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Koalition einigt sichSchärfere Gehaltsregeln für Manager

Manager sollen künftig ihre Aktienoptionen frühestens nach vier anstatt zwei Jahren einlösen können. Darauf haben sich Union und SPD geeinigt.

Manager dürfen ihre Aktien-Optionen künftig erst nach vier statt bisher nach zwei Jahren einlösen. Bild: dpa

Das hätte die Koalition vor sechs Wochen schon haben können. Bis halb zwei verhandelten die drei Berliner Koalitionsparteien SPD, CDU und CSU in der Nacht zu Donnerstag über eine lange Liste von Themen. Am Ende einigten sich die Unterhändler lediglich darauf, dass sie sich bei der Regelung der Managergehälter immer noch so einig sind wie am 22. Januar. Damals hatte eine Arbeitsgruppe von Union und SPD einen Kompromiss ausgehandelt, der jetzt zur Grundlage eines Gesetzentwurfs werden soll.

Demnach sollen Manager ihre Aktien-Optionen künftig erst nach vier statt bisher nach zwei Jahren einlösen dürfen, was nach den Plänen der Koalition zu einer stärkeren Orientierung am langfristigen Unternehmenserfolg führen soll. Um Kungelrunden zu schwächen, soll der Aufsichtsrat als komplettes Gremium die Vorstandsgehälter festsetzen. Das Gremium soll auch das Recht bekommen, Spitzengehälter zu kürzen, wenn etwa das Unternehmen in Schwierigkeiten gerät. Geschieht das nicht, können die Mitglieder des Aufsichtsrats unter Umständen haftbar gemacht werden. Schließlich sollen Vorstandsgehälter individualisierter als bisher veröffentlicht und auch Pensionsleistungen offengelegt werden.

Über weitergehende Vorschläge von Union und SPD soll parallel zum Gesetzgebungsverfahren in der Arbeitsgruppe weiter verhandelt werden. Die SPD fordert zusätzlich die Wiedereinführung der 1991 abgeschafften Börsenumsatzsteuer, um den kurzfristigen An- und Verkauf von Wertpapieren unattraktiver zu machen. Außerdem will sie die steuerliche Abzugsfähigkeit von Managergehältern auf eine Million Euro pro Person und Jahr begrenzen, was CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer wegen der entstehenden Doppelbesteuerung allerdings für verfassungswidrig hält.

Die Union wünscht, dass Vorstände ihre Aktienoptionen ungeachtet der beschlossenen Vierjahresfrist erst einlösen können, wenn sie das Unternehmen tatsächlich verlassen. Außerdem soll die Zahl der Aufsichtsratsmandate, die eine Person gleichzeitig ausüben darf, von derzeit zehn auf fünf begrenzt werden. Gleichzeitig soll die Größe der Aufsichtsräte auf maximal 16 Mitglieder beschränkt werden. Beides soll eine effektivere Kontrolle ermöglichen.

Nicht geeinigt hat sich die Koalitionsrunde im Dauerstreit um einen Mindestlohn für die Zeitarbeitsbranche. Auch hier hatte es bereits im vorigen Herbst einen Kompromiss gegeben, den Union und SPD nun aber unterschiedlich interpretieren.

In weiter Ferne liegt eine Entscheidung auch bei der Organisation der Jobcenter, die nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts bis Ende 2010 neu geregelt werden muss. Hier gab es schon eine Einigung auf eine Grundgesetzänderung, die Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) ausgehandelt hatte. Demnach sollte eine Grundgesetzänderung den Bestand der Jobcenter absichern. Das knüpfte die Union im Nachhinein aber an die Bedingung, die Zahl der Optionskommunen zu erhöhen, die ihre Arbeitslosen in eigener Regie betreuen. Das wiederum lehnte die SPD ab.

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5 Kommentare

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  • AD
    Axel Dörken

    Ich mag es gerne einfach. Auch in komplexen Angelegenheiten. Wie wäre es damit:

     

    Ergänzung des Grundgesetzes:

     

    Jeder, der zuerst monetären und nicht zuerst einen gemeinnützigen Profit sucht, wird enteignet.

     

    Wie kann es sein, dass die drei reichsten Deutschen 44 Milliarden an Vermögen besitzen und vergleichbar wenig für das Gemeinwohl schaffen, dem sie das Vermögen abgeknöpft haben?

     

    10% der reichsten Deutschen besitzen 47% des Vermögens in Deutschland.

     

    Filmtipp: Der Geist des Geldes

  • R
    RosaWeiss

    Schwimmweltrekord gegen Krise

     

    Der 44-jährige Schweizer ROLAND WAGNER will am 22. März 2009 an der offiziellen Landesmeisterschaft in Zürich Weltrekord über 50m Freistil schwimmen. Er deklariert den Weltrekord als Protest gegen die Krise.

  • M
    Mephane

    Schärfere Regeln? Das ist reichlich übertrieben. Ein wenig herumgedoktert hat unsere GroKo da, wohl mehr aus wahlkampftaktischen Gründen als alles andere.

  • V
    vic

    Diese Regierung hat noch nie zu etwas getaugt. Dieses jahr ist sie zudem freigestellt, bei voller Bezahlung.

  • IH
    Islenski Hesturinn

    Wie gnädig. Ich finde Einkommen jeglicher Art, das den heutigen Wert von 120.000 Euro im Jahr übersteigt eine bodenlose Frechheit. Ebenso jegliches persönliche private Vermögen jeder Art (also inkl. Grundstücke), das den Wert von 1 Mio Euro übersteigt. Leider haben Geisteskranke Pseudosozialisten und Pseudokommunisten im 20. Jahrhundert solche Art von Kritik nachhaltigst im Ruf geschädigt, insofern, als es heute leicht ist, jede Kritik dieser Art sofort in diesen Topf zu werfen und als Müll zu deklarieren. Sachliches Argumentieren ist leider in dieser Frage bis auf Weiteres kaum möglich. Die FDP wird sogar Stimmenzuwachs bei der nächsten deutschen Bundestagswahl haben, wetten?