Klimawandel: Große Sorge um den Amazonas
Der Amazonas-Regenwald könnte sich laut einer neuen Studie schon bald einem Kipppunkt nähern – mit Auswirkungen auf das weltweite Klima.
Das Problem höre dort aber nicht auf. „Da Regenwälder die Luft mit viel Feuchtigkeit anreichern, welche die Grundlage für Niederschläge weiter im Westen und Süden des Kontinents bilden, kann der Verlust von Wald an einem Ort zum Verlust von Wald an einem anderen führen. Das nennt man dann eine sich selbst verstärkende Rückkopplungsschleife oder einfach ‚Kippen‘.“ Die Ergebnisse sind im Fachmagazin Nature erschienen.
Demnach könnten bis zur Mitte des Jahrhunderts bis zu 47 Prozent der Amazonaswälder bedroht sein. Die Problemfelder sind bekannt: steigende Temperaturen infolge der Klimakrise, Regen zur falschen Zeit oder Dürre sowie Abholzung.
Auch zuletzt stand der Amazonas unter massivem Stress. Von Juni bis Dezember 2023 herrschten brutale Hitze und Dürre. Der Planet ist im Schnitt schon um 1,2 Grad wärmer als vor der Industrialisierung. Die fraglichen Monate lagen sogar alle um mehr als 1,5 Grad über den damals typischen Temperaturen. Der Klimawandel hat die Dürre stark begünstigt, nämlich 30-mal wahrscheinlicher gemacht, wie eine Studie der Forschungsinitiative World Weather Attribution ergab.
Absterben des Regenwaldes verstärkt den Klimawandel
Die Flüsse waren so flach wie teils seit 120 Jahren nicht. Das hat den Bootsverkehr eingeschränkt wie auch den Zugang zu Trinkwasser, die Landwirtschaft, die Fischerei und den Handel in der Region. Außerdem starben zahlreiche Pflanzen und Tiere, darunter mehr als 150 der seltenen pinken Flussdelfine.
Ein Absterben des Regenwalds beziehungsweise der Übergang zur Savanne ist aber nicht nur eine Folge der Klimakrise – es treibt sie auch an. Der Regenwald bindet große Mengen Kohlenstoff. Verliert er diese Funktion, destabilisiert sich das Klima weiter.
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