht dann lieber ruhig sein und versuchen zu verstehen. Verstehst du?

     

    Bis dahin...

  • DP
    Daniel Preissler

    hallo Volker

    Es ist in der Tat nicht auszuschließen, dass du dich irrst. Wenn du übrigens einen totalitären Staat wie den Iran als zu der Frau passend bezeichnest, dann vermengst du Politik und Religion - das hat mit dem Text nichts (direkt) zu tun. Nach deiner Argumentation müssten wir Deutsche jedem Christen und jeder Christin nahelegen in die USA oder nach Irland auszuwandern (das würde wenigstens den Mietspiegel in Freiburg senken). Ich würde vorschlagen, du machst jetzt mal ne halbe Stunde Yoga und siehst dir dann nochmal an, was im Text steht und was du geschrieben hast.

    Alles Gute

  • J
    johannes

    Schöner Artikel der es auf den Punkt bringt. Jeder Mensch ist ein Individuum.

     

    Auch sind die hilflosen Kommentare der ganzen islamophoben wieder witzig

  • GW
    G. Wenzel

    Bundespopel:

    Also sollte man ihr den Kopf entfernen?

     

    @all:

    Ich finde einen Argumentationsstrang hier sehr faszinierend. Einerseits darf mich der Ausdruck der Religiösität einer/s anderen nicht beleidigen. Aber andererseits sind es meist genau die Leute, die dies sagen, die die Mohammed-Karikatur und das Titanic-Titelbild verteidigen, da die Religiösen es ja aushalten müssten, beleidigt zu werden, hier in Deutschland.

    Zusammengefasst also: Bist Du nicht religiös, darf Dich auch keineR mit irgendwelchen Zeichen stören oder Dein Auge beleidigen. Bist Du aber religiös, dann musst Du alles hinnehmen, was Deine Religion der Lächerlichkeit preisgibt.

     

    Ich bin voll dafür, provokant zu sein. Aber das muss dann in alle Richtungen gelten.

  • M
    Moxie

    Warum wurde folgender Kommentar nicht veröffentlich? Beleidigend ist er wohl kaum und die Mailadresse ist korrekt.

     

    Hallo Frau Yücel, bitte mal eine ehrliche Antwort, ohne Taqiya und dergleichen: bin ich als Nicht-Religiöser, also seit der Geburt Ungetaufter, genausoviel wert wie ein Moslem? Würden Sie mich heiraten oder dürfte Ihre Tochter das?

  • C
    cic

    Frau soll tragen was sie tragen möchte. Mann ebenso.

  • P
    PAZIFIST

    Das globalisierte, humanitäre, tolerante und pluralistische Europa?

     

    Diese Frau schreibt aus ÜBERZEUGUNG!

    Da sollte wenigstens soviel Anstand und Fairness bleiben, dass man sagt: Eine überzeugte Muslima schreibt wohl kaum aus Zwang. Zwang ist ein weit entferntes Wort für Frau Yücel.

    Darum sollte man vielleicht nicht wieder mit Unterdrückung ankommen.

     

    Wie wär´s eigentlich, wenn man den europäischen Richtlinien der Grundrechte treu bleibt und Frauen, die überzeugt zu ihrem Kopftuch steht, akzeptiert?

    Ihr versucht überzeugte Muslimas in ein Licht zu zwengen, wo sie nicht sein wollen. Und DAS ist NICHT Zwang?

    So untolerant sind also einige Menschen.

    Frau Yücel gibt es ja auch zu und sagt, dass einige Frauen es vielleicht nicht gerne tun. Darüber können Sie diskutieren meine Damen und Herren.

    Dieser Bruchteil der Moslems, die es nicht aus Überzeugung tun, ist sehr gering.

     

    Ach ja, ich sehe die Juden, Christen und Muslime als Geschwister. Aber mal so nebenbei... dann wäre hiernach wohl der größte christliche konservative Terrorist George W. Bush nach seinen Genoziden im Irak und in Afghanistan ( nicht zu vergessen die Folter in den Gefängnissen Guantanamo Bay) unddd der liebe Herr Präsident Peres nach dem andauernden Genozid in Palästina.

    Wie gesagt, jetzt argumentiere ich mal mit euren Mitteln und eurer Logik.

     

    FRAU YÜCEL EIN SEHR SCHÖNER BEITRAG.

  • M
    Moxie

    Hallo Frau Yücel! Sagen Sie mal ganz im Vertrauen, ohne Taqiya und dergleichen Späße: ist ein Ungetaufter (wie ich) genausoviel wert wie ein Moslem? Würden Sie ersteren heiraten?

  • VV
    Vini, Vidi, Schwizi

    Frau Yücel will uns allen erklären, dass sie frei ist, wer aber so einen Wickel um den Kopf braucht, der ist alles, nur nicht frei, oder er ist frei, im Sinne des Islams, was in meinen Augen eine Sklaverei bedeutet.

     

    Schlimm, dass es solche Menschen in unseren Land gibt, ich will solche Yücels nicht in meiner Heimat haben und werde alles tun um solche Menschen hier rauszuwerfen.

  • VV
    Volker Vonssen

    Sorry, aber ich bin der Meinung, der Guten haben sie zuvor ordentlich das Gehirn gewaschen, ansonsten ist das freiwillige Tragen des Kopftuchs nicht zu erklären. Falls ich mich irren sollte, was ja nicht auszuschliessen ist, dann muss für gläubige Muslime unser Land doch schrecklich sein - völlig zugekleistert mit sexuell angehauchter Werbung und ungläubig noch dazu. Da wäre ein Land wie die Islamische Republik Iran doch super!

