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Kein Schneeball

■ AIDS-Programm vorgestellt

In Hamburg sind insgesamt 6 202 Menschen mit dem HIV-Virus infiziert, in Berlin 9 783, in München 9 726 und in Frankfurt 5 260 (Stand: 31.12.1993). Der Großraum Hamburg verzeichnet somit deutlich weniger Infektionen als vergleichbare Städte der Bundesrepublik. Das geht aus der gestern von Gesundheitssenatorin Helgrit Fischer-Menzel vorgelegten aktualisierten Ausgabe des Landesprogramms Aids vor.

In diesem zweiten Landesprogramm, das über die Hamburger Aids-Arbeit und deren Ergebnisse aus den Jahren 1989 bis 1993 informiert, werden auch die Vorgänge über HIV-Infizierte Blutprodukte untersucht und vor allem die aktuelle Entwicklung der Aids-Infektionen und Erkrankungen in Hamburg während der letzten vier Jahre ausführlich analysiert.

Die auf Angaben des Bundesgesundheitsamtes basierenden Zahlen belegten darüberhinaus, daß die Rate der Neuinfektionen bei einer insgesamt leicht abnehmenden Tendenz stagniert. Mehrheitlich seien nach wie vor homo- und bisexuelle Männer sowie Drogenabhängige infiziert, die sich intravenös Drogen spritzen. Die heterosexuelle Übertragungsrate steige bei den neu diagnostizierten Aids-Fällen seit 1989 nur wenig. Fischer-Menzel: „Diese Zahlen zeigen, daß der befürchtete 'Schneeballeffekt' bei der Infektionsübertragung von der Gruppe der hauptsächlich Betroffenen auf die heterosexuelle Bevölkerung nicht ins Rollen gekommen ist.“ lno

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