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K-Gruppen in WestdeutschlandAls Mao die BRD eroberte

Vor 50 Jahren in einer Hamburger Kneipe: 33 Leute gründen die KPD/ML. China ist nicht nur Vorbild der Partei – die Volksrepublik mischt auch mit.

Mit Marx, Mao und Lenin für den Sozialismus: Ostermarsch 1969 in Essen Foto: Fotoarchiv Ruhr Museum

Berlin taz | Silvester 1968 versammeln sich 33 Männer und Frauen im Hinterzimmer der Hamburger Gastwirtschaft „Ellerneck“. An der Wand lehnen große schwarz-weiße Baumwollbilder mit den Köpfen von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Zedong. Die meisten Männer trinken ein Glas Bier.

In der Versammlung führt der 45-jährige Ernst Aust das große Wort und beschwört, leicht näselnd und mit Eimsbütteler Tonfall, das „sozialistische China, den Leuchtturm der Weltrevolution“. Der schmächtige Mann mit zurückgekämmten Haaren bringt seit einem Jahr ein hektografiertes Monatsblatt mit dem Namen „Roter Morgen“ heraus und fordert dort die „Vereinigung aller Marxisten-Leninisten“.

Vergessen sind an diesem Tag seine langen Dienstjahre als Funktionär der 1956 verbotenen KPD. Jetzt beklagt Aust den „revisionistischen Verrat“ in der Führung der Partei, in der DDR und vor allem in der Sowjetunion. Das neue Vaterland aller Werktätigen sei die Volksrepublik China, gefolgt vom treuen Verbündeten Albanien.

Seine Genossen in der Bramfelder Kneipe reden sich an diesem Tag in Feuer über die „Errichtung der proletarischen Diktatur“ und gründen noch in der Nacht die erste maoistische Partei Deutschlands, die KPD/ML. In den Wochen und Monaten danach breitet sich die erste sogenannte K-Gruppe schnell aus, organisiert schließlich ein paar Tausend fester Anhänger, verteilt Mitte der siebziger Jahre vor fast 100 Betrieben ihre Flugblätter, zieht mit „Roten Betriebsräten“ in die Arbeitnehmervertretungen von Opel und Siemens ein, agitiert und demonstriert im Dauereinsatz. Und liefert das Vorbild für die anderen K-Gruppen, die sich ab 1970 bilden und für einige Jahre die radikale Linke in Westdeutschland dominieren.

Maos West-Kommunisten – keine Erfindung von Studenten

Bis heute gelten die deutschen K-Gruppen und ihre maoistischen Schwesterparteien in aller Welt als dogmatischer Endpunkt der Studentenbewegung – und zugleich als Produkt des Bruchs mit den Idealen der Achtundsechziger. In Wahrheit geht ihre Entstehung bis in die späten fünfziger und frühen sechziger Jahre zurück – und ihre Entwicklung verlief zunächst vollständig getrennt von der Studentenbewegung. Erst ab Anfang 1970 übernahmen ehemalige SDS-Führer wie der spätere taz-Redakteur Christian Semler oder Joscha Schmierer (später Chefstratege des Auswärtigen Amts) die Leitung maoistischer Organisationen. Bei der Gründung der KPD/ML im „Ellerneck“ war noch kein Einziger von ihnen dabei.

Neben Ernst Aust und seiner Frau Waltraud gehört der cholerische Wirrkopf Günter Ackermann zum innersten Kreis der Gründer, ein ehemaliger Volkspolizist aus der DDR, der sein Geld zeitweise als Vertreter einer Versicherung verdient. Rund ein Drittel der Delegierten, die oft nicht mehr als sich selbst vertreten, stößt aus der alten moskautreuen KPD zu der neuen Mao-Partei. Dazu zählen zum Beispiel der Mannheimer Daimler-Arbeiter Emil Ludwig und der 54-jährige Hamburger Werner Konczak, die beide schon zwischen 1960 und 1962 erste chinesische Propagandaschriften in Westdeutschland verbreiteten.

