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Klimaschädliche StromgewinnungChinas Kohle für Kohle

China ist offenbar in Bau und Finanzierung eines bosnischen Kohlekraftwerks verstrickt. Dabei wollte das Land mit solchen Deals eigentlich aufhören.

Präsident Xi hatte versprochen, dass China nicht mehr im Ausland Kohlekraftwerke baut oder bezahlt Foto: Ju PengXinhua/ap/dpa/picture alliance/Xinhua/AP

Berlin taz | Trotz des Versprechens von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, keine Kohlekraftwerke mehr im Ausland zu finanzieren und zu bauen, deutet in der Republika Sprska (Bosnien) alles auf den Baubeginn des Kraftwerks Ugljevik III mit maßgeblicher Beteiligung Chinas hin. Das behaupten Wawa Wang und Nils Resare von der dänischen Nichtregierungsorganisation Vedvarende Energi in einem Bericht.

Das 700-Megawatt-Kohlekraftwerk soll direkt neben einem großen Tagebau entstehen. Es wird von einer chinesischen Staatsbank finanziert und vom Staatskonzern China Electric sowie der polnisch-chinesischen Firma Sunningwell International gebaut, wie das Online-Magazin Balkan Green Energy News berichtete.

Die beiden Firmen waren bisher im Zusammenhang mit dem umstrittenen Projekt nicht bekannt, das schon seit Jahren geplant wird. Bisher hielt die Firma Comsar des russischen Milliardärs Rashid Serdarow die Konzession für das Kraftwerk, soll aber jetzt im Vertrag nicht auftauchen. Comsar hatte die geplante Leistung bereits von 600 auf 700 Megawatt erhöhen können und von den Behörden eine Laufzeit von 45 statt 30 Jahren genehmigt bekommen.

Dabei sind die Machbarkeits- und Umweltverträglichkeitsstudien für Ugljevik III laut Vedvarende Energi voller Mängel. Deshalb hatte es auch schon mehrere Gerichtsprozesse gegeben, die den Baubeginn bisher verzögerten.

Kein Zeitplan für Chinas Versprechen

Vedvarende Energi befürchtet, dass trotz Xis Versprechen auch in Indonesien, den Philippinen und Serbien mit dem Bau weiterer chinesischer Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 3.645 Megawatt begonnen wird.

Deren Baubeginn hatten chinesische Firmen bereits im Laufe des Jahres, also noch vor Xis Ankündigung, bekannt gegeben. Just Finance International wirft chinesischen Firmen auch vor, oft schon ohne die notwendigen Genehmigungen mit Kraftwerksbauten begonnen zu haben.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte im September viel Lob für sein Versprechen bekommen, dass sein Land keine Kohlekraftwerke mehr in anderen Ländern finanzieren und bauen werde. Xi hatte dies der UN-Generalversammlung per Video versprochen.

China ist der weltgrößte Financier solcher klimaschädlichen Großprojekte und folgte mit der Ankündigung ähnlichen Schritten, welche Südkorea und Japan als weitere Großfinanciers schon Anfang des Jahres eingeleitet hatten. Xi versprach zugleich: „China wird andere Entwicklungsländer bei der Entwicklung grüner und kohlenstoffarmer Energien stärker unterstützen.“

Das Problem an Xis Ankündigung ist allerdings, dass er weder Details noch einen Zeitplan nannte. Diesen gibt es laut Vedvarende Energi bis heute nicht.

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5 Kommentare

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  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Gegen die Kohlelobby Chinas hat selbst Xi keine Chance. Tja schade wäre schön gewesen den Klimawandel aufzuhalten.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Soll das ein Witz sein? Na dann mach ich mal einen.



      Die "Kohlelobby" ist böse. Und der "liebe" Xi Jinping ist so völlig hilflos. Die Problem in XinJiang werden auch an der bösen Baumwolllobby liegen

      • @Michael Renper:

        Sehr gut geschrieben...

        Viele in unserem Land verstehen noch nicht, wie gefährlich KPC und China sind..

        Nichts zu sprechen über unsere Industrie,... China gibt Geld und ist der Chef von unserer Industrie...

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Michael Renper:

        Gut und Böse gibts in der Kirche, Xi hat Interessen, seine Hauptinteresse ist der Machterhalt.



        Der hat sehr viel Macht deswegen kann der die Interessen der Uighuren ignorieren. Die Kohlelobby hat auch sehr viel Macht deswegen kann Xi sie nicht ignorieren.

  • Hatten wir nicht gesagt, dass China's Versprechen (über Biden's Einladung) nur Image-Marketing war???

    Mr. Biden und Mrs. Harris haben wieder einen großen Fehler gemacht...Sie haben nach Glasgow China eingeladen und ein s.g. Agreement(!) gemacht... Ohne sehr konkrete Zahlen und Versprechen seitens China.....



    Damit China's Diktatur KP hat sich wieder eine guten Platz auf der Weltbühne gekriegt... Als ob CHINA nicht der größte Klimasünder der Welt wäre...