Jürgen Klopp Trainer beim FC Liverpool:
Hey, this is Jürgen
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Jürgen Klopp Trainer beim FC Liverpool: Hey, this is Jürgen
Crazy! Jürgen Klopp wird, wer hätte das nach den vergangenen Tagen gedacht, Trainer beim FC Liverpool. Am Freitag stellt er sich offiziell vor.
Koffer packen für Liverpool: Jürgen Klopp
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Liverpooldpa | Nach tagelangem Klopp-Hype ist es soweit: Der Kult-Coach geht zum Kult-Club. Der 48-Jährige unterschrieb am Donnerstagabend einen Vertrag beim 18-maligen englischen Fußball-Meister FC Liverpool. Das teilte der Premier-League-Club auf seiner Homepage mit. Über die Dauer des Kontrakts wurde zunächst nichts bekannt. Zuvor hatten Medien über eine Vereinbarung über drei Jahre berichtet.
Mit seinem Engagement an der Anfield Road beendet Klopp seine Auszeit nach dem Weggang von Borussia Dortmund bereits nach gut drei Monaten. Mit dem Vollzug des Deals wurde seit Tagen gerechnet. Nun wird der Schwabe an diesem Freitag (11 Uhr MESZ) in Liverpool vorgestellt.
Er tritt die Nachfolge von Brendan Rodgers an, der am vergangenen Sonntag nach einem 1:1 in der Premier League beim FC Everton beurlaubt worden war. Für den deutschen Coach ist es die erste Station im Ausland. Klopp hatte in der Bundesliga von 2001 bis 2008 den 1. FSV Mainz 05 trainiert, ehe er zu Borussia Dortmund wechselte.
Klopp soll den FC Liverpool mit seiner mitreißenden Art wieder zu einer dauerhaften Top-Adresse in Fußball-Europa machen. Kurz zuvor hatte der FC Liverpool die Trennung von vier Mitarbeitern des alten Trainerstabs beschlossen und damit den Weg endgültig freigemacht für Klopp und dessen Assistenten Zeljko Buvac und Peter Krawietz.
Erster Auftritt gegen Tottenham
Am 17. Oktober wird Klopp seine Premiere in der Premier League feiern, wenn Liverpool bei den Tottenham Hotspur in London antreten muss. Auf das Heimdebüt an der Anfield Road muss er sich noch bis zum 22. Oktober gedulden. Bis zu der Partie in der Europa League gegen Rubin Kasan kann er die Zeit nutzen, der Mannschaft weiter den Klopp-Impetus einzuimpfen.
Klopps neuer Klub - FC Liverpool
Yesssss, Jürgen Klopp, sieben Jahre lang Trainer von Borussia Dortmund, darf Arbeiterstadt-Coach bleiben. Am 9. Oktober unterschrieb er seinen neuen Vertrag auf der Insel.
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Er zieht nach Liverpool, an die Mündung des Mersey. Einst war die Stadt der größte Hafen des Vereinigten Königreichs. Ihr früherer Reichtum gründete auf dem Sklavenhandel. IrInnen, SchottInnen, WaliserInnen und Menschen aus den ehemaligen Kolonien kamen nach Liverpool. Im anglikanischen England gilt sie als die katholischste Stadt. Ihre wahre Religion aber ist der Fußball. Und Klopp wird …
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… der Hohepriester in dieser Kicker-Kathedrale: das Stadion an der Anfield Road, Fassungsvermögen 44.742 ZuschauerInnen, Homebase der „Reds“, des FC Liverpool, einer der bekanntesten Fußballklubs der Welt. Gegründet wurde der FC schon 1892 und ist seit 1962 ununterbrochen in der ersten englischen Liga.
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Den Bekanntheitsgrad des Vereins toppen wohl nur noch vier andere Liverpudlians: die Pilzköpfe John, Paul, George und Ringo. Der Jürgen wird sich mit ihnen kaum im Musizieren messen müssen, aber …
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… mindestens ein paar Titel sollte er mit dem Fußballklub holen, will er es mal auf diese Fahne schaffen. BetonkommunistInnen sind in ihrer Verehrung für Lenin & Co. Softies im Vergleich zu den Fans des FC Liverpool, wenn sie ihren Lieblingstrainern huldigen. Von links nach rechts: Bill Shankly, Bob Paisley, Joe Fagan, Kenny Dalglish und Rafael Benítez.
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Geht es um Stimmung, kann die Fantribüne „The Kop“ mit Dortmunds Südtribüne locker mithalten. Die, die dort stehen, halten mit ihrer Meinung kaum hinterm Berg. Der Spruch auf dem Schal hat aber nichts genützt. Seit 2007 befindet sich der Verein in US-Besitz. Eigentümer ist die Fenway Sports Group, die auch den Baseballclub Boston Red Sox besitzt.