Auch der Chefideologe des Gründungskerns, Klaus Schaldach, kommt aus der alten KPD. Der Kommunalbeamte aus Düsseldorf bleibt der Silvesterrunde aber aus „Sicherheitsgründen“ fern und schickt nur seine Frau. Nicht ohne Grund: In der maoistischen Runde schreibt ein Mitarbeiter des geheimen Abwehrapparats der alten moskautreuen KPD, der „Zentralen Parteikontrollkommission“ (ZPKK), eifrig jedes Wort mit. Die ZPKK-Protokolle wiederum gelangen durch einen westdeutschen Spion in Ostberlin prompt zum Verfassungsschutz in Bonn.

In der kurzen Gründungserklärung im Roten Morgen vom Januar 1969 fällt der Name Mao Zedong gleich sechsmal

Studenten aus Kiel, Tübingen, Hannover und Berlin finden sich ebenfalls unter den KPD/ML-Gründern – aber keiner von ihnen spielt im SDS oder anderen radikalen Uni-Gruppen eine nennenswerte Rolle. Über einige Prominenz im linken Lager verfügen allenfalls die blutjungen Führer einer radikalen Schülergruppe, die sich als Rote Garde Berlin auf die Seite Austs schlagen und prompt mit Spitzenämtern in der neuen Partei belohnt werden. Ihr Sprecher ist der Sohn des Schriftstellers und Verlegers Rainer Maria Gerhardt, der 18-jährige Ezra Gerhardt. Der neue „Jugendbeauftragte der KPD/ML“ holt gleich ein paar Dutzend Schüler aus der ehemaligen „Terrorgruppe Neuruppin“ (Selbstbezeichnung) und verschiedenen Berliner Gymnasien in die Partei, die es dort jedoch nicht lange aushalten.

Der Hauptnenner, der die Männer (und sehr wenigen Frauen) der neuen KPD/ML verbindet, ist das kommunistische China. In der kurzen Gründungserklärung, die Aust im Januar 1969 im „Roten Morgen“ veröffentlicht, fällt der Name Mao Zedong gleich sechsmal. Sie beginnt mit einem langen Zitat des „Großen Vorsitzenden“ und endet mit einem Bekenntnis zu seiner „revolutionären Theorie“. Nur ein einziger Absatz befasst sich mit der Lage in der Bundesrepublik. Die KPD/ML gibt sich von Anfang an als „Bruderpartei“ der KP Chinas und schickt ein Grußtelegramm an Mao, in dem seine deutschen Anhänger die „erfolgreiche Zündung der zweiten Wasserstoffbombe“ als „große Ermutigung für die revolutionären Volksmassen der ganzen Welt“ feiern.

Aber nur ein Einziger in der aufgeregten Runde in der Hamburger Kneipe kennt die Volksrepublik wirklich: ein sehr kleiner, wohlbeleibter Mann mit Glatze, der in seinem dunklen Anzug eher wie ein Oberbuchhalter wirkt und nicht wie ein Revolutionär. Doch der „Genosse Gerd“ mit dem Nachnamen Flatow hält sich an diesem Tag im Hintergrund; eine damals noch sehr junge Teilnehmerin der Silvester-Versammlung erinnert sich heute so: „Gerd brachte uns mit seinem Auto von Düsseldorf nach Hamburg, mehr als Chauffeur. Das war eigentlich sein wichtigster Part bei dieser Sache.“

Maos Verbindungsleute in Europa

Die 33 Anwesenden wählen den 58-Jährigen nicht in ihr Zentralkomitee wie etwa Ackermann und Aust. Zusammen mit Schaldach rückt Flatow in die Zentrale Kontrollkommission ein – eine Art Aufsichtsrat, der vor allem für die Einhaltung des Statuts zuständig ist. Dabei könnte der Altgenosse nicht nur aus seiner eigenen Zeit in China zwischen 1934 und 1956 reden, sondern auch über Maos Pläne zur Schaffung einer Mini-Internationale von chinatreuen Parteien in Europa. Der geborene Berliner mit dem bürgerlichen Namen Gerhard Ludwig Flatow, der fließend Chinesisch spricht und noch vor Kurzem als Direktor des Stahlkonzerns Otto Wolff in Köln gute Geschäfte mit China machte, ist seit Jahren einer von Maos wichtigsten Verbindungsleuten in Europa.