  • T
    T.K75

    Mein Gott kennt Ihr eine Muslimin die gezwungen wird Kopftuch zutragen oder ist das wiedermal so ein Klischee die Ihr hier verbreitet??Redet Ihr aus Erfahrung oder nur so???

  • K
    Konstantin

    @Frank

     

    Frank, wann waren Sie zuletzt beim Augenarzt? Ich würde ihnen dringend einen Besuch empfehlen.

  • B
    Bundespopel

    Mag sein, dass ihr Kopf samt dem Symbol auf ihm, Ihnen gehört, nur dürfen Sie aber nicht vergessen, dass Ihr Symbol mich als Mann beleidigt, weil er damit suggeriert, dass ich ein Trieb gesteuertes Tier bin vor dessen Blicken frau sich schützen muss.

     

    Ihr Kopf ist eine Beleidigung für mich und ich mag keine Beleidigungen.

  • S
    Schnucki

    Es wird die ganze Zeit darüber gesprochen das es Frauen in Deutschland gibt die zwingend Kopftuch tragen,mal ehrlich ich kenne viele Mädchen die Kopftuch FREIWILLIG und BEWUSST tragen. Einen Mädchen die es zwingend trägt hab ich noch nie gesehen. Ich glaub auch nicht das es in Überzahl von Mädchen die zwingend Kopftuch tragen als die es bewusst tragen gibt...

     

    Danke für den Beitrag Frau Yücel

     

     

    Super gelungen... ;-)

  • A
    ayla

    die meisten kommentare verdeutlichen m.E. die Ignoranz und arrognz der Gesellschaft in der wir ´leben. ist ja schon schade und traurig ´genug, dass eine Frau mit Kopftuch einen artikel schreiben muss, um zu beweisen, dass sie ein frei handelndes und denkendens subjekt ist...in einer pluralistischen, globalisierten gesellschaft,die in einem einwanderungsland lebt, muss mit diversen einflüssen, meinungen und ideologien klarkommen können..patriarchale dominanz und strukturen sind nicht nur in so genannten islamisch geprägten kulturkreisen anzutreffen, sondern ein weltweites phänomen::this is a men´s world..und @ susanne andres

    ich denke auf ihren eurozentristischen feminismus, der den frauen keinen eigenen subjektiven handlungsraum zugesteht, kann sehr gut verzichtet werden. sie drücken die frauen sofort in eine opferrolle, um sich selber als fortschrittlich und emanzipiert darstellen zu können...ich denke nicht, dass ihre destruktive kritik in irgendeiner weise die machtverhältnisse verändern werden. in diesem sinne wünsche ich mir eine differenziertere betrachtungsweise:: koptuch hin oder her::was zählt ist der mensch:: wenn sich frauen, die auf nem "Afrika trip sind rastas drehen und´n kpftuch tragen soll das cool sein und wenn menschen aus religiöser überzeugung ein stück stoff tragen wird ein derartiges tratra veraanstaltet::wie gesagt:: das stück stoff sollte nicht wichtiger gemacht werden, als es ist...und wie die reaktion von frank zeigt:: auch ein kopftuch schützt nicht vor lüsternen blicken:: in diesem sinne:: fight sexism and white dominant feminism...

  • PL
    prinz lilifee

    @ nepomuk:

    wie viele frauen kennst du, die zum kopftuch gezwungen werden?

    damit will ich nicht sagen, dass es dieses phänomen nicht gibt (schlimm genug). aber unser bild von all diesen unterdrückten massen ist wahrscheinlich auch nicht realitätsentsprechend, sondern eben ein (durch medien etc manipuliertes) bild im kopf.

    daher zieht dieser artikel keineswegs am thema vorbei, sondern ist geeignet dieses bild wieder etwas gerader zu rücken.

     

    und zum thema "kopftuchverzicht aus solidarität mikt den unterdrückten": dann könnte man auch fordern, sämtliche westl. kleidungsstücke moralisch zu ächten - aus solidarität mit den unzähligen menschen und ethnien, die von europa seit über 1000 jahren und bis heute versklavt, beraubt, ausgerottet werden. das macht aber keiner, im gegensatz zu all den kopftuchkritikern aus dem westen, die wie gesagt meist nicht mal einen einzigen fall von kopftuchzwang kennen. komisch, nicht wahr?!?

     

    wenn es wirklich um emanzipation im sinne von befreiung und selbstbestimmung geht, müssten doch solche widersprüche auffallen...

  • A
    Afife

    Der Gedanke vieler muslimischer Frauen wurde richtig erfasst.

    Bis heute waren uns leider nur die negativen Ausnahmen bekannt gemacht.

    Doch mit dem Artikel von Frau Yücel konnte ich mich indentifizieren und bestimmt auch viele andere Musliminnen.

     

    Vielen Dank.

  • N
    Nepumuk

    Und wieder ein "Kommentar" der vollkommen am Thema vorbeiziehlt.

     

    Was Frauen wie Kübra Yücel nicht verstehen (oder verstehen wollen) ist, dass sie aus Gründen der Solidarität mit allen Frauen die (oft) mit Gewalt dazu gezwungen werden ein Kopftuch zu tragen auf ihr Kopftuch verzichten sollten. Erst wenn dies innerhalb ihrer Community allgemein geächtet ist sollten diese "modernen" Muslimas wieder ihr Kopftuch tragen, weil es erst dann in der Öffentlichkeit als Zeichen von Tradition und Religiosität angesehen wird und nicht mehr als ein Zeichen von Unterdrückung.

