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Kolumne Aufgeschreckte CouchpotatoesVorsicht vor doofen Geräten!

Edith Kresta
Kolumne
von Edith Kresta

Mit Mountainbikes, Monsterroller und Rennräder starten vor allem fröhliche Männerclubs in die Radsaison. Zum Ärger entschleunigter Naturfans.

Auf dem Monsterroller am Wurmberg Bild: imago/Robert Fishman

V oller Elan schwingen sich Vater, Sohn und ewig junger Großvater im Frühjahr aufs Rad. Mountainbikes, Rennräder und Monsterroller, ein stollenbereifter Tretroller mit Scheibenbremsen, schwirren durch die frühlingsbunte Landschaft wie ausschwärmende Bienlein im atmungsaktiven, windschnittigen Plastiklook. Kollegin Beate ist entsetzt: „Ich war Ostern im Harz und auch beim Bikerparadies Wurmberg. Braunlage wirbt ja nur noch damit, dass man auf diversen Fahrzeugen die Pisten und Wege runterheizen kann. Das kann einem den Spaß am Wandern ganz schön verleiden, wenn ständig jemand an dir vorbeisaust, mit den Bremsen quietscht, dich zur Seite drängt … Geht denn nichts mehr ohne doofe Geräte?“

Nein, was dem Bergsteiger und Skitourengeher der Gipfel, dem Wanderer die blühende Wiese ist dem Rennradler der Alpenpass, dem Mountainbiker oder Monsterrollerfahrer die wilde Fahrt über Stock, Stein, Wellen und Hügel. Ungebremster Downhill-Spaß und Hochsaison auf den Alpenpässen. Sportliche Männergesellschaften nehmen Kehre um Kehre, Kurve nach Kurve. Im Sitzen oder im Wiegetritt. Der Puls steigt. Beglückender Adrenalinschub.

Dagegen hilft auch nicht das sich hartnäckig haltende Gerücht, Rad fahren mache impotent. Radfahrer klagen zwar darüber, dass sich schon nach ein paar Kilometern Penis und Hodensack taub anfühlen wie eingeschlafene Füße. Aber die Industrie hat darauf reagiert und ergonomische Sättel auf den Markt gebracht. Der gesundheitliche Nutzen des Radelns ist allemal höher als das Risiko.

Und vor allem: Die Herzleistung erhöht sich durch die sportliche Betätigung und damit erhöht sich auch die Blutversorgung der Genitalien. So wird Rad fahren zur Potenzpille. Man braucht nur den richtigen Rhythmus auf einem Singlespeed. Wehe wenn sie losgelassen!

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Edith Kresta
Redakteurin
Schwerpunkte: Reise und Interkulturelles. Alttazzlerin mit Gang durch die Institutionen als Nachrichtenredakteurin, Korrespondentin und Seitenverantwortliche. Politologin und Germanistin mit immer noch großer Lust am Reisen.
Themen #Fahrrad
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4 Kommentare

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  • Es ist offensichtlich völlig egal, was Männer machen, es hat immer was mit dem Geschlechtstrieb zu tun!? Wie frustriert müssen Frauen sein, wenn sie zwanghaft auf der Suche nach solchen Analogien sind.

  • 7G
    738 (Profil gelöscht)

    Kommunikation ist hier alles, ich fahre Downhill und wandere mit Begeisterung. Mit ein bisschen Rücksichtnahme ist beides kein Problem. Ich habe schon von Seniorengruppen ein fröhliches "Bass uff, do hinne wärds eng" gehört, wurde aber auch schon von selbsternannten Wanderwarten mit erhobenen Stöcken bedroht. Eigentlich ist es ganz einfach - bremsen wenn Wanderer kommen, man darf sogar kurz absteigen. Als Wanderer einfach mal einen Schritt zur Seiten machen und abwarten.

    • @738 (Profil gelöscht):

      Genau so ist es. Man muss sich einfach damit abfinden, dass einem Wege und Straßen nicht alleine gehören und man auf andere Rücksicht nehmen muss. Ist doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Warum muss das immer wieder thematisiert werden?

  • "…Wehe wenn sie losgelassen!"

     

    Stimmt - immer wieder eindrucksvoll -

    frühjährlichen Frässpurillen auf

    den Hochmoorflächen der Vogesen;-(