Flatow bemüht sich schon seit seiner Rückkehr aus China, den Einfluss der weitgehend isolierten Volksrepublik in der Bundesrepublik zu erweitern. Am 7. September 1957 gründet der Kaufmann gemeinsam mit seinem alten Bekannten Wolf Schenke – einem ehemaligen China-Korrespondenten der Nazi-Parteizeitung Völkischer Beobachter – die Deutsche China-Gesellschaft. Sie tritt vor allem für die schnelle Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Volksrepublik ein. Als Direktor der Asien-Abteilung des Kölner Stahlkonzerns Otto Wolff bemüht sich Flatow gleichzeitig um den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen, die seit dem Koreakrieg 1950–153 auf Druck der Amerikaner fast vollständig zum Stillstand gekommen sind.

Was mich angeht, so schäme ich mich bis tief in meine Socken meines Mangels an kritischem Denken

Gerhard Ludwig Flatow, KPD/ML-Mitgründer

1963 bereitet der überaus umtriebige Geschäftsmann gemeinsam mit seinem Vorstandschef Otto Wolff von Amerongen die Gründung einer deutsch-chinesischen Handelsgesellschaft in Düsseldorf vor – der ersten ihrer Art in der Bundesrepublik. Doch die westlichen Geheimdienste, die Flatow seit vielen Jahren beobachten, legen sich quer. Auch sein nächster Versuch scheitert, von Hongkong aus die Geschäfte anzukurbeln. Die Behörden der damaligen britischen Kronkolonie erklären Flatow als Einflussagenten der Rotchinesen zum „Sicherheitsrisiko“ und verweigern ihm eine Aufenthaltsgenehmigung.

Flatow macht sich 1965 selbstständig – und übernimmt eine Doppelrolle: Auf der einen Seite sucht der Mann Chinas Mitkämpfer für die Gründung einer maoistischen Partei in der Bundesrepublik, auf der anderen Seite treibt er auf eigene Faust kräftig Handel mit den Chinesen. Sein neues Büro in Luxemburg wird so zeitweilig zu einer wichtigen Drehscheibe für die Bemühungen der Volksrepublik China, die politische und wirtschaftliche Isolierung zu durchbrechen. Mao macht 1963 den Bruch mit dem gesamten sowjetischen Lager öffentlich und startet eine schrille „Polemik über die Generallinie der kommunistischen Weltbewegung“. In Westeuropa setzen die Chinesen nun mit aller Macht auf die Spaltung der jeweiligen kommunistischen Parteien.

Wie China Verbündete in Westeuropa sucht

Die Botschaften in Bern, London und Stockholm – damals die einzigen offiziellen Vertretungen der Volksrepublik China in den kapitalistischen Ländern Europas – setzen alte Verbindungen und einiges Geld dafür ein. 1964 meldet die Peking Rundschau erste Erfolge: In Belgien kündigt der Altkommunist Jacques Grippa die Gründung der ersten Mao-Partei in Westeuropa an. Kurz darauf folgt der altgediente Wiener Parteifunktionär Franz Strobl mit seinen Marxisten-Leninisten Österreichs (später in MLPÖ umbenannt). Weitere Organisationen entstehen in kürzester Zeit in Großbritannien, Frankreich und Italien. Ende 1966 steht die maoistische Mini-Internationale. Und mit dem Absender „Guozi Shudian, Postfach 399, Peking“ liefern die Chinesen tonnenweise Mao-Bibeln, Blechplaketten und Propaganda-Broschüren kostenlos an ihre neuen europäischen Filialen.

