piwik no script img

Kampf dem Faschismus-betr.: "Haußleiter gestorben", taz vom 11.7.89

betr.: „Haußleiter gestorben“, taz vom 11.7.89

Im Zusammenhang mit dem Tode des Ökofaschisten Haußleiter schreibt ihr unbekümmert von der „Aktionsgemeinschaft unabhängiger Deutscher“ (AUD) als „Vorläuferpartei der Grünen“. Mit keinem Wort erwähnt Ihr, daß die AUD eine der wichtigsten nationalrevolutionären (und somit faschistischen) Organisationen in der BRD war.

Haußleiter, ehemaliger stellvertretender bayerischer Landesvorsitzender der CSU, gründete zunächst die „Deutsche Gemeinschaft“ (DG), die sich als Vertreterin des sogenannten „dritten Weges“ für die Wiedervereinigung von BRD, DDR und Österreich einsetzte. 1965 ging die DG in die AUD über, gemeinsam mit der „Deutschen Freiheitspartei“, einer Abspaltung der faschistischen „Deutschen Reichspartei“. 1965 verhandelte die AUD mit der NPD um ein Wahlbündnis für die Bundestagswahl. Als nationalrevolutionäre Organisation suchte die AUD Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre Kontakte zur entstehenden Bürgerinitiativbewegung und machte Ökologie und „Lebensschutz“ zum Schwerpunktthema der Partei, der übrigens auch der von der taz hofierte Joseph Beuys angehörte. Von da an war der Weg der AUD unter ihrem Führer Haußleiter zur Gründung der Grünen vorgegeben.

Daß an der Parteigründung der Grünen ökofaschistische und nationalrevolutionäre Organisationen und Einzelpersonen maßgeblich beteiligt waren (unter anderem AUD, GLU, GAZ, Teile der JN) dürfte auch der taz nicht entgangen sein.

Diese scheinbar neutral als „Vorläuferparteien der Grünen“ zu bezeichnen bedeutet, faschistische Politik bewußt und gezielt zu verharmlosen. Ihren FührerInnen freundliche Worte zum Geleit mitzugeben, beabsichtigt in geschichtsklitternder Weise eine Rehabilitierung faschistischen Gedankenguts.

Kampf dem Faschismus!

Autonome Antifa Göttingen, AntiFa-SB im AStA Uni Göttingen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen