"Diesem Land fehlt ein gewisser Stil im Umgang mit sich selbst. Allein aus dem Umstand, dass die Kerstin Kaisers des Ostens sich noch immer zur Linken zählen, folgert man, sie hätten nichts bereut, nichts dazugelernt, nichts über sich selbst erfahren. Aber dieser Schluss fällt auf die geistige Genügsamkeit der Urteilenden selbst zurück, die nie über die Gleichung 'Kommunisten sind Verbrecher' hinausdenken wollten."
Das ist doch grober Unfug! Es geht nicht um "Kommunisten als Verbrecher", sondern ganz einfach um "Verbrecher als Verbrecher". Wer natürlich in den längst überholten Schablonen von Links und Rechts verfangen bleibt, kann dies aus Prinzip natürlich nicht begreifen bzw. will es gar nicht begreifen.
Die DDR bekam nicht durch "Kommunisten" ihr grausliges Wesen, sondern durch machtgierige Menschen, die genauso gut in einem anderen politischen Umfeld ihr mitgefühlarmes Vorteilssuchen ausgelebt hätten. Gerade in der DDR wurden auch überzeugte Kommunisten oder Sozialdemokraten zu Grunde gerichtet, eben nicht nur "konservative Kräfte".
Genau wie im Nationalsozialismus waren Narzissmus und Macht die größeren Motivationen der Regierenden, nicht ihre vorgegaukelte Ideologie.
Was unterscheidet die Täter aus DDR-Zeiten, die heute nichts von ihren Taten bereuen, keinen Fehler bei sich im Umgang mit ihren Opfern erkennen wollen und den Staat DDR zugrunde gerichtet haben, von diversen angestellten Top-Managern, die die ihnen anvertrauten Firmen zu Grunde gerichtet haben, dicke Abfindungen kassieren bzw. diese sogar auch einklagen und sich ebenso keiner Schuld bewußt sind, oft genug aber ihre Untergebenen mobben? Ich bin mir da nicht sicher, ob es große Unterschiede gibt. Ähnlich bei diesen zwei Gruppen ist jedoch der offensichtliche Mangel an Verantwortungsbewusstsein ...
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