Zur Finanzierung der Pro-China-Parteien setzen die Kulturrevolutionäre in Peking auf kapitalistische Praktiken, die sie sich bei den moskautreuen Kommunisten und der KPdSU abgeschaut haben: Überall, wo eine Mao-Partei entsteht, gründen sich auch Firmen für den China-Handel, die ein Vertrauensmann der jeweiligen Partei heimlich steuert. So gründet der Brite Jack Perry die London Export Corporation, die erst Gelder für die Zeitschrift „The Marxist“ abzweigt und dann für die Communist Party of Britain (Marxist-Leninist). In Belgien ziehen Grippas Leute die Fäden bei der Handelsgesellschaft Sodexim. Beide Gesellschaften arbeiten bis heute im China-Handel, auch wenn die dazu gehörigen Parteien längst in der Versenkung verschwunden sind. In Italien verschaffen die Maoisten dem staatlichen Energiekonzern ENI sogar über ihren Vertreter in Peking einen lukrativen Erdölvertrag. Der Deutsche Flatow baut zwischen 1965 und 1968 Verbindungen zu einigen dieser Führungsfiguren des europäischen Maoismus auf und träumt selbst von einer ähnlichen Doppelrolle in der Bundesrepublik: Parteifunktionär und zugleich China-Händler.

Doch die deutschen Maoisten sind im internationalen Vergleich spät dran – und die Chinesen haben mit ihren Geldern für ihre westeuropäischen Ableger bereits schlechte Erfahrungen gemacht. In Belgien genehmigen sich Jacques Grippa und seine Parteifunktionäre fürstliche Gehälter aus chinesischen Quellen. Und in Wien fällt deutschen Maoisten beim Besuch die herrschaftliche Fünf-Zimmer-Villa auf, in der ihr Genosse Strobl residiert. Ihre Kritik behalten sie aber lieber für sich: Der Österreicher vermittelt dem späteren KPD/ML-Gründer Ackermann 1967 einen Besuch beim einzigen Verbündeten der Chinesen in Europa – den Albanern. Der Versuch des deutschen Maoisten, dort Geld für den Aufbau einer Partei und für sich selbst einzusammeln, scheitert jedoch schmählich. Die Albaner informieren ihre Freunde in Peking, die ihrerseits auch kein Geld locker machen. Erst einmal sollten sich „alle Marxisten-Leninisten in einer Partei vereinigen“, bringt Ackermann als Botschaft an seine Genossen mit nach Hause. Danach sehe man dann weiter. Doch die Fähigkeit zur Einigung geht den deutschen Maoisten ab.

Spaltung gehört zur Partei

Schon vor ihrer Gründung am Silvesterabend 1968 verliert die KPD/ML mehrere ihrer aktivsten Gründerväter. Der Hamburger Hans Kolbe – eigentlich als Vorsitzender des Vereins vorgesehen – schlägt sich in die Büsche. Umgekehrt hängt das Ehepaar Aust vor der Runde im „Ellerneck“ auf den letzten Metern den poltrigen 48-jährigen Gastwirt Werner Heuzeroth aus dem Westerwald ab, der dort mit seiner Frau Ruth das Lokal „Freundschaft“ betreibt und sich bereits den Zorn anderer Maoisten zugezogen hat: Der ehemalige Schlosser sei nur ein „an der Oberfläche sehr dünn rotlackierter Stammtischspießer“, hetzt einer seiner Kritiker erfolgreich.

In dieser Tonlage geht es auch nach der Gründung der Mao-Partei munter weiter: Schon im Januar 1969 wechselt ein Mitbegründer die Seiten und watscht Aust als „Scharlatan“ ab. Nach wenigen Monaten verabschiedet sich auch der Chefideologe Schaldach.