     

    Es ist ja auch seltsam, dass man immer nur Texte von "modernen Muslimas" liest, die das Kopftuch freiwillig tragen und die "linke" Taz nicht einmal einer unterdrückten Frau die es tragen muss eine Stimme gibt. Anscheinend schlägt Islam den Feminismus in der Redaktion mit 1:0.

     

    Irgendwie traurig.

     

    P.S.: Der Nonnenvergleich ist übrigens Unsinn, denn hier haben wir genau den Fall, dass eine Frau sich BEWUSST dazu entscheidet mit dieser Tracht ihre Religiosität zu demonstrieren und man sicher sein kann, dass sie nicht von einem Macho-Mönch dazu gezwungen wird.

  • NB
    Nicht Bernd

    @pic

     

    Nee, wir werden hier einfach oft zensiert

     

    Frau Yücel kann machen was sie will-zuhause

  • M
    Masouki

    Danke für diesen Kommentar Kübra!

     

    Was mich an der ganzen Kopftuchdebatte schon seit langem stört, ist das angeblich jede Kopftuch tragende Frau ein unterdrücktes Wesen ist, dass von der Mehrheitsgesellschaft dringend befreit werden muss.

    Es gibt Frauen, die unterdrückt werden und gezwungen werden, Kopftuch zu tragen.

    Es gibt aber auch Frauen, die freiwillig ein Kopftuch tragen und die emanzipierter sind als manche 'westliche' Frau.

     

    Ich selbst bin leidenschaftliche Kopftuchträgerin, nicht aus religiösen Gründen, sondern weil es mir gefällt.

     

    Als linke und emanzipierte, junge jüdische Deutsche wünsche ich mir in der ganzen Angelegenheit etwas mehr Toleranz - um dann zu erreichen, was wirklich wichtig ist: Keine Frau darf gezwungen werden, aber wenn sie von sich aus ein Kopftuch tragen möchte, sollte sie es auch tun dürfen.

  • P
    Peter

    Toller Artikel, ich finde es sehr schön das Sie so frei sind. Ich glaube trotzdem in Ihnen eine Geisel Ihrer eigenen Religion zu sehen. Wie würde den beispielsweise Ihr religiöses Umfeld reagieren, würden Sie sich plötzlich in Peter den Christen verlieben? Das sieht Ihre Religion nähmlich nicht vor. Es wird ausdrücklich davon abgeraten. Werden Sie uns darauf antworten wie es sehr Übergewichtige tun? Die ihrer Umwelt erzählen wollen das Sie sich trotz ihrer massiven Beleibtheit sehr wohl fühlen? Hier ist Ihre Freiheit eingeschränkt. Der Übergewichtige hat den Vorteil abnehmen zu können. Was mit Ihnen passiert wenn Sie Ihrer Religion abschwören das wissen Sie sehr genau. Frei sind Sie also? Äußerlich ja, aber innen?

  • W
    wasslossmann!

    Ahh, die PIler kommen an. :D

     

    Zum Thema: Sehr schöner Artikel!

  • Z
    Zeliha

    besser hätte man es nicht beschreiben können... besten Dank

  • S
    seychelle

    Jeder kann tragen was er will. Das wissen wir alle. Ich trage es, weil ich gläubig sagt Kübra. Schön für dich. Aber muss ich deine Gläubigkeit wahrnehmen. Muss ich sie ständig unter die Nase gerieben bekommen. Das nervt. Ein Kopftuch aus religiösen Gründen? Was soll dass sein? Ein Tuch aus Ehrerbietung gegenüber Gott in der Kirche und Moschee verstehe ich vollkommen, aber eine Bedeckung nur weil irgendwelche männlichen Mitbürger bestimmte Muskelregionen nicht im Griff haben finde ich eine Zumutung. Dann sollen die Jungs doch auch ein Tuch tragen. Oder können die mit ihrem Haupt keine Frauen reizen?! Ich sehe immer mehr kleine Mädchen, keine 7 Jahre alt. Wie pervers ist es denn bitte einem kleinen Kind ein Tuch aufzusetzen und damit zu suggerieren es ist bereits ein Sexobjekt?! Eine Religion kann auch ohne ein Tuch, einen Teppich etc. ausgeführt werden. Dazu braucht man nur seinen Glauben und ein reines Herz. Das es bei den meisten Frauen nur eine Art Modeaccessoire ist lässt sich wohl nicht verleugnen. Aufgetackelt und geschminkt ohne Ende, neonfarbige Tücher. Ich denke man soll dezent herumlaufen, um nicht aufzufallen. Davon kann ja wohl keine Rede sein. Viele wissen gar nichts über ihre Religion und sind nur Mitläufer. Da ist so mancher, der kein Tuch trägt allemal gläubiger als diese Frauen, die glauben nur mit der Bedeckung des Kopfes ist man schon religiös.

