■ beiseite: Kein Geld für Faust
Die Berliner Schaubühne wird Peter Steins ambitioniertes „Faust“-Projekt für die Expo 2000 in Hannover nicht wie geplant unterstützen. Stein will seine Inszenierung des Goethe- Dramas (I+II) mit Bruno Ganz in der Titelrolle nicht nur in Hannover, sondern auch in Berlin und in Wien zeigen. Aber aus wirtschaftlichen Gründen sei es der Berliner Schaubühne nicht möglich, wie geplant das Projekt mit Werkstätten und technischen Mitarbeitern zu unterstützen, so die Erklärung des Theaters. Der Schaubühne sei erst im Oktober vergangenen Jahres bekanntgeworden, daß die ab dem Jahr 2000 vorgesehenen öffentlichen Zuschüsse deutlich unter dem angemeldeten Bedarf liegen. Die Schaubühne bedauere diese Entwicklung, weil sie das an die großen Projekte der 70er Jahre („Antikenprojekt“, „Shakespeares Memory, „Orestie“) anknüpfende Vorhaben gerne begleitet hätte. Nach einem Bericht der Berliner Zeitung hätte die Unterstützung der Schaubühne einen Gegenwert von 1,7 Millionen Mark ausgemacht. Steins „Faust“-Projekt soll etwa 30 Millionen Mark kosten. An der Finanzierung beteiligen sich u.a. die Expo Hannover, das Bundesinnenministerium, die Stadt Wien und Sponsoren.
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