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Kampf um das Ensemble

■ Hochhuths Theaterpläne gefährden Peymanns Planung für das Berliner Ensemble

Der Wechsel von Claus Peymann im nächsten Jahr vom Wiener Burgtheater nach Berlin ist gefährdet. Nach Ansicht der Kulturverwaltung könnte der designierte Theaterdirektor des Berliner Ensemble absagen, wenn das Land mit dem Dramatiker Rolf Hochhuth nicht einig werde. Hochhuth, der über die Ilse-Holzapfel-Stiftung Eigentümer der Immobilie des Theaters am Schiffbauerdamm ist, stelle ständig andere Bedingungen zur Mitnutzung des Hauses, wie Staatssekretär Lutz von Pufendorf gestern sagte. Deshalb werde jetzt nach einem neuen Quartier für das Theater gesucht, das Peymann übernehmen soll.

Unter diesen Umständen halte sich Peymann seine endgültige Entscheidung aber noch offen, sagte von Pufendorf. „Das ist für ihn eine höchst unglückliche Situation. Seine Planungen und Vorbereitungen bezögen sich alle auf einen bestimmten Theaterraum.“

Falls der Mietvertrag mit Hochhuth scheitert, ist als Ausweichquartier für das Berliner Ensemble das ehemalige Theater der Freien Volksbühne im Gespräch, das zuletzt als Musicalbühne diente. Seit vergangenen Samstag werde über eine „langfristige Vereinbarung“ mit dem Land Berlin verhandelt, sagte Bernd Szittnick, Geschäftsführer des Vereins Freie Volksbühne. Das Haus sei in einem sehr guten Zustand. „Technisch ist alles in Ordnung. Es muß nur kräftig Staub gewischt werden.“ dpa/rola

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