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Kinderlose Aussiedler für Pusdorf gesucht

■ Deputation: 350 Aussiedler nach Woltmerhausen

Der Streit um Aussiedlerwohnun gen in Woltmershausen ist vorläufig beendet. Gestern entschied die Deputation für Soziales mit SPD-Mehrheit, daß an den Standorten Woltmershauser Straße, Rablinghauser Straße und Blexener Straße „vorübergehend“ bis zu 350 Aussiedler untergebracht werden sollen. Die Unterbrinung soll „im Rahmen eines beschleunigten Wohnungsbaus und zu einem Teil in Systemhäusern dauerhaft“ sichergestellt werden.

Beim Sitzungsbeginn hatten einige AnwohnerInnen verlangt, an den Beratungen teilnehmen zu dürfen. Das wurde aus Geschäftsordnungsgründen abgelehnt. Statt aller durften schließlch drei Pusdorfer als „Sachverständige“ mitdiskutieren.

Mit dem Grundsatzbeschluß ließen es die Sozialdeputierten aber nicht bewenden. Um den Anwohnern, die eine „Ghetto -Bildung“ befürchten, entgegenzukommen, wurde beschlossen, ein Asylantenwohnheim in der Rablingerhauser Straße „schnellstmöglich“ aufzulösen. Um zu verhindern, daß durch die Kinder der Neu-PusdorferInnen Probleme in Schule und Kindergarten auftreten, soll die Verwaltung darauf hinwirken, „daß ein hoher Anteil von Neubürgern ohne Kinder“ aufgenommen wird.

Von „skandalösen Beschlüss

sen“ sprach nach der Sitzung der Grüne Sozialdeputierte Horst Frehe. Frehe: „Die SPD benutzt die Diskriminierung von Familien mit Kindern und die Vertreibung von politischen Flüchtlingen, um mögliche Konflikte im Stadtteil zu vermeiden. Das ist eine völlige Verkehrung einer integrativen Politik zu einem bürokratischen Dirigismus.“ Statt die Asylbewerber aus dem Stadtteil zu vertreiben, solle der Senat fünf der zu bauenden Häuser in der Blexener Straße anmieten und die Flüchtlinge dort interbringen. Auch die FDP kritisierte den Beschluß. Wichtige Fragen, wie die der schulischen Unterbringung und der Kindergartenbetreuung seien nicht befriedigend beantwortet worden.

Demgegenüber war der zuständige Senatsdirektor, Christoph Hoppensack, der Deputation für den Beschluß dankbar. Zur Kritik der Grünen meinte Hoppensack, daß das Asylwohnheim unzureichend sei und deshalb auf der Liste der Häuser stand, von der sich die Sozialbehörde trennen will. Um eine bessere Bleibe für die AsylbewerberInnen zu finden, hat Hoppensack mindestens ein halbes Jahr Zeit, Solange wird es dauern, bis die neuen Häuser für AussiedlerInnen fertiggestellt sind. Hoppensack: „Das traue ich mir zu.“

hbk

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