: Käfer mit Fortpflanzungsradar
Auch das gibt es: Käfer, die einen Waldbrand benötigen, um sich zu paaren. Wissenschaftler der Universität Bonn haben nun entdeckt, daß der weltweit verbreitete Prachtkäfer Melanophila mit einem Infrarotsensor große Feuer in einer Entfernung von bis zu 50 Kilometern ausmacht. Dies berichtet das britische Fachmagazin Nature in seiner neuen Ausgabe. Die ein Zentimeter langen Käfer machen sich das Leben schwer, indem sie ihre Eier ausschließlich in frisch verbrannten Baumstämmen ablegen. Waldbrände locken die seltenen Insekten zu Hunderttausenden an. Der Bonner Zoologe Helmut Schmitz und seine Kollegen konnten nachweisen, daß Rezeptoren an der Brustseite des Käfers stark auf Infrarotlicht in jener Wellenlänge reagieren, die bei Waldbränden entsteht. Die Forschergruppe vermutet, daß durch die Strahlen die Fortpflanzungsbereitschaft aktiviert wird.Foto eines anderen Käfers:
taz-Archiv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen