Kohleabbau im Hambacher Forst: Gericht stoppt die Rodungen
Bei der Rodung des Hambacher Forstes gab es heftige Konflike zwischen Polizei und Aktivisten. Nun hat das Oberverwaltungsgericht die Rodung vorläufig gestoppt.

Weitersägen verboten: ein Waldarbeiter im Hambacher Forst Foto: dpa
MÜNSTER dpa | Die von heftigen Auseinandersetzungen begleiteten Rodungen im Hambacher Wald müssen vorerst wieder gestoppt werden. Das Oberverwaltungsgericht Münster entschied am Dienstag, dass am Braunkohletagebau Hambach von Dienstagabend (18.00 Uhr) an keine Rodungsarbeiten mehr stattfinden dürfen.
Mitarbeiter des Energiekonzerns RWE hatten am Montag begonnen, mit schwerem Gerät Bäume und Sträucher zu entfernen. Dabei kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und der Polizei. Beamte und RWE-Mitarbeiter waren mit Steinen beworfen worden.
Laut Urteil muss das Land Nordrhein-Westfalen sicherstellen, dass RWE die Rodungsarbeiten einstellt. Der Rodungsstopp gelte so lange, bis das Oberverwaltungsgericht über eine Beschwerde des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) gegen einen Beschluss des Verwaltungsgerichts entschieden habe. Diese Zwischenentscheidung sei notwendig, um einen effektiven Rechtsschutz in der komplexen Materie zu gewährleisten, argumentierten die Richter.
Seit Jahren streiten Naturschützer und Braunkohlegegner für den Erhalt des uralten Hambacher Waldes. RWE rodet den Wald, um den Braunkohleabbau im Tagebau Hambach fortsetzen zu können. Der Konflikt hatte sich in den vergangenen Jahren zugespitzt. Mit den am Montag begonnenen Rodungen sollte der Kernwald bis Ende Februar verschwinden.
Leser*innenkommentare
Rudolf Fissner
Eine Ende der Rodungen ist nur ein Tropen auf dem heißen Stein der Kohleverbrennung.
Rossignol
Sie haben am Ende dieses Zeichen vergessen:
[/ironie]
Hartz
@Rossignol War keine Ironie.
Hartz
Sichere Energie für alle Menschen
Sicherlich werden die notwendigen Rodungsarbeiten im Interesse einer sicheren Energieversorgung für alle Menschen bald wieder aufgenommen.
Und das ist gut so!
Der BUND hat bisher alle Prozesse in dieser Sache vferloren. Unser Rechtsstaat funktio0niert. Das Gemeinwohl hat hier den Vorrang.
vergessene Liebe
Haltet aus, ihr AktivistInnen, dort im Hambacher Forst! Der lebendige Wald, mit Biodiversität, ist die immer noch- gesunde Lunge unseres Planeten- (!!!) Ihr seid wichtig, gegen drohende globale Kurzatmigkeit ...*
39167 (Profil gelöscht)
Gast
Hurra, es gibt sie noch, die aufrechten Oberrichter!
Ein einsames Licht in all dem dunklen Gewirr. Es gibt sie noch, einer von ihnen ist auch am Oberlandesgericht in meiner Stadt tätig, weist die Unternehmen in die Schranken.
Danke!
Hartz
Nicht zu früh jubeln!
Das ist nur ein kleiner Aufschub.
Gut so!
...
Uranus
Vorläufig? Ich, hoffe endgültig!
Solidarische Grüße an die Aktivist_innen im Hambacher Forst!
Lowandorder
Ja wie?
Manchmal mag ich Oberrichter ja doch!;))