: Kein Bargeld mehr für Asylbewerber in NRW
■ Regierung Rau folgt Beispiel des Saarlandes
Düsseldorf (ap/taz) - Nach dem Saarland will nun auch Nordrhein-Westfalen die Barauszahlung von Sozialhilfe an Asylbewerber stoppen. Die von Johannes Rau geführte Landesregierung forderte die Gemeinden auf, anstelle von Bargeld nur noch sogenannte Sachleistungen an Asylbewerber auszugeben. Damit solle einem Mißbrauch des Asylrechts entgegengewirkt und das Schlepperunwesen bekämpft werden.
Zuvor hatte bereits das SPD-geführte Saarland entsprechende Regelungen eingeführt. Allerdings folgt man in Nordrhein -Westfalen nicht Lafontaines Vorstoß einer Grundgesetzänderung zur Einschränkung des Asylrechts, nach der Menschen aus Ländern, „in denen nach allgemeiner Überzeugung keine politische Verfolgung stattfindet“, prinzipiell keinen Asylantrag mehr stellen können.
In einem Kabinettsbeschluß heißt es dazu wörtlich: „Daß politisch Verfolgte in der Bundesrepublik Asylrecht genießen, steht für die Landesregierung nicht zur Disposition. Für die Landesregierung ist die Wertentscheidung in Art.16 Abs.2 GG Grundlage ihres Handelns.„SEITE 6
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen