: Kinderzirkus
Die Zahl der Straßenkinder in Russland liegt nach Angaben von Unicef zwischen fünfhunderttausend und 2,8 Millionen. Für St. Petersburg spricht Alexej Syrtsev, Leiter der Sozialstation Lazareth, von siebzehntausend Minderjährigen, die ihr Geld auf der Straße verdienen. Die Hälfte der Straßenkinder sind unter dreizehn. Siebzig Prozent wohnen zwar zu Hause, sind aber soziale Waisen: von ihren Eltern vernachlässigt. Das geht aus einer aktuellen Studie der International Labour Organization (ILO) hervor. Die Hälfte der Heimkinder in St. Petersburg sind Analphabeten.
42 Prozent der Straßenkinder in St. Petersburg betteln, sieben Prozent leben als Diebe und Hehler. Von den Jungen verdingen sich 28 Prozent als Lastenträger. Vierzig Prozent der Mädchen und ein Prozent der Jungen arbeiten als Prostituierte oder in der Pornoproduktion, so die ILO-Studie.
Seit Mai 2002 hat der Kinderzirkus Upsala zumindest einen festen Probenraum: im Jugendclub „Meteor“ des Jugendkomitees des Petrograder Bezirks. Diese Nachricht hat sich schnell herumgesprochen. Viele neue Kinder kommen seither.
Auch hierzulande gibt es Kinderzirkusprojekte wie etwa Tasifan, Kaos, Peperoni, Paletti, Mikado, Megabyte, AbraxKadabrax oder Mignon. Einen Einblick über das Leben von Straßenkindern in Deutschland vermittelt das Buch „Mitten am Rand. Wir Kinder vom Alexanderplatz“, fotografiert von Daniel Rosenthal mit Texten von betroffenen Jugendlichen. Erschienen im Karuna Zeitdruck-Verlag, Berlin, zu bestellen über Kohlibri Buch- und Medienversand, Fon (0 30) 44 73 14 50.
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