Jugendarbeit: Im Kreuzberg solls rund laufen
Seit einem Monat kümmern sich sechs "Kiezläufer" um problematische Jugendliche rund ums Kottbusser Tor. Sie haben selbst Straßenerfahrung - und sollen deshalb glaubwürdig wirken.
Ihr Einsatzgebiet ist die Gegend rund um das Kottbusser Tor. Genauer gesagt: die Naunyn- und die Admiralstraße. Eine Gegend, die als Quartiersmanagement-Gebiet eingestuft ist, und von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Fördermittel bekommt, damit die Probleme nicht vollends aus dem Ruder laufen. Die fünf Männer und eine Frau im Alter von 30 bis 48 Jahren sind seit Mitte August im Einsatz. Sie sind weder geschulte Sozialarbeiter noch haben sie eine weiße Weste, was ihr kriminelles Vorleben angeht. Aber auch - oder gerade deshalb - sind sie von dem interkulturellen Trägerverein Odak für den Job als so genannte Kiezläufer ausgewählt worden. "Sie haben soziale Kompetenz, weil sie die Regeln der Straße kennen, und deshalb Zugang zu den Jugendlichen", so Projektkoordinator Orhan Akbiyik zur taz.
Die Idee ist nicht neu. Junge Leute, die selbst von der Straße kommen, Gewalt- und Drogenerfahrung haben, gehen auf Jüngere zu, die sich noch in diesem Millieu befinden. Weil sie den entsprechenden Stallgeruch haben, so die Hoffnung der Initatoren, können sie helfen, Brücken zwischen den Jugendlichen und bestehenden Einrichtungen der Sozialarbeit zu schlagen. Man erhofft sich davon einen Rückgang der Gewalt und dass der eine oder andere doch noch bereit ist, die Schule zu beenden.
Neu ist allerdings, dass auch Kreuzberg zum Experimentierfeld für diese Art der Straßensozialarbeit geworden ist. Das von der Senatverwaltung für Stadtentwicklung und dem Quartierrat "Zentrum Kreuzberg/Oranienstraße" beschlossene Projekt existiert seit Mitte August und ist zunächst auf drei Monate befristet. Über die Herkunft der sechs Kiezläufer verrieten die Initiatoren gestern auf einer Pressekonferenz in den Räumen des Quartiersmangement kaum etwas. Im Spiegel ist zu lesen, dass einige von ihnen früher Mitglied der türkischen Jugendgang "36 Boys" waren - die wohl berüchtigste Kreuzberger Gang. Aus anderen Kreisen verlautete, dass einige Vorstrafen wegen Gewalt- und Drogendelikten haben. Projektkoordinator Akybiyk verriet nur soviel: "Sie wurden nach den Bewerbungskriterien der Straße ausgesucht." Sie seien geeignet, auf die Jugendlichen im Kiez zuzugehen und deeskalierend zu wirken. Neben gebürtigen Kurden, Türken, Arabern und Albanern sei auch ein Deutscher darunter. Nach Informationen der taz handelt es sich dabei um eine frühere Kiezgröße der Autonomenszene.
Die Kreuzberger Jugendstadtdrätin Monika Hermann (Grüne) sagte, sie begrüße das Projekt. Allerdings handle es sich um einen sehr sensiblen Bereich. Es sei ein hochgestecktes Ziel, wenn die Initiatoren glaubten, dass man Jugendliche in nur drei Monaten dazu bringen könne, von der dunklen Seite - also der Illegalität - auf die helle Seite zu wechseln. "Es wäre klüger gewesen, wenn man die Akteure vorher mit den bestehenden Einrichtungen der Sozialarbeit vernetzt hätte", so Hermann. Dies werde nun nachgeholt. "Ich hoffe, dass wir das gut hinkriegen."
Auch Neco Celik, langjähriger Sozialarbeiter in der Jugendeinrichtung Naunynritze, zeigte sich befremdet darüber, dass das Jugendhaus nicht früher von dem Projekt unterrichtet worden sei. "Ich habe gehört, dass unsere Arbeit von manchen Kiezläufern schlecht gemacht wird." Dies sei kein konstruktiver Ansatz.
