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Keine neue Wagenburg in Kreuzberg

■ Wagenburgler verlassen Lausitzer Platz freiwillig

In Berlin gibt es keine neue Wagenburg. Nach einem Gespräch mit der Kreuzberger Baustadträtin Erika Romberg (Bündnis 90/ Grüne) verließen am Sonntag um 23 Uhr rund 200 Demonstranten freiwillig den Lausitzer Platz. Im Schutz von sechs Bauwagen und Wohnmobilen älterer Baujahre hatten sie gegen die Räumung der Wagenburg am Engelbecken demonstriert und den Platz vorübergehend besetzt. Die Verlagerung der Wagenburg, die am Donnerstag geräumt worden war, käme einer Deportation gleich, meinte eine Sprecherin der Berliner Wagenburgbewohner.

Diese „Deportation“ hat das Bezirksamt Mitte allerdings lange angekündigt. Seit April ist den Bewohnern des Engelbeckens bekannt, daß sie wegen des Baus von Sportstätten auf das Gelände in Karow ausweichen müssen. Bezirksbürgermeister Gerhard Keil (SPD) hatte allen Bewohnern des Engelbeckens Wohnungen angeboten, sein Angebot wurde jedoch abgelehnt. Ziel der Wagenburgler sei ein selbstbestimmtes Leben, am besten „völlig autark“, so ein Wagenburgler auf der Pressekonferenz am Sonntag abend. Kreuzbergs Baustadträtin Erika Romberg bezeichnete die Umquartierung der Bewohner des Engelbeckens als eine „Zwangsumsiedlung“. „Hier können sie wenigstens am U-Bahnhof stehen und betteln, das können sie da draußen nicht“, sagte die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin der taz.

Spannungen scheint es allerdings nicht nur zwischen den Wagenburglern und den Bezirken, sondern auch zwischen einzelnen Wagenburgen zu geben. Die rund 20 Wagen vom Engelbecken wurden in Karow völlig isoliert am Eingang abgestellt. Und einige Rollheimer haben sogar gegen den Einzug der Bewohner des Engelbeckens demonstriert. nik

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