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Knast statt Dialog in Algerien

■ Militär schickt FIS-Führer wieder ins Gefängnis

Algier/Berlin (dpa/taz) – Die Führer der verbotenen algerischen Islamischen Heilsfront (FIS), Abassi Madani und Ali Belhadj, sind offenbar erneut inhaftiert worden, nachdem sie fünf Monate lang lediglich unter Hausarrest gestanden hatten. Dies berichtete jedenfalls gestern die arabischsprachige Londoner Zeitung al- Hayat unter Berufung auf gutinformierte algerische Kreise. Sie seien ins Militärgefängnis von Algier zurückgebracht worden, da sie nach Auffassung der Regierung nicht zum Gewaltverzicht bereit seien.

Die beiden FIS-Führer waren 1991 zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Im September 1994 wurden sie zwecks Dialogs mit der Militärregierung per Beschluß des algerischen Präsidenten Liamine Zéroual aus dem Gefängnis in den Hausarrest entlassen. Der aufkeimende Dialog kam jedoch nie in Gang. Vor einer Woche hatte die Regierung ihre Ablehnung eines Dialogs mit islamistischen Parteien bekräftigt. Die algerische Tageszeitung al- Watan berichtete gestern, Abassi Madani müsse sich im Militärkrankenhaus von Algier einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Nach Ansicht eines al-Hayat-Redakteurs steht dies jedoch nicht im Widerspruch zur Inhaftnahme, da Madani, der unter chronischen Magenbeschwerden leidet, aufgrund der besonderen Eßgewohnheiten im Fastenmonat Ramadan ernsthaft erkrankt sei und seine medizinische Behandlung im Rahmen seines neuen Gefängnisaufenthalts stattfinde. kim

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