Leser*innenkommentare
Nicolas Neuss
Gast
Am allerbesten hilft allerdings, endlich auf Windows zu verzichten und Linux zu installieren. Als Bonus erhält man dabei noch legal(!) viel freie Software. Und ein weiterer nützlicher Nebeneffekt ist, dass man selbst und (wenn man sie hat) die Kinder weniger Zeit mit Computerspielen verschwenden:-)
Neco Celik
Gast
Es ist erstaunlich, dass einige Herschaften in meinem Namen Kommentare publik machen, die nicht von mir sind. Ich habe den Eintrag vom 18.9.2007 zur Kenntnis genommen und erwarte von der TAZ eine Korrektur.
Neco Celik
marc Konik
Gast
Presseerklärung des Quartiersrates Zentrum Kreuzberg/Oranienstr.
Der Quartiersrat besteht aus unterschiedlichen Menschen, die seit vielen Jahren hier leben und arbeiten. Wir, die wir hier leben, gehören kaum dem neoliberalen Bildungsbürgertum an. Für viele von uns gilt auch heute noch: Da wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Da gilt für unsere Arbeit, für unser Engagement und das ist auch die Grundlage, auf die Ausgrenzung einer ganzen Generation von Jugendlichen zu reagieren. Wir machen das mit den Mitteln des Quartiersrates. Die bezirklichen Jugendpolitiker grenzen die Jugendlichen teilweise aus von Bildung und von Jugendangeboten, und das ist aus unserer Sicht Unrecht an der Generation, die die Zukunft dieses Bezirkes darstellt. Wir fühlen uns mitverantwortlich für Verbesserungen in unserem Kiez, wir wollen den Kiez mit den Menschen gestalten, die hier leben, ungeachtet dessen, was mal jemand vor ca. 20 Jahren sein wollte. Jeder hat das Recht, sich verändern zu können, jeder hat das Recht Teil zu haben an der Gesellschaft. Dieser Gesellschaft liegt der Gedanke der ?Resozialisierung? inne. Schade, dass gerade Journalisten das Wesen des Rechtssystems in unserem Lande nicht wirklich verstanden haben.
Seis drum.
Wir wollen genau diese Streetworker, sie müssen Streetlotsen sein, weil sie sich schon seit langem im Kiez ehrenamtlich engagieren und qualifiziert haben. Qualifikationen der Kommunikation, der sozialen Kompetenz, die bei vielen Erziehern schon lange verloren scheinen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir genau diese Menschen, die unsere Nachbarn sind, für dieses Projekt gewinnen konnten, denn sie und wir wissen genau, was der Kiez hier braucht und wie man Veränderungen mit allen zusammen voranbringen kann. Wir hoffen, dass manche aus dem Bezirksamt oder der Jugendeinrichtung, die uns Steine in den Weg legen, endlich die Augen aufmachen, endlich ihre Arbeit machen und diesen viel versprechenden Anfang nicht torpedieren, sondern uns hilfreich unterstützen, denn Kreuzberg braucht genau solche Projekte und zwar jetzt.
Wir in Kreuzberg sind bekannt dafür, dass wir bei besonders schwierigen Problemen immer eine neuartige und innovative Herangehensweise ausprobieren, und damit schon oft ein Modell oder Pilotprojekt für ganz Deutschland schufen und darauf sind sehr stolz.
Quartiersratssprecher
Tülin Duman
Marc Konik
Urs Rot
Gast
Nach dem Lesen des Artikels "Drei Engel für Kreuzberg" habe ich mich
gefragt, was der eigentliche Auftrag der Stadtläufer ist. Denn das
war aus dem Artikel nicht eindeutig zu entnehmen. Also habe ich
meinen Freund M angerufen, der in dem beschriebenen Viertel wohnt und
die erwähnten Leute auch gut kennt. Im Gegensatz zu dem Artikel
konnte er mir sagen was der eigentliche Sinn der Stadtläufer ist. Die
Sozialarbeit im Kiez hat sich im Laufe der Zeit festgefahren. Es gibt
regelrechte Parallelwelten. Die Sozialarbeiter leben in den
Jugendzentren und die Problemkinder und -Jugendliche auf der Straße.
Sprechen tun beide anscheinend schon lange nicht mehr miteinander.
