: Kampf gegen Abriss
Landeskonservator Jörg Haspel plädiert im Interview für eine vorbeugende Denkmalpflege und deren neue Rolle
Angesichts der aktuellen Debatte über Abrisse und Neubewertungen der Architekturen der Nachkriegsmoderne hat sich Berlins Landeskonservator Jörg Haspel für eine neue Rolle des Denkmalschutzes ausgesprochen. Im taz-Interview plädiert Haspel für „ein geschärftes Selbstverständnis“ der eigenen Zunft und eine „vorbeugende Denkmalpflege“, die „ihre Chancen im Vorfeld wahrnimmt, um für gefährdete Denkmale schon frühzeitig wirtschaftlich belastbare Umnutzungsstrategien zu entwickeln“.
Mit einem „Management Plan“, der die Konservierungsziele mit den Anforderungen kommender Nutzer thematisiert, könnten so Anstöße gegeben werden, Bauwerke zu erhalten. Zugleich kritisierte der Landeskonservator „den unreflektierten Revanchismus“, dem bestehende Bauten der Moderne ausgesetzt waren und sind – wie das „Ahornblatt“ oder das Victoria-Areal und Schimmelpfeng-Haus am Breitscheidplatz. Die gängigen Planungsleitbilder dürften nicht „mit demselben Rigorismus“ wie die Moderne damals „nun die Moderne ausmerzen“. Neubauprojekte etwa in der City-West dürften den Bestand nicht „degradieren“.
Außerdem hält Haspel den Palast der Republik für ein wichtiges Zeugnis der Geschichte. Schließlich fordert er den staatlichen Ausbau der baurechtlichen Erhaltungsinstrumente. ROLA
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