Kolumne 30C3 – Tag 3: Edward Snowden beim CCC-Kongress
Über die Großen, die Kleinen und die Leckeren. Was wir am dritten Tag des 30C3 gelernt haben.
J ulian Assanges und Sarah Harrisons Auftritt ist kurz und die Technik versagt. Doch die großen Namen ziehen das Publikum an. Auch wenn man in den Seitenfluren des Kongresses mindestens genau so viel lernen kann.
1. Unternehmen spendieren dem Kongress die Internettechnik, um gehackt zu werden. Die Internet-Außenanbindung werde „mit Hilfe von Sachspenden von Internetanbietern und Netzwerkausrüstern“ realisiert, schreibt der CCC auf seiner Webseite. Einige Teilnehmer flüstern mir den Sinn dahinter: Die Hacker greifen die Internetverbindung der Messe an. Wenn die Technik der Ausrüster den Kongress heil übersteht, wüssten die Unternehmen, dass ihre Systeme sicher seien.
2. Edward Snowden ist unter den 30C3-Teilnehmern. Zumindest wurde er von mehreren Quellen auf den Fluren des Kongresses gesichtet, dokumentiert der Twitteraccount Snowden Watch. Snowden in Hamburg, Photoshop sei dank. Zuvor wurde am Hamburger Flughafen mindestens ein Wartender gesichtet, um den Whistleblower zu begrüßen.
3. Der Krieg gegen Drogen ist beendet. Behauptet zumindest Annie Machon, ehemalige Offizierin des britischen Nachrichtendienstes MI5 und Whistleblowerin. Drogen werden zunehmend legalisiert, denn es gebe nun neue Vorwände für Überwachung, so Machon. Den Krieg gegen den Terror, gegen Whistleblower, gegen das Internet. Um Whistelblower direkt nach ihren Veröffentlichungen zu schützen, arbeite sie an dem „Courage Fund“, einer neuen Stiftung für Betroffene.
4. Die Timeline eines solchen Kongresses ist wie eine Spaghettipackung aufgebaut. Alle Talks, Workshops und Gespräche finden gleichzeitig statt. Da man jedoch nur ein Mensch ist, kann man auch nur einen Strang dieser vielen Angebote erleben. Abends schielt man in den Veranstaltungstopf hinein und möchte mehr. Zum Glück gibt es Youtube. Dort kann man zumindest die offiziellen Veranstaltungen nachsehen.
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