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König mit eigenem Land

Jacksonville, Florida (afp) - Carlos Lehder, einer der „Könige“ im Drogenhandel zwischen Kolumbien und den USA, der gegenwärtig in den Vereinigten Staaten vor Gericht steht, wollte sich mit den Profiten aus dem Kokain–Geschäft ein eigenes Land mit eigener Luftwaffe zulegen. Ein Zeuge der Anklage, der ehemalige Pilot John Robinson, berichtete am Montag (Ortszeit) vor dem Gericht in Jacksonville (Florida) von den Aufschneidereien Lehders: „Er sagte, er wolle sein eigenes Land mit eigener Luftwaffe, eigener Polizei, eben mit allem drum und dran.“ Der 38 Jahre alte Lehder, dem nach Meinung der Anklage das mächtige „Kartell von Medellin“, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens unterstand, kontrollierte angeblich 80 Prozent des in die USA gehenden Kokainhandels: Zwischen 1975 und 1980 insgesamt 3,3 Tonnen Kokain. Robinson, der sich in der letzten Woche vor einem Gericht in Los Angeles der Konspiration zur illegalen Einfuhr von Drogen in die USA schuldig bekannt hat, bestätigte, seit November 1977 für Lehder gearbeitet zu haben.

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