Kanzler mit neuem Atomvorschlag: Flexible Mischung mit Verfallsdatum
Berlin (taz) – Bundeskanzler Gerhard Schröder hält anscheinend einen neuen Kompromissvorschlag bei den laufenden Verhandlungen zum Atomausstieg für möglich. Der heute erscheinenden Financial Times Deutschland sagte er in einem Interview: „Es wäre denkbar, die 30 Kalenderjahre Laufzeit in Energiemengen umzurechnen, die auf die Kraftwerke aufgeteilt werden können.“ Das entspricht dem Vorschlag der AKW-Betreiber und des Wirtschaftsministeriums. Auf diese Art und Weise gibt es keine festen Ausstiegsdaten, die Betreiber könnten bestimmen, welche AKWs sie wie lange laufen lassen. Gleichzeitig sprach Schröder jedoch auch davon, dass es trotzdem ein klares Enddatum für die Atomenergie in Deutschland geben muss. „Dabei gehe ich weiterhin von der Zahl 30 Jahre für die Höchstlaufzeit aus.“ Das könnte bedeuten, dass die vereinbarte Strommenge bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erzeugt sein muss. Solche entscheidenden Details werden derzeit in einer Arbeitsgruppe zwischen Konzernen und Regierung ausgehandelt. Sie traf sich am Freitag in Berlin zum ersten Mal. rem
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