In den nächsten Jahren spaltet sich die Partei so häufig, dass selbst die Spitzel des Verfassungsschutzes allmählich den Überblick verlieren. In den frühen siebziger Jahren streiten sich streckenweise gleich sechs Gruppen um den Namen KPD/ML. 1973 behauptet eine abtrünniger Ex-Chefredakteur der Parteizeitung Roter Morgen unwidersprochen, von den 33 Gründern sei niemand mehr an Bord – „außer Ernst Aust und Frau“. Als Chef der Partei schafft der Hamburger einen nachhaltigen Personenkult um seine Person („Hoch die Faust für Ernst Aust!“) und macht trotz aller Spaltungen einfach weiter.

Die albanischen Kommunisten empfangen Aust mehrfach als „Führer“ ihrer „Bruderpartei“. Im Mai 1975 reist der Funktionär zum ersten und letzten Mal in die Volksrepublik China, wo ein Mitglied des Politbüros grünen Tee serviert. Damit ist Schluss, als seine KPD/ML ein Jahr später nach dem Tod Maos gegen die neue Parteiführung in Peking wettert. Die schockierten Mitglieder verlassen Aust danach in Scharen. Der kleine Vorsitzende stirbt 1985, seine Partei löst sich ein Jahr später selbst auf.

Sein Genosse Flatow findet sich nach einigen Spaltungen in einer anderen K-Gruppe wieder, dem KABD (der heutigen MLPD), der ihn jedoch im Sommer 1978 wegen seiner Unterstützung für die „chinesischen Revisionisten“ ausschließt. In einem privaten Brief vom 8. Oktober des gleichen Jahres schreibt der 68-Jährige: „Was mich angeht, so schäme ich mich bis tief in meine Socken meines Mangels an kritischem Denken.“ Auf seiner letzten Reise nach China stirbt Gerhard Ludwig Flatow am 31. März 1980 in Hongkong.

Der Autor, ehemaliger Chefredakteur des Handelsblatts und in seiner Jugend selbst Mitglied einer K-Gruppe, schreibt gerade ein Buch über den Stahldirektor, Agenten und Maoisten Gerhard Ludwig Flatow.

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8 Kommentare

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  • Analoges lässt sich über das Zusammenwirken von westdeutschen Maoisten und Trotzkisten berichten. So über ihren gemeinsamen Kampf für die Zerschlagung und Auflösung Polens und der Tschechoslowakei, der UdSSR und DDR. Bei der antikommunistischen Unterstützung der polnischen Solidarnośċ. Hier bevorzugt der trotzkistische Flügel der Solidarnośċ. Aus Westdeutschland und Westberlin, mit Mitwirkung des VS, knüpften sie ihre Beziehungen in die Tschechoslowakei und nach Polen. Dabei versorgten sie Antikommunisten und ihre trotzkistischen Gesinnungsfreunde auch mit Gerätschaften, Geld und Materialien aus dem Westen, mit dabei auch über Schweden.

    Noch in den 1980er Jahren schwärmte Ulrich Thöne, damaliger Referent beim ''Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen'' in Westberlin, zugleich der spätere Berliner GEW-Vorsitzende und Bundesvorsitzende der GEW, von der bevorstehenden Zerschlagung der Sowjetunion und DDR. In diesem Zusammenhang beabsichtige seine trotzkistische Organisation, damals noch mit Sitz in Frankreich/Paris, ihren Hauptsitz nach Berlin zu verlegen, um von dort aus ihre sog. Befreiungsmission nach Osteuropa voranzutreiben.

    Seine trotzkistischen Gefolgsfrauen und Männer bemühten sich in der Westberliner SPD und GEW, aktiv und erfolgreich, um Einflussnahme. Dabei wurden sie auch von bekannten SPD-Spezialdemokraten unterstützt, auch von Peter Brandt (Sohn von Willy Brandt). So in den 1990er Nachwendejahren, auch über die ''Gauck-Kommission'' beim Berliner Landesschulamt, bei der Entfernung von Kommunisten und früheren Mitarbeitern der implodierten antifaschistischen MfS-Aufklärung. Dabei setzten sie sich für ein dauerhaftes und anhaltendes Berufsverbot gegen Antifaschisten im Staats- und Schuldienst ein. Noch heute findet diese antikommunistische Position ihres früheren Bundesvorsitzenden bei der Berliner GEW seine Fürsprecher.