"Dann kamen große Ferien und alle (Sozialarbeiter) sind weggefahren
nach Grand Canaria, haben dort Paella gegessen und die Jungs in
Kreuzberg waren mal wieder alleine unter sich." Auch die Projekte die
mit dem vielen Geld finanziert werden, welches in das Problemkiez
feuerwehrmäßig gepumpt wird um die brennenden Autos vom 1. Mai zu
löschen, sind meistens selbst ausgedachte
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der üblichen Verdächtigen aus dem
"Network" von Bezirkspolitikern und deren Freunde. Wenn der Verdacht
doch nicht zutrifft, dann sind die Projekte aus der Ferne konzipiert
und derart kiezfremd, dass sie von Anfang an zum Scheitern verurteilt
sind. Was fehlt sind die Wünsche des Publikums die sich sinnvoll in
Projekte und Maßnahmen umsetzen lassen. Diese Wünsche abzufragen ist
schwierig, sie gibt es vielleicht noch gar nicht. Sie müssen
vermutlich von den Betroffenen erst selbst entdeckt und untereinander
diskutiert werden. Eben diesen Prozess sollen die Stadtläufer
initiieren und voran bringen. Wer kann das besser als die, die einst
selber in dem Schlamassel und der fatalen Denke steckten wie die
Angesprochenen und sich selbst daraus befreit haben?
Neco Celik
Gast
Ich binn sozialarbeiter der Naunynritze und kann verstehen das wir kritisiert werden
,ich gebe zu das wir in den letzten Jahren nicht dir Jugendliche einbezogen haben.
Ich möchte mich dafür entschuldigen.
marc Konik
Gast
Presseerklärung des Quartiersrates Zentrum Kreuzberg/Oranienstr.
Der Quartiersrat besteht aus unterschiedlichen Menschen, die seit vielen Jahren hier leben und arbeiten. Wir, die wir hier leben, gehören kaum dem neoliberalen Bildungsbürgertum an. Für viele von uns gilt auch heute noch: Da wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Da gilt für unsere Arbeit, für unser Engagement und das ist auch die Grundlage, auf die Ausgrenzung einer ganzen Generation von Jugendlichen zu reagieren. Wir machen das mit den Mitteln des Quartiersrates. Die bezirklichen Jugendpolitiker grenzen die Jugendlichen teilweise aus von Bildung und von Jugendangeboten, und das ist aus unserer Sicht Unrecht an der Generation, die die Zukunft dieses Bezirkes darstellt. Wir fühlen uns mitverantwortlich für Verbesserungen in unserem Kiez, wir wollen den Kiez mit den Menschen gestalten, die hier leben, ungeachtet dessen, was mal jemand vor ca. 20 Jahren sein wollte. Jeder hat das Recht, sich verändern zu können, jeder hat das Recht Teil zu haben an der Gesellschaft. Dieser Gesellschaft liegt der Gedanke der ?Resozialisierung? inne. Schade, dass gerade Journalisten das Wesen des Rechtssystems in unserem Lande nicht wirklich verstanden haben.
Seis drum.
Wir wollen genau diese Streetworker, sie müssen Streetlotsen sein, weil sie sich schon seit langem im Kiez ehrenamtlich engagieren und qualifiziert haben. Qualifikationen der Kommunikation, der sozialen Kompetenz, die bei vielen Erziehern schon lange verloren scheinen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir genau diese Menschen, die unsere Nachbarn sind, für dieses Projekt gewinnen konnten, denn sie und wir wissen genau, was der Kiez hier braucht und wie man Veränderungen mit allen zusammen voranbringen kann. Wir hoffen, dass manche aus dem Bezirksamt oder der Jugendeinrichtung, die uns Steine in den Weg legen, endlich die Augen aufmachen, endlich ihre Arbeit machen und diesen viel versprechenden Anfang nicht torpedieren, sondern uns hilfreich unterstützen, denn Kreuzberg braucht genau solche Projekte und zwar jetzt.
Wir in Kreuzberg sind bekannt dafür, dass wir bei besonders schwierigen Problemen immer eine neuartige und innovative Herangehensweise ausprobieren, und damit schon oft ein Modell oder Pilotprojekt für ganz Deutschland schufen und darauf sind sehr stolz.
Quartiersratssprecher
Tülin Duman
Marc Konik
Urs Rot
Gast
Nach dem Lesen des Artikels "Drei Engel für Kreuzberg" habe ich mich
gefragt, was der eigentliche Auftrag der Stadtläufer ist. Denn das
war aus dem Artikel nicht eindeutig zu entnehmen. Also habe ich
meinen Freund M angerufen, der in dem beschriebenen Viertel wohnt und
die erwähnten Leute auch gut kennt. Im Gegensatz zu dem Artikel
konnte er mir sagen was der eigentliche Sinn der Stadtläufer ist. Die
Sozialarbeit im Kiez hat sich im Laufe der Zeit festgefahren. Es gibt
regelrechte Parallelwelten. Die Sozialarbeiter leben in den
Jugendzentren und die Problemkinder und -Jugendliche auf der Straße.
Sprechen tun beide anscheinend schon lange nicht mehr miteinander.
"Dann kamen große Ferien und alle (Sozialarbeiter) sind weggefahren
nach Grand Canaria, haben dort Paella gegessen und die Jungs in
Kreuzberg waren mal wieder alleine unter sich." Auch die Projekte die
mit dem vielen Geld finanziert werden, welches in das Problemkiez
feuerwehrmäßig gepumpt wird um die brennenden Autos vom 1. Mai zu
löschen, sind meistens selbst ausgedachte
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der üblichen Verdächtigen aus dem
"Network" von Bezirkspolitikern und deren Freunde. Wenn der Verdacht
doch nicht zutrifft, dann sind die Projekte aus der Ferne konzipiert
und derart kiezfremd, dass sie von Anfang an zum Scheitern verurteilt
sind. Was fehlt sind die Wünsche des Publikums die sich sinnvoll in
Projekte und Maßnahmen umsetzen lassen. Diese Wünsche abzufragen ist
schwierig, sie gibt es vielleicht noch gar nicht. Sie müssen
vermutlich von den Betroffenen erst selbst entdeckt und untereinander
diskutiert werden. Eben diesen Prozess sollen die Stadtläufer
initiieren und voran bringen. Wer kann das besser als die, die einst
selber in dem Schlamassel und der fatalen Denke steckten wie die
Angesprochenen und sich selbst daraus befreit haben?
Neco Celik
Gast
Ich binn sozialarbeiter der Naunynritze und kann verstehen das wir kritisiert werden
,ich gebe zu das wir in den letzten Jahren nicht dir Jugendliche einbezogen haben.
Ich möchte mich dafür entschuldigen.
marc Konik
Gast
Presseerklärung des Quartiersrates Zentrum Kreuzberg/Oranienstr.
Der Quartiersrat besteht aus unterschiedlichen Menschen, die seit vielen Jahren hier leben und arbeiten. Wir, die wir hier leben, gehören kaum dem neoliberalen Bildungsbürgertum an. Für viele von uns gilt auch heute noch: Da wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Da gilt für unsere Arbeit, für unser Engagement und das ist auch die Grundlage, auf die Ausgrenzung einer ganzen Generation von Jugendlichen zu reagieren. Wir machen das mit den Mitteln des Quartiersrates. Die bezirklichen Jugendpolitiker grenzen die Jugendlichen teilweise aus von Bildung und von Jugendangeboten, und das ist aus unserer Sicht Unrecht an der Generation, die die Zukunft dieses Bezirkes darstellt. Wir fühlen uns mitverantwortlich für Verbesserungen in unserem Kiez, wir wollen den Kiez mit den Menschen gestalten, die hier leben, ungeachtet dessen, was mal jemand vor ca. 20 Jahren sein wollte. Jeder hat das Recht, sich verändern zu können, jeder hat das Recht Teil zu haben an der Gesellschaft. Dieser Gesellschaft liegt der Gedanke der ?Resozialisierung? inne. Schade, dass gerade Journalisten das Wesen des Rechtssystems in unserem Lande nicht wirklich verstanden haben.
Seis drum.
