Klimaprotest in Berlin: Ein Gipfel für Neukölln

Im Neuköllner Ortsteil Rixdorf präsentieren sich am Freitag klima-aktivistische Gruppen. Sie wollen zum Engagement anregen.

Eine Frau im Fuchskostüm steht mit mehreren Person auf einem Platz und reckt den Arm in die Höhe. Sie demonstriert.

Auch Extinction Rebellion – hier bei einer Kundgebung im vergangenen Jahr – sind in Neukölln dabei Foto: dpa/Christoph Soeder

BERLIN taz | Inzwischen gibt es in Berlin ja allerhand Akteure, die sich auf lokaler wie nationaler Ebene für eine konsequentere Klimapolitik einsetzen: Die beiden Volksbegehren Klimaneustart und Berlin autofrei,die überregionalen Organisationen Extinction Rebellion und Health For Future und die neue Partei Klimaliste. Am Freitagabend (6. August) beim „Klimagipfel“ in Neukölln kann man sie alle auf einmal kennenlernen.

Melissa Yunker, Kandidatin der Klimaliste für die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung, organisiert die Kundgebung mit: „Leute sollen sich dadurch inspiriert fühlen, aktiv zu werden.“

„In der Köllnischen Heide ist das Auto für viele noch ein wichtiges Fortbewegungsmittel. Gleichzeitig ist es auch sozialer Status“

Das sei gerade in Neukölln auch über das im September anstehende Kreuzchen auf dem Wahlzettel hinaus wichtig: Dort lebten viele Menschen, die entweder nur für einen begrenzten Zeitraum in Berlin wohnen oder dauerhaft hier leben, aber nicht wahlberechtigt sind. Deswegen sind am Freitag auch Organisationen dabei, die keine Parteien sind: „Damit Leute auch ohne Wahlrecht mitgestalten können.“

Schauplatz wird dafür der Böhmische Platz in Rixdorf sein. Das sei sowieso ein „Platz, an dem sich ökologisch bewusste Menschen treffen“, wie Yunker sagt. Von 18 bis 20 Uhr halten die teilnehmenden Gruppierungen Redebeiträge, Musik gibt es auch.

Zusammenarbeit in großem Maßstab

Dass sich dafür mehrere Gruppen zusammengeschlossen haben, hat nicht nur organisatorische Gründe, sondern ist für Yunker in größerem Maßstab wichtig. „Der oder die Einzelne wird nicht reichen, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Es ist wichtig, sich zu organisieren, damit wir uns einen realistischen Handlungsspielraum erschließen können.“

In Neukölln sei zum Beispiel gerade Mobilität ein Problem. „In der Köllnischen Heide, wo ich wohne, läuft man zehn Minuten zur nächsten Bushaltestelle. Hier ist das Auto für viele noch ein wichtiges Fortbewegungsmittel. Gleichzeitig ist es auch sozialer Status“, sagt Yunker. Deswegen gebe es gerade dort sehr viele Autos. Der Böhmische Platz, Ort der Kundgebung, dient hingegen als Positivbeispiel, seit zwei Jahren ist er autofrei.

Für die Klimaliste ist das Ganze natürlich auch Wahlkampf, am Tag danach geht es los mit dem Plakateaufhängen. Zugleich reiht sich der Klimagipfel in zahlreiche berlinweite Veranstaltungen ein, die für ihre Themen Aufmerksamkeit generieren wollen, während die Bundestags- und Abgeordnetenhauswahl immer näher rückt: Am 16. August findet ein groß angelegtes Rise-up gegen die Klimakrise in der Innenstadt statt, am 5. September zieht die Tanzdemo „Klimakrise wegbassen“ durch Friedrichshain-Kreuzberg.

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