    31.12.2018, R.S.: Gewerkschafter der Basis, seit März 1969. Berufsverbot seit Nov. 1995. Noch Mitglied der GEW-Berlin.

  • Ach ja wie lachten wir, als die KPD-ML einst propagierte: "Hände weg von der Frau von Ernst Aust!". Gemeint war damals ein Gerichtsverfahren gegen Frau Aust -Frauenfrage geklärt! Und warum erwähnt der Autor nicht die spätere ideologische Entwicklung der KPD/ML? Wenn ich mich recht erinnere, fusionierten die Reste der Voll-Stalinisten in den 90ern dann mit bundesdeutschen Trotzkisten. Grotesker gehts nimmer - hatten die MLer jahrelang die Anhänger der 4, 5 oder wievielten Internationale vorwiegend mit dem ideologischen Eispickel bearbeitet... Ein nicht unwichtiges Kapitel enthält uns der Autor (Äh welche K-Gruppe? Handelsblatt? Tippe auf KBW) ebenfalls vor: Der Verfassungsschutz forcierte in den 60ern die Spaltung der Kommunisten in Westdeutschland mit maoistischen Fake-News. Zeit-Artikel 2017: www.zeit.de/2017/1...-verfassungsschutz.



    So mancher Alt-Stalinist hat es ja weit gebracht - und tritt auch heute noch mit derselben Arroganz auf - gelle Kretsch?!

    • @Philippe Ressing:

      Ein früherer antikommunistischer KP-ML-Aktivist wurde auch Bundesvorsitzender der IG Metall. Ein anderer trotzkistischer Mitarbeiter des westdeutschen ''Ministeriums für gesamdeutsche Fragen'' sogar Bundesvorstand der GEW. Man konnte sie auch in Landesparlamenten und im Bundesparlament finden, aber auch als Lobbyisten der Deutschen Wirtschaft.

      PS: Für die weiblichen und männlichen Bürger- und Erbschaftskinder war der Antikommunismus und die Liebe zur westdeutschen Automobil- und Rüstungsindustrie stets größer, als ihre Gefühlsduselei mit der osteuropäischen Arbeiterklasse.

  • Liebe taz,



    anscheinend sind echte Stalinisten faszinierender als Halb-Stalinisten!? Jedenfalls habe ich immer wieder den Eindruck, dass Euer Blick auf die Geschichte der Linken auf Studentenbewegung, RAF und maoistische K-Gruppen verengt ist. Wo bleibt ein geschichtlicher Blick auf die DKP und die Organisationen in ihrem Umfeld? Ich will keinen Wettbewerb anfangen um den Titel der tolleren Idioten. Doch es scheint oft, als wäre die bundes-republikanische Linke ein Produkt der 68er und der Intellektuellen. Auch wenn es einem nicht gefällt: auch in den Zeiten der Illegalität von 1956 bis 1968 hatte die KPD wahrscheinlich mehr Einfluß in Industriebetrieben als später alle maoistischen Gruppen zusammen jemals hatten. Und auch in den 1970ern und -80ern waren die DKP und ihre Jugendorganisation, die SDAJ, in zahlreichen Betriebsräten und Jugendvertretungen und auch in gewerkschaftlichen Gremien präsent, ohne dafür Studenten in die Betriebe schicken zu müssen. Auch in Schülervertretungen und selbst in den ASTen waren VertreterInnen maoistischer Gruppen eher eine Ausnahme-erscheinung. Dominiert waren sie von Jusos, SDAJ und Basisgruppen.



    Auch wenn ich dazu gehört habe: ich schreibe das nicht aus verbliebener Begeisterung! Doch vergesst beim Schreiben über die Geschickte der Linken nicht, dass es immer eine betriebliche und gewerkschaftlich verankerte, radikale Linke gab. Ihre(unsere) fürchterlichen Illusionen über den vermeintlich "realen Sozialismus" waren für die Linke in Deutschland wahrscheinlich weit verheerender, als das stalinistische Getöse der K-Gruppen.

