Kleingedrucktes im Versicherungsvertrag: US-Lehrerin gewinnt 10.000 Dollar
Ein Versicherungsunternehmen wollte zeigen, wie wichtig es ist, auch das Kleingedruckte durchzulesen. Sie versteckte eine Belohnung im Text.
Andrews hatte für einen Urlaub mit Freunden in London eine Reiseversicherung des Internet-Anbieters Tin Leg, einem Tochterunternehmen von SquareMouth, erworben. Als der Vertrag bei der 59-Jährigen eintraf, studierte sie diesen bis zum letzten Satz – und der sorgte für eine Überraschung.
„Wenn Sie bis hierher gelesen haben, sind Sie einer von sehr wenigen Kunden von Tin Leg, die die Versicherungspolice vollständig durchgehen“, hieß es dort. Die Kundin wurde daraufhin eingeladen, sich zu melden und ihren Gewinn abzuholen.
Die Lehrerin aus der Kleinstadt Thomaston meldete sich nur 23 Stunden nach dem Beginn des Wettbewerbs bei der Versicherung. Bereits Mitte Februar wurde sie über ihren Sieg in dem Wettbewerb mit dem Titel „Es lohnt sich, zu lesen“ informiert.
Am 8. März veröffentlichen wir auf taz.de nur Beiträge von Frauen* und nicht-binären Menschen, und auch nur diese kommen darin vor: als Expert*innen, als Protagonist*innen, auf den Fotos. Trotzdem beschäftigen wir uns nicht primär mit dem, was im allgemeinen Sprachgebrauch gern als „Frauenthemen“ bezeichnet wird – sondern mit dem Tagesgeschehen.
Im Interview mit der Washington Post gab sie sich als gewissenhafte Leserin des Kleingedruckten zu erkennen. „Ich lese das Kleingedruckte immer. Ich weiß, dass das etwas merkwürdig wirkt, aber ich habe gelernt, Verträge zu lesen, um mich nicht übers Ohr hauen zu lassen“, sagte sie. Mit dem Geld wolle sie eine Reise nach Schottland unternehmen.
Mit dem Wettbewerb wollte der Anbieter nach eigenen Angaben zeigen, wie wichtig es ist, einen Vertrag „vom Anfang bis zum Schluss“ durchzulesen. Denn während der vergangenen Jahre habe das Unternehmen gemerkt, dass viele Kunden die Versicherungsverträge für Reisen nicht durchlesen – und dann überrascht seien, wenn sie nicht für jedes Risiko abgesichert sind.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!