Klima-Protestaktionen in Museen: Klimaaktive zu Geldstrafe verurteilt
Fünf Umweltaktivist*innen hatten sich an einer Leonardo-Kopie festgeklebt. Der Richter urteilte, Schaden zu verursachen, sei nicht das Hauptziel gewesen.
LONDON afp/taz | Fünf Umweltaktivist*innen, die sich an dem Rahmen einer Kopie von Leonardo da Vincis „Das Letzte Abendmahl“ festgeklebt hatten, sind von einem Londoner Gericht zu Geldstrafen verurteilt worden. Der Richter befand am Mittwoch, „Hauptziel“ der Aktivist*innen der Gruppe Just Stop Oil sei gewesen, die Aufmerksamkeit der Medien zu bekommen und nicht, „ein Kunstwerk zu beschädigen“. Er verhängte deshalb die relativ moderaten Geldstrafen von jeweils 486 Pfund (547 Euro).
Die fünf Aktivist*innen im Alter zwischen 22 und 51 Jahren hatten sich im Juli in der Royal Academy of Arts an den Rahmen einer großflächigen Kopie des berühmten Gemäldes festgeklebt. Die Kopie wird dem Leonardo-Schüler Giampietrino zugeschrieben.
Just Stop Oil (deutsch etwa: „Stoppt das Öl“) setzt sich unter anderem für ein Ende der Öl- und Gasförderung in der Nordsee ein. Die Gruppe hatte im vergangenen Jahr eine Serie von Aktionen und Blockaden veranstaltet, die sich unter anderem gegen berühmte Kunstwerke richteten.
In den vergangenen Monaten gab es zahlreiche Fälle, in denen sich Klimaschutzaktivist*innen an Kunstwerken festklebten oder diese mit Farbe oder Lebensmitteln überschütteten.
Am 14. Februar müssen sich Klimaaktivist*innen, die sich im August am Rahmen eines Rubens-Gemäldes in der Alten Pinakothek in München festgeklebt haben, vor Gericht verantworten. Mitarbeitende des Museums und Polizist*innen hatten die beiden Männer nach Museumsangaben mit Lösungsmitteln von dem historischen Rahmen getrennt, der beschädigt wurde. Auch an der Wandbespannung seien Schäden entstanden, teilte das Museum damals mit.