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Kindersicht –betr.: „Eltern verklagen Jugendbehörde“, taz-Hamburg vom 28./29. November 1998

Bei aller positiven Berichterstattung fällt doch immer wieder eins auf: Der Satz:“Man kann nicht mit 20 Kindern töpfern“ zeigt die fatale Sichtweise der meisten Presseartikel zum Thema Sparmaßnahmen in den letzten Monaten.

Es wird nicht aus der Position der Kinder heraus argumentiert, sondern aus der Erwachsener, die sich – natürlich zu Recht – gegen reduzierte Arbeitsmöglichkeiten, die ihnen durch Einschnitte à la Raab zugemutet werden, zur Wehr setzen.

Die Tatsache, daß sich Eltern und ErzieherInnen stark machen gegen unzumutbare Arbeitsbedingungen im Kinder- und Jugendbereich, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Hauptlast der Kürzungen und Sparmaßnahmen unsere Kinder zu tragen haben. So müßte der Satz richtig heißen: „20 Kinder können nicht mit nur einer Erzieherin töpfern.“

Denn es geht nicht primär um die Zumutbarkeit schlechter Arbeitsbedingungen für ErzieherInnen, sondern um die Zumutbarkeit schlechter Lebensbedingungen für unsere Kinder. Angela Tamm

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