Jugendlicher beim Einkaufen getötet: Rassistischer Mord in Arizona
Im US-Bundesstaat Arizona hat ein kürzlich aus dem Gefängnis entlassener Mann einen 17-Jährigen schwarzen Teenager erstochen. Grund: Er hörte Rap-Musik.
LOS ANGELES afp | Am 4. Juli hat im Bundesstaat Arizona ein Mann einen schwarzen Teenager wegen Rap-Musik erstochen. Der Mann ist nun wegen Mordes angeklagt worden. Dem 27-jährigen Michael Adams wird zur Last gelegt, in einem Lebensmittelgeschäft in Peoria nahe Phoenix dem 17-jährigen Elijah Al-Amin in den Hals gestochen zu haben.
Staatsanwalt Bill Montgomery äußerte sich am Donnerstag schockiert über das Verbrechen. „Was diese Tat so tragisch macht, ist, dass wir es mit einem 17-Jährigen zu tun haben, der überhaupt nichts gemacht hat.“ Das Opfer sei einfach nur einkaufen gewesen.
Nach eigenen Angaben fühlte sich Adams, ein Weißer, bedroht, weil Al-Amin Rap-Musik hörte. In Gerichtsdokumenten heißt es: „Adams gab an, dass er sich wegen der Rap-Musik unsicher fühlte, weil er in der Vergangenheit von Menschen (Schwarzen, Hispanics und Ureinwohnern) angegriffen wurde, die Rap-Musik hörten.“
Adams war nur zwei Tage vor der Tat aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er wegen eines anderen Angriffs eingesessen hatte. Seine Anwältin erklärte, ihr Mandat leide unter psychischen Problemen und bedürfe psychiatrischer Behandlung.
Die Tat hatte für Entsetzen und einen Aufschrei der Empörung gesorgt. Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Cory Booker forderte Ermittlungen wegen eines Hassverbrechens.