  • TF
    Thomas Fuegner

    wikiquote:

    "Das Diktum Freiheit ist immer nur die Freiheit des Andersdenkenden. ist wohl der berühmteste Ausspruch von Rosa Luxemburg, er ist allerdings gar nicht so gemeint wie er durch die übliche Verkürzung des Zitats erscheinen mag. Rosa Luxemburg fordert nämlich nur die Freiheit für anders denkende Kommunisten, nicht aber für anders denkende Liberale, Nationale, Klerikale usw., für diese gilt, so schreibt Rosa Luxemburg an derselben Stelle: Der Sozialismus ... hat ... zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen - gegen Eigentum usw., und was sich unter usw. verbirgt wird a.a.O. auch bald klar: Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegenbleiben. - soviel zur Freiheit der Andersdenkenden ... (nach F. Weil: Rosa Luxemburg über die russische Revolution. Einige unveröffentlichte Manuskripte, Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung

    13, 1928, S. 285 - 298)"

    Was ist also mit der Freiheit, das Kopftuch NICHT tragen zu MÜSSEN!?

    DAS ist die Freiheit, die in Gefahr ist, so wenig das hier manchen Gefallen mag..

  • TL
    taz Leser

    Hakenkreuzbinden sind ja auch ganz dekorativ, SS Uniformen ebenso. Wer meint, in unserer Gesellschaft die Symbole totalitärer Ideologien tragen zu müssen, sollte sich nicht über ablehnende Reaktionen wundern.

  • C
    chrischan

    Als ich jung war, trugen fast alle Frauen ein Kopftuch und zum Ausgehen einen Hut.

    Die Männer trugen auch meistens Hüte.

    Manche eine Mütze, die sie nicht bei jeder Begrüssung oder indoor anlupfen mussten.

    Viele Mützenträger waren Lehrer im Kleppermantel.

  • K
    Kto

    Ihr Glaube an die "Pflicht" zum KT ist reine Privatsache - andere ebenso gläubige Musliminnen tragen kein KT und haben dafür ihre eigenen - auch religiösen - Gründe. Die Autorin vergisst geflissentlich, dass je fundamentalistischer, freiheits- und frauenfeindlicher der Islam, desto Kopftuch. Ein THOR-STEINAR- oder LONDSDALE-Pullover ist auch nur ein Stück Stoff mit einem Kunstnamen, außerdem noch recht kleidsam. Weil er gerne von Nazis als Zeichen einer Gesinnung getragen wird, verbietet sich aber für mich das Tragen dieses Kleidungsstücks, auch wenn mir vielleicht der Schnitt des Pulli ästhetisch gefällt. Wenn ich ihn dennoch trage, werde ich mich nicht wundern, dass ich für einen Nazi gehalten werde. Auch wenn ich das Hakenkreuz nur für ein uraltes Sonnensymbol halte und aus religiösen Gründen als Teil meiner shintoistischen Religionsfreiheit ansehe, werde ich es nicht tragen, weil es von den Nazis verdorben wurde und für ihren Terror steht. Das KT ist die Flagge des Scharia-Islam, des Todfeindes der Demokratie. Wenn die Autorin sich von diesem Islam äußerlich nicht abgrenzen will, sollte sie sich der Konsequenzen bewußt sein. Anstatt hier naiv für den Schariaislam zu werben, sollte sie in ihrer Community für die Toleranz gegenüber einem KT-freien Leben werben. Hier gilt nämlich: ohne KT = Schlampe. Man kann sich als taz-Genosse für solche Beiträge wahrlich nur schämen!

  • FS
    Frank Steer

    "Ich zum Beispiel fühle mich mit dem Kopftuch Gott näher und erinnere mich täglich der islamischen Spiritualität. Außerdem bekenne ich mich gerne öffentlich zu meiner Religion, die mich sehr geprägt hat und noch immer prägt. Das Kopftuch ist Teil meiner Identität."

     

    Identität durch Kopftuch? Toll

    Islamische Spiritualität? Toll

    Geprägt duch eine Religion ? Super

    Jetzt fühlen wir uns Gott näher ? Wie schön

     

    Wo kommt neuerdings dieser religiöse identitätslose Schwachsinn her?

  • RP
    Rita Pavoni

    Liebe Frau Yücel,

    Sie tragen ein Kopftuch - wie schön für Sie! Sie wurden schon einmal Schleiereule genannt - wie bedauerlich! Ich persönlich trage eine Brille und wurde schon einmal Brillenschlange genannt. Die Brille trage ich aber, weil ich sonst nichts sehe. Würde im Koran oder in der Bibel oder in sonst einer "heiligen" Schrift stehen, dass Frauen Brillen tragen müssen, wäre das für mich kein Grund, Brille zu tragen. Da würde ich wohl eher Kontaktlinsen tragen, um keine Propaganda für das Tragen von Brillen aus religiösen Gründen zu machen.

     

    Wissen Sie was? Ich persönlich glaube nicht, dass Gott erwartet, dass Frauen Kopftücher tragen. Ich glaube auch nicht, dass Frauen dadurch besser, religiöser oder reiner werden. Ich fühle mich frei genug, mein Leben nicht von Schriften bestimmen zu lassen, die mit ein bisschen Nachdenken als das Werk von Menschen entlarvt werden können. Menschen, meist Männer, die sich leider häufig Regeln für Frauen ausdenken, die sich für diese dann nachteilig auswirken. Für sich ziehen Männer ja eher selten Verhüllung und Jungfräulichkeit in Betracht.

