: Kaufrausch am ersten Advent-Wochenende
Berlin. Im Berliner Weihnachtsgeschäft zeichnen sich Rekordabsätze ab. »Ein Riesenansturm« »gewaltig«, »exzellent«, lauteten die Einschätzungen am ersten »langen«, verkaufsoffenen Sonnabend. Nach Einschätzung des Handels könnte der Kauf-Boom die explosionsartigen Umsätze kurz nach der Öffnung der Mauer übertreffen, als die Besucher aus der damaligen DDR mit dem Begrüßungsgeld von 100 Mark und eigenen West-Ersparnissen nach West-Berlin strömten.
Es »geht« alles, von Textilien zu Technik und Lebensmitteln. Leergefegt waren nur die Bestände an Kleingeld, bei den Banken waren keine Groschen mehr zu bekommen. Der Eisenbahnstreik hatte keine Lieferengpässe hinterlassen, da die Kaufhäuser praktisch nur mit Lkw versorgt werden.
Selbst das Sortiment an Elektro- Großgeräten, wo schon hin und wieder Wartezeiten von zwei, drei Wochen in Kauf genommen werden müssen, sei zu 95 Prozent verfügbar. Überrannt wurden die Spielwarenabteilungen. Es sei so schlimm, daß man eigentlich den Zutritt sperren müßte, hieß es bei Karstadt in Neukölln. Gefragt war vor allem klassisches Spielzeug. Zu den Rennern zählte auch Autozubehör aller Art von Schonbezügen bis zu Kindersitzen, ebenso Bürotechnik und Bohrmaschinen. dpa
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