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Kifferliteratur beim DiscounterEine Tüte von Lidl

Im Onlineshop von Lidl konnte man Bücher zum Anbau von Cannabis kaufen. Nachdem ein Blog darüber berichtet hatte, nahm Lidl das Angebot offline. Leider.

Leicht gemacht dank Lidl: Cannabisanbau. Bild: dpa

Bei Aldi wird Koks in Bananenkisten gefunden, bei McDonalds wird Heroin im Happy Meal verkauft. Jetzt hat auch Lidl seinen eigenen kleinen Drogenskandal. Bis Sonntagabend konnte man im eher unübersichtlichen Onlineshop des Discounters Bücher kaufen, die sich intensiv mit dem Anbau von Marihuana beschäftigen.

Auf 252 Seiten beschreibt „Marihuana Anbaugrundlagen“ vom Hanf-Experten Jorge Cervantes, wie Cannabis gezüchtet werden kann. 760 Farbfotos zeigen Growräume, Samen, Mutterpflanzen, Lampen, Schädlingsbekämpfung. Nichts bleibt unbeleuchtet, was den heimischen Hanfzüchter interessiert.

Noch ausführlicher ist die Cannabis-Bibel von Ed Rosenthal. Auf 500 Seiten beschäftigt er sich in seinem „Marijuana Growers Handbuch“ mit allen Fragen rund um den Anbau von Cannabis. Es ist das offizielle Kursbuch der Oaksterdam University, der ersten Cannabis-Universität der Welt in Kalifornien.

Das Blog kraftfuttermischwerk berichtete am Sonntagabend über das Discounter-Angebot für Kiffer. Wenige Stunden später waren die Kifferbücher aus dem Onlineshop von Lidl verschwunden.

Leider nicht mehr verfügbar: Cannabis-Buch im Lidl-Onlineshop. Tabelle: http://www.kraftfuttermischwerk.de

Dem Konzern ist die Sache unangenehm. Es sei ein „bedauerlicher Fehler“ passiert, sagte eine Pressesprecherin gegenüber taz.de. Das Büchersortiment werde über eine automatische Schnittstelle zu einem „renommierten Buchgroßhändler“ konfiguriert. „Dabei kam es versehentlich zur Übernahme des bezeichneten Titels.“

Lidl liste aber grundsätzlich keine Bücher mit der FSK Kennzeichnung >12 sowie den Themengruppen Erotik, Drogen und Gewalt. Der Fehler sei sofort nach Bekanntwerden korrigiert worden. Zudem will Lidl die Abläufe überarbeiten. „Wir bedauern außerordentlich, wenn es zu Missverständnissen gekommen ist“.

Wie langweilig. Wir hätten uns eine andere Antwort gewünscht. „Ey, chillt mal. Ist doch harmlos, Wir haben Tüten aller Art im Angebot, große, kleine, dicke und dünne. Wir nehmen künftig noch viel mehr Angebote aus dem Bereich Drogen, Gewalt und Erotik ins Angebot, bauen unser Sortiment kontinuierlich aus. Bald gibt es in der Gemüseabteilung vier verschiedene Grassorten. Von Skunk (Eigenmarke, günstig) bis hin zu White Widow (Importware, Luxussegment).“

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7 Kommentare

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  • I
    Irrlicht

    Rein kapitalistisch gesehen wäre es doch ein guter Zug gewesen, oder? Als einziger Discounter ohne Skrupel in diese Richtung?

  • B
    B

    Könntet Ihr vielleicht mal ein etwas korrekteres Wort für "Kiffer(In)" (warum hier immer die männliche Form?) nutzen, etwa cannabiskonsumentInnen oder so? Das Wort Kiffer sollte eher Spießern mit verächtlichen generalisierenden Absichten überlassen werden.

  • Für den Anbau von Cannabis braucht's keine Bücher, das Zeug wächst wie Unkraut und braucht kaum Pflege.

  • G
    gastgast

    Beim nächsten Einkauf sollte ich mir die Gartenkresse genauer ansehen.

  • T
    t

    Dann bestellst Du dir eben die Bücher woanders...

     

    Zur Überschrift: Tüten gibts bei Lidl schon immer...aber die stinken so furchtbar, wenn sie brennen.

     

    Und ganz logisch, weil sie Bücher verkaufen lautet die headline "Eine Tüte von Lidl"

  • K
    Kemos

    wo kämen wir da hin, wenn jeder einfach umbestraft informationen über die natur verbreiten kann, obwohl natürlich lidl das recht haben, ihr geschäft so führen, wie es für richtig halten.

  • Tüte ? Ey Ja, bau ma ;-)