     

    Schön für Sie, wenn Sie sich als junge Frau trotz (oder gerade wegen?) des Kopftuches frei fühlen. Viele junge Frauen fühlen sich eher genötigt, es zu tragen, weil ihre peergroup das verlangt, weil sie so als die besseren Musliminnen gelten, weil sie der Familie einen Gefallen tun wollen oder weil sie sonst nicht mehr dazugehören. Alles verständliche Gründe, aber nicht sonderlich emanzipatorisch. Mutig finde ich es deshalb, als Muslimin KEIN Kopftuch zu tragen, allein aus Solidarität mit all den Frauen, die es sich nicht aussuchen können, ob sie eines tragen wollen oder nicht.

  • S
    Shrike

    Wenn muslimische Frauen ein Kopftuch tragen wollen, das ist ihre Sache.

     

    Ich halte von solcherlei Verschleierung eher wenig, in ein Viertel wo alle so rumlaufen, würde ich wohl eher weniger ziehen.

    Das wiederum ist meine Sache.

     

    Noch unangenehmer ist sicherlich die Burka, aber die ist hierzulande (noch) eher selten.

     

    @ Kai:

    Sind sie sicher dass Susanne andres mit "schwarz" die Hautfarbe der Frau gemeint hat ?

  • N
    noname

    Es ist für mich immer soo interessant zu beobachten, wie Menschen mit dem "uncanny" bzw. dem Fremden/dem Andersseiendenumgeht, über ihn denkt,ihn urteilt und manchmal sogar verurteilt.

    Glaubt mir, tagtäglich, seitdem ich ein Kopftuch trage, beobachte ich Menschen und hüte ich mich davor über Andere vorschnell ein Urteil zu fällen, weil nicht alles, was unser Hirn produziert, auch der Realität entspricht. Das, was nicht verstanden wird, wird sofort in einer Datei für Unbrauchbares, Unverständnis, für Unnutz und leider manchmal sogar unter Antipathie und Hass abgespeichert und auf nimmer wiedersehen gelöscht. Anstatt genauer hinzuschauen, sich Zeit zunehmen, wir schauen, aber sehen trotzdem nicht. Wir denken, aber verstehen trotzdem nicht; es ist soo jammerschade, weil es vieles gibt, was wir voneinander lernen könnten.

    Ja, ich trage auch aus freien Stücken ein Kopftuch, weil für mich Äußerlichkeiten nur vom Wesentlichen ablenken und dies tun sie nur leider immer noch im 21. Jahrtausend. Ich beobachte Menschen und es stimmt mich sehr traurig, dass wir als Menschheit immer noch nicht erwachsen sind und die nötige Reife erreicht haben, um über Oberflächlichkeiten hinwegzuschauen, um das Wesentliche im und am Menschen zu erkennen. Wären wir blind, wären wir den Menschen ein Stück näher und dem Fremden.

    Außerdem möchte ich noch etwas klarstellen, ist man denn wirklich weniger Kleidung frei?

    Dann wären ja nackte Menschen bzw. Frauen am freisten!

    Okay, ich akzeptiere die Interpretationsmöglichkeiten. Ich verstehe, dass manche Menschen Kleidung mit Unfreiheit gleichsetzen, aber wieso können oder wollen andere nicht verstehen, dass vlt. für uns mehr Kleidung, weniger Blicke Freiheit bedeutet?

    Männer schauen, nur weiss keiner, dass der Islam den Männern und Frauen verbietet das andere Geschlecht anzüglich anzuschauen und sie so zu belästigen. Ich werde leider auch von dem ein oder anderen mit Blicken (ob nun aus Belästigung oder Hass oder ein einfach nur Ärgern wollen) belästigt.

    Die Frau kann sich noch so sehr verhüllen, Männer bleiben Schweine. Ich trage nicht ein Kopftuch, weil Männer sonst schauen, ich trage es, weil dies für mich die goldene Mitte ist sich als Frau zu kleiden.

    Ich würde mich viel mehr wie ein Objekt behandelt fühlen, wenn ich noch mehr von meinem Aussehen preisgebe und außerdem "wieso sollte ich?" Es ist mein Körper, mein Aussehen, wieso muss ich mein Aussehen nach außen tragen, wieso müssen Menschen manche meiner Körperteile sehen? MEvlana Rumi schrieb: Das Wesentliche an dem Menschen ist, dass er die Fähigkeit besitzt, das Wesentliche zu sehen, der Rest besteht nur aus unlebendigen Haut und Knochen, das irgendwann zerfallen wird und unwesentlich ist. Was habe ich davon bzw. die Menschen davon, wenn sie meine Haare sehen? Kann ich mir etwas davon kaufen? Bringt es mich im Leben weiter? Gewinn ich dann den Jackpot? Brauche ich die Anerkennung von außen, um glücklich zu werden oder muss dies allein von meinem Inneren kommen?Sollte nicht mein Fokus daraufliegen?

    Tagtäglich frage ich mich das, weil Menschen die Bedeutung des Kopftuchs diskutieren.

    Ich hoffe, dass man bald versteht, dass Frauen, die ein Kopftuch tragen, sich nicht unterdrückt fühlen, nur weil es in bestimmten Ländern angeblich so praktiziert wird, sondern eher besonders und geehrt fühlen und frei!

  • K
    keetenheuve

    Kann mir mal einer sagen, was das für "religiöse Gründe" sein sollen, die das Kopftuchtragen vorschreiben? Wenn unsere Urgroßmütter Kopftuch getragen haben, dann war das eher aus Gründen einer gewissen Rückständigkeit und Unaufgeklärtheit.

    Alle halbwegs seriösen "Islamgelehrten" (eine Theologie freiheitlichen Verständnis ist ja bisher nicht möglich) bestreiten, dass der Islam das Kopftuch vorschreibt. Es ist also nur einer ebensolchen Rückständigkeit geschuldet, dass Kopftuch, Burka und Niqab von Frauen "freiwillig" getragen werden. Genau diese Rückständigkeit und Unaugeklärtheit wird zunehmend zum Problem unserer Gesellschaft, wie die fast täglich vorkommenden "Ehrenmorde" zeigen. Nie soll nämlich der Islam damit zu tun, aber troztdem sind es fast immer Muslime.

  • PL
    prinz lilifee

    Hab vor nem Jahr auch mal ne Szene am Bahnsteig erlebt, wo ein Herr um die 50 ohne Anlass auf eine junge Frau mit Kopftuch zuging und allen Ernstes fragte, warum sie sich so unterdrücken lasse. Gottsei Dank gab es darauf empörte Reaktionen von einigen Umherstehenden, die Anti-Kopftuch-Propaganda hat also noch nicht alle verblödet. Umso besser mal solch einen Artikel zum Thema lesen zu dürfen.

     

    Dabei ist es irgendwie absurd, dass ich Kopftuchtragen verteidige: stehe den monotheistischen Religionen ablehnend gegenüber und würde auch als Frau aus dem Orient wohl sowas nicht anziehen.

    Aber wichtiger als das erscheint mir dann doch, dass jeder Mensch leben (und sich anziehen) können soll, wie er mag und vor allem: Dass Rassismus sich nicht über so scheinheilige Argumente als 'ehrenwerte Gesinnung' etabliert!

     

     

    Sehr treffend auch der Kommentar von Martin ("Kopftuch ist mir genauso sympathisch, wie die Bomberjacke und die Glatze des Faschos"]:

    Jung, du hast es erfasst! Denn genau wie Ultrakurzhaarschnitte oder Bomberjacken längst nicht nur von Faschos getragen werden, sondern ebenso von Unpolitischen und gerade Antifa-Linken, genauso wenig ist das Kopftuch auf den "Ausdruck einer totalitären Ideologie" reduzierbar.

    [Zwar steht diese Tradition wirklich mit Unterdrückungsmechanismen in Zusammenhang - aber dort, wo die Trägerinnen als "Gastarbeiter" mit rassistischen Ausgrenzungsphänomenen konfrontiert sind bzw. Länder dieser Tradition beständig von uns 'christlich-säkularsierten' Nationen mit Angriffskriegen überzogen werden, kann das Kopftuch sogar als emanzipatorisches Symbol gedeutet werden]

     

     

    @ susanne andres ("wie fühlt sich wohl ein kleinkind an der hand einer komplett verhüllten schwarzen frau?")

    So wie jedes Kind an der Hand seiner Mutter - ob die jetzt Lendenschurz, Pumps oder Kopftuch trägt ist dem Kind äußerst schnuppe. Wenn die Mutter wegen dem Lendenschurz, den Pumps oder dem Kopftuch allerdings

    von anderen Menschen schief angeschaut oder weniger beachtet wird, bekommt das das Kind sehr wohl mit. Was ihm dann übrigens nicht egal ist...

     

     

    @ futurista: wenn die Abwesenheit von Kopftuchträgerinnen bei Ihnen ein Gefühl von "Freiheit und Unbeschwertheit" hervorruft, bzw. Sie anscheinend der Anblick von Kopftuchträgerinnen in ihrer deutschen Heimat beengt und runterzieht... ja, was dann?

     

     

    @ suleika ("Kübra Yücel fällt denen in den Rücken, die für die Freiheit kämpfen müssen, das Kopftuch nicht zu tragen"):

    Und Sie fallen mit Ihrem öffentlichen Posting denen in den Rücken, die sich keinen Computer leisten können oder Analphabeten sind.

  • CH
    Christoph Hanssen

    Liebe Kübra,

    vielen Dank für diesen Beitrag! Und allen Kommentatoren vielen Dank für die erheiternden bis erschreckenden Reaktionen.

    Ein kleiner Hinweis vielleicht an all diejenigen, die sich in Versuchung sehen, sich der "Es geht um..."-Argumentation anzuschließen: Es geht hier um das, was Kübra geschrieben hat. Nicht mehr, nicht weniger. Da stand keine global gültige Pauschalaussage und keine Meinung was 'man' sollte - abgesehen von einer Bitte, nämlich jeden Menschen als Individuum zu betrachten und ihm seine freie Entscheidung zu lassen, solange es niemandem weh tut. Das kann ich unterschreiben, denn Kübras Kopftuch tut mir nicht weh. Im Gegenteil, Frank, ein Hoch auf Deinen Kommentar! Grün steht Dir, Kübra, ausgezeichnet!

  • KK
    Karl Kraus

    @Martin

    "... die Gesellschaft von den Trägern?"

    Aber du hast Angst vor den Bomberjackenfaschos. Aha.

  • M
    Marie

    Mich stört nicht das Kopftuch, mich stört der Rückschluss, der bei Frauen ohne Kopftuch gezogen wird.

     

    Eine Frau mit Kopftuch ist gottgefällig und ehrbar, was ist also die, die keines trägt?

     

    Tagtäglich zu spüren in der Berliner U-Bahn, kopftuchlos und von jungen Muslimen beurteilt...

