Kinder fragen, die taz antwortet: Wodurch entstehen Augenringe?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Mara, 12 Jahre alt.
Liebe Mara, wenn du deine Haut zwischen Daumen und Zeigefinger nimmst, kannst du spüren, dass sie sich überall anders anfühlt. Um deine Augen herum ist sie am dünnsten, an deinen Armen ist sie etwa viermal, an deinen Füßen sogar sechsmal so dick. Die Augenpartie ist deshalb so dünnhäutig, damit die darunter liegenden Muskeln möglichst wenig eingeschränkt werden und du deine Augenlider besonders gut bewegen kannst.
Das führt dazu, dass du mit ihnen sogar die schnellste Bewegung ausführen kannst, die in deinem Körper möglich ist: das Blinzeln. Und das ist nötig, damit sich deine Lider blitzschnell schließen können, wenn etwas hineinfliegen will. Die dünne Haut um deine Augen führt aber auch dazu, dass man die vielen kleinen Blutgefäße, die die Muskeln mit Blut und Sauerstoff versorgen, hindurchschimmern sehen kann.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Während du schläfst, bereitet sich dein Körper auf den nächsten Tag vor. Dein Gehirn sortiert Erinnerungen aus und speichert andere. Außerdem wird repariert: Dein Körper stellt Abwehrzellen her, um Krankheitserreger zu bekämpfen und kurbelt die Wundheilung an. Dein Atem wird ruhiger, deine Muskeln entspannen sich. Dein Herz schlägt langsamer und pumpt das Blut mit weniger Druck durch deinen Körper.
Wenn du zu wenig geschlafen hast, hat dein Körper nicht genug Zeit für diese Regeneration. Deswegen funktioniert am nächsten Tag vieles nicht so gut wie sonst. Dein Blut kann dann beispielsweise weniger Sauerstoff aufnehmen. Und weil sauerstoffarmes Blut dunkler ist, werden auch die Blutgefäße unter deinen Augen dunkler – das sind die Augenringe. Aber es gibt noch einen weiteren Grund. Beim Schlafmangel produziert der Körper mehr Blut, um den Blutdruck hoch und dich wach zu halten. Durch das zusätzliche Blut weiten sich die kleinen Äderchen unter deinen Augen und sind deswegen besser sichtbar – auch das sind die Augenringe.
Weil die Gründe für die Augenringe unter der Haut liegen, kann übrigens auch keine Creme wirklich etwas dagegen ausrichten. Bis du das nächste Mal ausschlafen kannst, hilft es dir vielleicht, ins Wasser zu springen, eine Sonnenbrille aufzusetzen oder ein paar eisgekühlte Gurkenscheiben auf die geschlossenen Lider zu legen. Die Augenringe gehen davon zwar nicht weg, aber vielleicht fühlst du dich damit ein wenig frischer.
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de.
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