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Kandidatenkür der SPDUnd niemanden interessiert es

Die Aufregung in der Hamburger SPD ist verständlich. An der Oberfläche bleibt sie gleichwohl. Dabei hätte die Partei gute Gründe, tiefer zu schürfen. Zwar sind TED-Umfragen alles andere als repräsentativ, das unerwartete Ergebnis muss der Parteispitze dennoch zu denken geben.

Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT

Wenn die TV-Abstimmung korrekt verlief, muss die SPD über ihren Herausforderer für CDU-Bürgermeister Ole von Beust neu und unvoreingenommen diskutieren. Sollte der TED aber von Petersens Fanclub manipuliert worden sein, lautet die Schlussfolgerung: Es interessiert in Hamburg kaum jemanden, wen die SPD zu nominieren gedenkt.

Und dies wäre wahrlich kein Ergebnis, das der Sozialdemokratie gefallen kann.

Wenn die SPD nach der nächsten Wahl im Herbst 2005 den Bürgermeister stellen will, muss sie jetzt in einem transparenten und fairen Verfahren denjenigen wählen, der verlorenes Vertrauen bei den WählerInnen zurückgewinnen kann. Und zu diesem Kandidaten muss sie stehen, auch wenn der Wahlkampf fast zwei Jahre dauern dürfte.

Denn im Hintergrund zieht Alt-Bürgermeister Henning Voscherau weiter seine Strippen. Sollte in letzter Minute er Kandidat an des Kandidaten Stelle werden, wäre der versprochene Neuanfang eine Täuschung gewesen.

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