  • KS
    Katharina Stoekl

    Natürlich gibt es genug Frauen, die unfreiwillig ein Kopftuch tragen. Daran ist nichts Schönes zu finden. Fast noch schlimmer finde ich es allerdings, dass wir allzu gerne dazu neigen, zu verallgemeinern und über alles und jeden über einen Kamm zu scheren. Neben all den negativen Stimmen zur Kopftuch-Debatte braucht es dringend auch eine positive. Denn nur wenn wir die unterschiedlichen Ansichten zulassen, hat Toleranz überhaupt nur eine Chance.

  • G
    Gottfried

    Frei

    Wille

    Religion

    Pflicht

     

    und alles innerhalb von einem Absatz, widersprüchlicher geht es nicht.

    Das Kopftuch ist auch nicht das Problem

    sondern der ignorante Teil darunter.

    Kollege Kant übernehmen sie:

    http://www.digbib.org/Immanuel_Kant_1724/Was_ist_Aufklaerung

  • W
    Wahrheit

    @suleika

     

    Nein Suleika, aber du fällst den Frauen in den Rücken die das Kopftuch bewusst und freiwillig tragen wollen, nur weil du villeicht aus so einem Kulturkreis kommst wo Frauen nichts zu sagen haben und nicht verstehen wozu sie das Tuch auf dem Kopf haben.Du würdest warscheinlich ohne Kopftuch auch genauso unterdrückt werden. Die verschiedenen alten Traditionen sind schuld an der Ungerechtigkeit. Weil sie einfach nur noch Folklore-Muslime sind die ihre steinzeitlichen Traditionen einfach nicht ablegen wollen.

    Wenn du den Anblick nicht erträgst, dann schau doch einfach weg. Aber lass uns in Ruhe, wir lassen dich doch auch in Ruhe.

  • GB
    Guter Beitrag

    Hallo,

     

    Ich finde diesen Artikel wirklich gut. Er Zeigt uns immer wieder, dass es Frauen noch gibt, die sich freiwillig für ein Kopftuch entscheiden.

     

    Und es ist die Pflicht des Staates darauf zu achten, dass es diese Freiheiten gibt. Wenn man solche Freiheiten nicht hätte, könnte man nicht behaupten, dass dies eine demokratischer Staat ist.

     

    mfg

  • H
    hasir

    Frank hat Recht. Was für ein Anblick. Und klug argumentieren kann sie auch, mit der nötigen Bissigkeit. Wäe schön, wenn es mehr solche selbstbewussten Frauen ohne Kiopftuch gäbe. Schön aber auch, dass es diese mit Kopftuch gibt.

  • P
    pic

    Noch gar keine Nasen von Politically Incorrect hier. Mann, Ihr schaltet aber auch immer später, was. Da erlahmt wohl langsam der Kampfgeist.

  • H
    hansotto

    Ich bin auf dem lande aufgewachsen, meine oma trug noch ein kopftuch. wenn das junge leute jetzt wieder machen wollen, ist das ästhetisch lustig, sonst nix.

  • P
    prolet

    Liebe Leute,

     

     

    Freiheit ist die Freiheit der Andersdenkenden. Und Anderstragenden.

     

    Deshalb Go Kübra, go!

  • K
    Kai

    susanne andres, fragen Sie doch einfach die Nonnen in Ihrer Umgebung, wie man sich von der Religion die Bedeckung der Haare vorschreiben lassen kann oder jeden mit einem Kreuz um den Hals, wie man nur seine Religion so nach Außen tragen kann. Danach könnten Sie auch versuchen, die armen Nonnen aus Ihrer unzumutbaren Situation zu befreien.

     

    Was Sie aber gegen schwarze Frauen haben, ist mir nicht klar. Diesen Rassismus sollten Sie vielleicht mal beizeiten ablegen. Selbst die first Lady der USA ist schwarz. Meine Güte!

  • SA
    susanne andres

    ich gebe barbara traphan recht: es geht vor allem um die frauen, die gezwungen werden, ihren kopf oder sich ganz zu verhüllen und noch zu ganz anderen dingen -- namen der religion und vor allem um die mädchen, die diese religion und den sinn dieses tuches noch nicht verstehen können. mal abgesehen davon, dass i c h es nicht verstehe, wie jemand seine/ihre religion so demonstrativ nach außen tragen kann.

    wie fühlt sich wohl ein kleinkind an der hand einer komplett verhüllten schwarzen frau?

  • F
    Frank

    Ich habe keine Ahnung was Ihr hier diskutiert, aber das Mädel sieht ja HAMMERGEIL aus.

     

    Wenn das meine Freundin wäre, wäre es mir so superscheißegal, ob die ein Kopftuch trägt oder sich die Eckzähne abfeilt, das könnt Ihr mal glauben.

     

    Mach weiter so!

  • S
    suleika

    Kübra Yücel fällt denen in den Rücken, die für die Freiheit kämpfen müssen, das Kopftuch nicht zu tragen.

  • S
    schmidt

    Gut, dass die Frau die Freiheit hat, das zu machen, was sie möchte. Und gut, dass Frauen mit Kopftuch mal eine Stimme bekommen.Weiter so.

  • TS
    Tamim Swaid

    Es gab und gibt Orte da wird Frauen verboten das Kopftuch zu tragen und es wird ihnen quasi vom Kopf gerissen. Und es gab und gibt Orte da werden Frauen gezwungen das Kopftuch zu tragen und wenn sie es nicht machen dann werden sie dafür bestraft.

