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Koalitionsmehrheit in Gefahr?

■ Scharping bekräftigt: FDPler denken an Wechsel

Bonn (AP/taz) – Trotz zahlreicher Dementis steht SPD-Fraktionschef Rudolf Scharping zu seiner Aussage, daß einige FDP-Bundestagsabgeordnete mit dem Gedanken eines Übertritts zur SPD spielen. Fehlinformation schloß er gestern ausdrücklich aus, schon gar nicht seien seine Kenntnisse frei erfunden. Zugleich bekräftigte Scharping sein Angebot, überwechselnden FDP-Abgeordneten einen Gaststatus in der SPD-Fraktion zu geben. Im übrigen beobachte er das Geschehen mit Interesse: „Wegen der ungeheuren Nervosität, die da entsteht.“ Allerdings weigerte sich Scharping, die Identität der angeblichen Renegaten zu offenbaren.

Ebendies forderte gestern FDP-Generalsekretär Westerwelle. Scharping müsse zu seinen „fortgesetzten Andeutungen“ Namen nennen oder sich „für diese besonders niederträchtige Art der üblen Nachrede“ entschuldigen. Westerwelle fügte hinzu: „Rudolf Scharping lügt.“ Fünf wechselnde Abgeordnete genügen der Opposition, und die Mehrheit der Koalition wäre dahin. Tagesthema Seite 3

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