    • @Peter Herholtz:

      Jetzt wo sie ihre Pension bzw. Rente vom Staat kassieren, da können Sie die Sau rauslassen. Gewiss schon zu spät für ein Bundesverdienstkreuz in Sachen Antikommunismus, oder doch nicht?

    • @Peter Herholtz:

      Hallo Herr Herholtz, da Sie jene Zeit des politischen Radikalismus und der Spalterei erlebt haben, wüsste ich ehrlich gerne Ihre Meinung zu den aktuellen Verwirrung des antirassistischen, postkolonialen, feministischen und genderorientierten Aktivismus. In Kalifornien zum Beispiel haben gerade die Oranisatorinnen des Women's March ihre eigene, genehmigte Demo abgesagt, weil, fanden sie, zu viele weiße Feministinnen zugesagt haben zu kommen. Ist dieses Ausspielen unterschiedlicher Gruppen gegeneinander ähnlich? Ist das wie der selbstdrehende Ideologie-Wahn der 70er? Kann man irgendwas davon retten oder kümmert man sich besser um Familie und Beruf?

  • Ja wie*¿* - Na da schau her. Der Abspann.

    Wie beschis… eiden - ihr tazis - ist das denn? Newahr.



    Normal - geht wohl anders - wa!

    Ha no! So halt. Gellewelle.



    “Bernd Ziesemer (* 17. August 1953 in Bückeburg) ist ein deutscher Journalist und Kolumnist für die Zeitschrift Capital. Er schreibt für zahlreiche Wirtschaftsmedien wie Bilanz, Handelsblatt und Wirtschaftswoche. Der frühere Chefredakteur (2002–2010) der Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt war von Oktober 2010 bis April 2014 Geschäftsführer der Corporate-Publishing-Sparte des Verlages Hoffmann und Campe.



    de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Ziesemer (…oder is das nicht der nämliche*¿*;)(

    & nochens - wat‘n fake - wa!



    “K-Gruppen in Westdeutschland



    Als Mao die BRD eroberte



    Vor 50 Jahren in einer Hamburger Kneipe: 33 Leute gründen die KPD/ML. China ist nicht nur Vorbild der Partei – die Volksrepublik mischt auch mit.“

    K-Gruppen - ja wo laufen sie denn.



    Statt Steckenpferd - mal Antje Vollmer Kretsche etc -



    Die ganzen K-ler -schisser etc usw usf - ja wo denn*?*

    kurz - Jan Feddersen - 68er-basher vande taz bitte - Ergänzung.



    Aus K-berufenem Mund - aber bitte mal breitgefächert.



    Ha no. Nicht so hobbymäßig verdruckst. Frei von der Leber als ESC.



    ”Jan Feddersen studierte in Hamburg Soziologie und schloss die Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik als Sozialwirt ab. Als Student bildete er gemeinsam u. a. mit Hans-Georg Stümke eine Arbeitsgemeinschaft schwuler Mitglieder im Kommunistischen Bund.…“



    de.wikipedia.org/wiki/Jan_Feddersen

    kurz - Dürfmer doch gespannt sein.

    unterm—-nur beispielhaft —-



    de.wikipedia.org/wiki/Antje_Vollmer



    &



    de.wikipedia.org/w...nfried_Kretschmann

    kurz - Einmal K-ler immer K-ler.



    Die - öh “Waffenfarbe“ - spielt dabei keine Rolle.



    Na - Si’cher dat. Da mähtste nix - so fix.. Gellewelle.



    Ha no. Dess schleckt die Geiß net weg. Newahr.



    Normal



    &



    Dank im Voraus.;)

    • @Lowandorder:

      ...ausgeschrieben “…Schrägschisser …“

      to be correct - (statt euer 0/1-Allol!;))((