     

    Zwang war noch nie gut. Weder in die eine noch in die andere Richtung. Ich bin froh in einem Land zu leben in dem Menschen sich selber frei entscheiden können was sie tragen. Und ich habe Angst davor das Deutschland sich in ein Land entwickelt in dem Menschen gezwungen werden es abzulegen oder gezwungen werden es zu tragen.

     

    Die Kolumne finde ich gut. Eine Frau sagt selber dass sie es so will. Ihre Entscheidung und ihr Wille. Punkt.

  • NB
    Nour Born

    Zunächst bin ich auf den Artikel auf Empfehlung eines Freundes aus Hamburg gekommen. Und wie es sich gezeigt hat, bin ich auch froh darüber.

    Es ist ein lobensweter Beitrag. Zwar ist es etwas zu persönlich, aber durchaus nachvollziehbar. Man muss aber besonders betonen, dass viele Kopftuchträger, das Tuch aus traditionellen Gründen (sogar unwissend) tragen. Das ist meine Wahrnehmung. Ob es sich um eine marginale Gruppe handelt, lässt sich streiten. Wenn wir ein sehr extremes Beispiel nehmen: Attraktive Frau, im Winter solariumgebräunt, modern westlich sexy angezogen mit Kopftuch.

     

    Wie würde man diese junge Frau, aus der Perspektive einer Frau oder Herrn Schmidt verstehen? Würde man sich nicht die Frage stellen: Zieht sie ihr Kopftuch aus familiärem Zwang an? Vielleicht war es ein Extremum, aber es scheint vielen von uns gar nicht mal fremd.

    Nochmals vielen Dank an die Autorin, für ihre offene Schilderung. Mich freut es, dass immer mehr muslimische Frauen selbstbewusst auftreten. Die Ausrede so mancher (zu meist Unions-) Politiker nach dem Motto: "Integration ist gescheitert" oder "die fehlenden Deutschkenntnisse hindern die Integration" erübrigen sich auch in Zukunft damit...

     

    lg nour born

  • D
    Danke

    Danke an die Taz für den Raum, auch anderen Meinungen eine Öffentlichkeit zu verleihen und danke an die Verfasserin des Textes. Auch wenn es Vielen nicht passt, was dort geschrieben wird, aber man sollte endlich mal verstehen, dass nicht alles schwarz oder weiß ist, auch wenn man es gerne so hätte.

  • K
    Karim

    anhand einiger kommentare sieht mensch wieder, wie ach so "liberal" die großen kritikerInnen sind. auf die freiheit der menschen schwören, aber wenn es nicht ins eigene weltbild passt, dann die anderer beschneiden. liebe kübra, weiter so - auf viele weitere tolle und erhellende taz-artikel!

  • F
    futurista

    Vor Ostern war ich mit meiner 17jährigen Tocher vier Tage in Rom. Außer zwei katholischen Nonnen habe ich keine Frauen mit Kopftuch gesehen. Erst nach einiger Zeit wurde mir bewusst, wieso ich mich so frei und unbeschwert fühlte in dieser chaotischen Stadt - so frei, wie nach den Frauendemos in den siebziger Jahren. Meiner Tochter ging es wie mir.

    Bei uns in der Altstadt sieht man seit Jahren kontinuierlich immer mehr Kopftücher und leider auch Burkas, in Godesberg ist es noch schlimmer. Die Stadt, in der ich seit 35 Jahren lebe, ist nicht mehr meine Stadt. Ja, ich finde dieses blöde Kopftuch,das aus religiösen Gründen getragen wird, schlimm. Weil ich die islamische, frauenfeindliche Religion ablehne. Den Beitrag von Frau Yücel "Mein Kopf gehört mir" finde ich ehrlich. Das gefällt mir. Dass sie ein Kopftuch trägt finde ich trotzdem sch...ade!!!

  • BT
    Barbara Traphan

    Der Kommentar zum Thema Kopftuch bringt mich wirklich auf die Palme! Natürlich gibt es muslimische Frauen, die das Kopftuch freiwillig und wohlüberlegt tragen. Das ist ihr gutes Recht, wenn sie es denn wirklich freiwillig tun,( wir kennen ja auch die unbewussten Unterdrückungsmechanismen), aber um diese Frauen geht es ja gar nicht! Es geht um die vielen Mädchen!! und Frauen, die zum Tragen eines Kopftuchs gezwungen werden, von Vätern und Ehemännern. Diese sollten sich auch frei dafür oder dagegen entscheiden dürfen! Und es wäre toll, wenn eine so freie junge Frau wie Ihre Kommentatorin das auch mal in der in Deutschland erscheinenden türkischen Presse schreiben würde!

  • AS
    Akif Sahin

    Einfach nur schön... Danke!

  • M
    Martin

    Fein, fein. Ein aus religiösen Gründen getragenes Kopftuch ist mir genauso sympathisch, wie die Bomberjacke und die Glatze des Faschos.

    Es ist halt das äußere Kennzeichen einer totalitären (Religions)ideologie.

    Natürlich müssen die Träger nicht von ihren Abzeichen befreit werden ... aber eben evtl. die Gesellschaft von den Trägern.

  • U
    Urbannomad

    Eine sehr schöne Kolumne ... am besten gefiel mir der Satz: " Ich bin frei. Und deshalb: Bitte befreit jemand anderen"

    Bitte weiter machen

    Gruß aus Toronto

    Urbannomad

  • DM
    Deutscher Michel

    Auf den Punkt gebracht!