KI-Einsatz in Deutschland: Firmen kaum künstlich intelligent
Eine Umfrage zeigt: Viele Firmen sind skeptisch, was den Nutzen künstlicher Intelligenz angeht. Sie fordern verbindliche Regeln.
![Ein Roboter interagiert mit einer Frau, in dem er die Hand nach ihr ausstreckt Ein Roboter interagiert mit einer Frau, in dem er die Hand nach ihr ausstreckt](https://taz.de/picture/4416850/14/kuenstliche_Intelligenz_Deutschland_Firmen_skeptisch-1.jpeg)
Künstliche Intelligenz ist eines der großen Hype-Themen der Digitalisierung. Schon jetzt ist sie im Alltag präsent, etwa bei Übersetzungsprogrammen oder der Spracherkennung von Smartphones, auch scannen mehrere künstliche Intelligenzen vorhandene Medikamente auf eine mögliche Wirksamkeit gegen Covid-19. Und die Hoffnungen sind groß: Autos sollen eines Tages mittels KI selbstständig und deutlich unfallärmer unterwegs sein als menschliche Fahrer:innen, in der Medizin soll KI bei der Erhebung von Befunden helfen, etwa der Analyse von Röntgenbildern.
Die TÜV-Studie weist jedoch auch auf einen der problematischen Punkte hin: mangelnde Regulierung. 90 Prozent der Befragten fordern klare Regelungen, was die Haftungsfragen angeht. Das ist in fast jedem Fall relevant, egal ob ein selbstfahrendes Auto einen Unfall verursacht oder eine medizinische KI einen unzutreffenden Befund liefert. „Wir müssen den gesamten deutschen und europäischen Rechtsrahmen KI-tauglich machen“, sagte Dirk Stenkamp, Präsident des TÜV-Verbandes, bei der Vorstellung der Studie.
Die EU-Kommission arbeitet bereits an einem entsprechenden Regelwerk. Das wäre auch wichtig, um den beiden aktuellen globalen KI-Ansätzen Überwachung (China) und Datennutzung ohne Datenschutz (USA) etwas entgegenzusetzen. Im Februar hat die EU-Kommission in einem Weißbuch erste, recht vage Rahmenbedingungen skizziert. Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres sollen konkrete Gesetzesvorschläge zur Regulierung vorliegen. In den nächsten zehn Jahren will die EU zudem KI-Investitionen von mehr als 20 Milliarden Euro pro Jahr mobilisieren.
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