Wir wollen genau diese Streetworker, sie müssen Streetlotsen sein, weil sie sich schon seit langem im Kiez ehrenamtlich engagieren und qualifiziert haben. Qualifikationen der Kommunikation, der sozialen Kompetenz, die bei vielen Erziehern schon lange verloren scheinen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir genau diese Menschen, die unsere Nachbarn sind, für dieses Projekt gewinnen konnten, denn sie und wir wissen genau, was der Kiez hier braucht und wie man Veränderungen mit allen zusammen voranbringen kann. Wir hoffen, dass manche aus dem Bezirksamt oder der Jugendeinrichtung, die uns Steine in den Weg legen, endlich die Augen aufmachen, endlich ihre Arbeit machen und diesen viel versprechenden Anfang nicht torpedieren, sondern uns hilfreich unterstützen, denn Kreuzberg braucht genau solche Projekte und zwar jetzt.
Wir in Kreuzberg sind bekannt dafür, dass wir bei besonders schwierigen Problemen immer eine neuartige und innovative Herangehensweise ausprobieren, und damit schon oft ein Modell oder Pilotprojekt für ganz Deutschland schufen und darauf sind sehr stolz.
Quartiersratssprecher
Tülin Duman
Marc Konik
Urs Rot
Gast
Nach dem Lesen des Artikels "Drei Engel für Kreuzberg" habe ich mich
gefragt, was der eigentliche Auftrag der Stadtläufer ist. Denn das
war aus dem Artikel nicht eindeutig zu entnehmen. Also habe ich
meinen Freund M angerufen, der in dem beschriebenen Viertel wohnt und
die erwähnten Leute auch gut kennt. Im Gegensatz zu dem Artikel
konnte er mir sagen was der eigentliche Sinn der Stadtläufer ist. Die
Sozialarbeit im Kiez hat sich im Laufe der Zeit festgefahren. Es gibt
regelrechte Parallelwelten. Die Sozialarbeiter leben in den
Jugendzentren und die Problemkinder und -Jugendliche auf der Straße.
Sprechen tun beide anscheinend schon lange nicht mehr miteinander.
"Dann kamen große Ferien und alle (Sozialarbeiter) sind weggefahren
nach Grand Canaria, haben dort Paella gegessen und die Jungs in
Kreuzberg waren mal wieder alleine unter sich." Auch die Projekte die
mit dem vielen Geld finanziert werden, welches in das Problemkiez
feuerwehrmäßig gepumpt wird um die brennenden Autos vom 1. Mai zu
löschen, sind meistens selbst ausgedachte
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der üblichen Verdächtigen aus dem
"Network" von Bezirkspolitikern und deren Freunde. Wenn der Verdacht
doch nicht zutrifft, dann sind die Projekte aus der Ferne konzipiert
und derart kiezfremd, dass sie von Anfang an zum Scheitern verurteilt
sind. Was fehlt sind die Wünsche des Publikums die sich sinnvoll in
Projekte und Maßnahmen umsetzen lassen. Diese Wünsche abzufragen ist
schwierig, sie gibt es vielleicht noch gar nicht. Sie müssen
vermutlich von den Betroffenen erst selbst entdeckt und untereinander
diskutiert werden. Eben diesen Prozess sollen die Stadtläufer
initiieren und voran bringen. Wer kann das besser als die, die einst
selber in dem Schlamassel und der fatalen Denke steckten wie die
Angesprochenen und sich selbst daraus befreit haben?
Neco Celik
Gast
Ich binn sozialarbeiter der Naunynritze und kann verstehen das wir kritisiert werden
,ich gebe zu das wir in den letzten Jahren nicht dir Jugendliche einbezogen haben.
Ich möchte mich dafür entschuldigen.
marc Konik
Gast
Presseerklärung des Quartiersrates Zentrum Kreuzberg/Oranienstr.
Der Quartiersrat besteht aus unterschiedlichen Menschen, die seit vielen Jahren hier leben und arbeiten. Wir, die wir hier leben, gehören kaum dem neoliberalen Bildungsbürgertum an. Für viele von uns gilt auch heute noch: Da wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Da gilt für unsere Arbeit, für unser Engagement und das ist auch die Grundlage, auf die Ausgrenzung einer ganzen Generation von Jugendlichen zu reagieren. Wir machen das mit den Mitteln des Quartiersrates. Die bezirklichen Jugendpolitiker grenzen die Jugendlichen teilweise aus von Bildung und von Jugendangeboten, und das ist aus unserer Sicht Unrecht an der Generation, die die Zukunft dieses Bezirkes darstellt. Wir fühlen uns mitverantwortlich für Verbesserungen in unserem Kiez, wir wollen den Kiez mit den Menschen gestalten, die hier leben, ungeachtet dessen, was mal jemand vor ca. 20 Jahren sein wollte. Jeder hat das Recht, sich verändern zu können, jeder hat das Recht Teil zu haben an der Gesellschaft. Dieser Gesellschaft liegt der Gedanke der ?Resozialisierung? inne. Schade, dass gerade Journalisten das Wesen des Rechtssystems in unserem Lande nicht wirklich verstanden haben.
Seis drum.
Wir wollen genau diese Streetworker, sie müssen Streetlotsen sein, weil sie sich schon seit langem im Kiez ehrenamtlich engagieren und qualifiziert haben. Qualifikationen der Kommunikation, der sozialen Kompetenz, die bei vielen Erziehern schon lange verloren scheinen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir genau diese Menschen, die unsere Nachbarn sind, für dieses Projekt gewinnen konnten, denn sie und wir wissen genau, was der Kiez hier braucht und wie man Veränderungen mit allen zusammen voranbringen kann. Wir hoffen, dass manche aus dem Bezirksamt oder der Jugendeinrichtung, die uns Steine in den Weg legen, endlich die Augen aufmachen, endlich ihre Arbeit machen und diesen viel versprechenden Anfang nicht torpedieren, sondern uns hilfreich unterstützen, denn Kreuzberg braucht genau solche Projekte und zwar jetzt.
Wir in Kreuzberg sind bekannt dafür, dass wir bei besonders schwierigen Problemen immer eine neuartige und innovative Herangehensweise ausprobieren, und damit schon oft ein Modell oder Pilotprojekt für ganz Deutschland schufen und darauf sind sehr stolz.
Quartiersratssprecher
Tülin Duman
Marc Konik
Urs Rot
Gast
Nach dem Lesen des Artikels "Drei Engel für Kreuzberg" habe ich mich
gefragt, was der eigentliche Auftrag der Stadtläufer ist. Denn das
war aus dem Artikel nicht eindeutig zu entnehmen. Also habe ich
meinen Freund M angerufen, der in dem beschriebenen Viertel wohnt und
die erwähnten Leute auch gut kennt. Im Gegensatz zu dem Artikel
konnte er mir sagen was der eigentliche Sinn der Stadtläufer ist. Die
Sozialarbeit im Kiez hat sich im Laufe der Zeit festgefahren. Es gibt
regelrechte Parallelwelten. Die Sozialarbeiter leben in den
Jugendzentren und die Problemkinder und -Jugendliche auf der Straße.
Sprechen tun beide anscheinend schon lange nicht mehr miteinander.
"Dann kamen große Ferien und alle (Sozialarbeiter) sind weggefahren
nach Grand Canaria, haben dort Paella gegessen und die Jungs in
Kreuzberg waren mal wieder alleine unter sich." Auch die Projekte die
mit dem vielen Geld finanziert werden, welches in das Problemkiez
feuerwehrmäßig gepumpt wird um die brennenden Autos vom 1. Mai zu
löschen, sind meistens selbst ausgedachte
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der üblichen Verdächtigen aus dem
"Network" von Bezirkspolitikern und deren Freunde. Wenn der Verdacht
doch nicht zutrifft, dann sind die Projekte aus der Ferne konzipiert
und derart kiezfremd, dass sie von Anfang an zum Scheitern verurteilt
sind. Was fehlt sind die Wünsche des Publikums die sich sinnvoll in
Projekte und Maßnahmen umsetzen lassen. Diese Wünsche abzufragen ist
schwierig, sie gibt es vielleicht noch gar nicht. Sie müssen
vermutlich von den Betroffenen erst selbst entdeckt und untereinander
diskutiert werden. Eben diesen Prozess sollen die Stadtläufer
initiieren und voran bringen. Wer kann das besser als die, die einst
selber in dem Schlamassel und der fatalen Denke steckten wie die
Angesprochenen und sich selbst daraus befreit haben?
Neco Celik
Gast
Ich binn sozialarbeiter der Naunynritze und kann verstehen das wir kritisiert werden
,ich gebe zu das wir in den letzten Jahren nicht dir Jugendliche einbezogen haben.
Ich möchte mich dafür entschuldigen.