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Kaschmir gespannt

■ Indien schießt auf pakistanische Soldaten

Neu Delhi (adn/dpa) -Die Spannugen zwischen Indien und Pakistan haben zu ersten Militärhandlungen geführt. Die indische Nachrichtenagentur UNI meldete am Freitag, fünf pakistanische und ein indischer Soldat seien ums Leben gekommen, als pakistanische Soldaten versuchten, einen Bunker im Niemandsland zu bauen, und indische Soldatn dies verhindern wollten.

Die Spannung an der Grenze war in den letzten Tagen durch kriegerische Töne aus Neu Delhi angeheizt worden. Die rechtsnationalistische BJP, die der Regierung von V.P.Singh im Parlament die Mehrheit sichert, hat sich für militärische Maßnahmen ausgesprochen, um angebliche pakistanische Unterstützung für die Separatisten im Kaschmir zu unterbinden. Vor der pakistanischen Botschaft forderte am Donnerstag eine rieseige Menschenmenge, den pakistanischen Teil Kaschmirs militärisch zu „befreien“.

Indische Polizei, Armee und paramilitärische Einheiten setzen ihre systematische Suche nach Militanten in Kaschmir fort. Allein am Freitag wurden 200 Menschen festgenommen. Nach einem Aufruf der Opposition, die seit neun Tagen geltende Ausgangssperre nicht zu befolgen, wurden außerdem weitere Truppen in die Hauptstadt Srinagar verlegt. So wurden die Büros einer Moslemorganisation, die die Abtrennung Kaschmirs verlangt, durchsucht.

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