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„You'll Never Walk Alone“ ist wohl die weltbekannteste Fußball-Hymne und wurde erstmals in Liverpool angestimmt – eigentlich ein Lied aus dem Broadway-Musical „Carousel“. Die Fans nahmen sich die Coverversion von Gerry & the Pacemakers zum Vorbild. Die sind Liverpudlians, sie teilten sich in den 60er Jahren mit den Beatles den Manager Brian Epstein. Und Gerry singt den Evergreen noch immer gerne im Stadion.
Er geht aber jetzt alleine: der bisherige Liverpool-Coach Brendan Rodgers. Nach drei Jahren und ohne Titel wollten ihn die Clubeigentümer nicht mehr haben.
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Der letzte große Erfolg auf internationaler Bühne gelang dem FC Liverpool unter Trainer Rafael Benítez im Jahr 2005. Im Champions-League-Finale in Istanbul besiegten die Reds den AC Mailand im Elfmeterschießen – nach einer sensationellen Aufholjagd, lagen sie doch in der 45. Minute noch 0:3 zurück.
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In Istanbul war er dabei: Steven Gerrard. So lange wie er trug keiner die Kapitänsbinde des Traditionsvereins – von 2003 bis zum Sommer 2015. Jürgen Klopp wird mit ihm nichts mehr zu tun haben, denn Gerrard hat sich aufs Altenteil zu den Los Angeles Galaxy in die amerikanische Major League Soccer zurückgezogen.
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Die Blütezeit des Vereins liegt weit zurück. Unter Trainer Bob Paisley, im Amt von 1974 bis 1983, war der FC Liverpool in der Liga das, was heute Bayern in der Bundesliga ist: fast immer Erster. Sechsmal holte Paisley den Meistertitel. In seiner Geschichte gelang das dem FC Liverpool insgesamt 18-mal, zuletzt im Jahr 1990. Lieblingshassgegner Manchester United ist inzwischen vorbeigezogen.
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Den ersten Champions-League-Titel, der damals noch Europapokal der Landesmeister hieß, krallten sich die Liverpooler 1977 – gegen Borussia Mönchengladbach, den Verein, der jüngst selbst gerne Jürgen Klopp als Coach verpflichtet hätte. Das Foto zeigt, wie der Borusse Berti Vogts (l.) damals Liverpools Kevin Keegan bodycheckt. Aus der Konkurrenz der beiden Vereine ist längst eine Freundschaft entstanden.
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Nachdem Keegan zum HSV abwanderte, wurde er einer der entscheidenden Spieler der Liverpooler Erfolgsphase – der Schotte Kenny Dalglish. Dalglish stand da in guter Tradition, denn das erste Team des FC Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich ausschließlich aus Schotten zusammengesetzt. Von den Liverpool-Anhängern wurde er auf Platz 1 der Liste „100 players who shook the Kop“ gewählt.
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Und Dalglish ist bis heute einer der wenigen, die in der Liga zugleich Trainer und Spieler waren. Er stand von 1985 bis 1991 sowohl am als auch auf dem Spielfeld. Jedoch wechselte er sich von Jahr zu Jahr immer seltener selbst ein. 2011 kehrte er noch mal als Coach zurück, blieb aber nur anderthalb Saisons. Die Fans verehren ihn, aber in seiner ersten Trainerphase sank der Stern des Vereins.
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In diese Zeit fielen auch zwei Katastrophen. Die erste ereignete sich kurz vor Dalglishs Amtsantritt im Brüsseler Heysel-Stadion beim Landesmeister-Endpiel gegen Turin im Mai 1985. 39 Menschen starben nach einer von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Fans beider Clubs ausgelösten Massenpanik. Liverpool wurde danach sieben Jahre von allen internationalen Turnieren ausgeschlossen.
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Noch mehr Tote forderte eine Massenpanik im Hillsborough-Stadion von Sheffield – als Liverpool im FA-Cup 1989 gegen Nottingham Forest antrat. Tausende waren auf die Tribünen geströmt, es waren zuviele Karten verkauft worden. Die Polizei verschärfte die Situation, in dem sie die Fans, die zu entkommen versuchten, zurückzudrängte. 96 Menschen starben.
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Das dem rechten Verleger Rupert Murdoch gehörende Boulevardblatt „The Sun“ verbreitete Storys über die Gewalt der Liverpool-Fans, die sich als erfunden herausstellten. Seitdem wird die Zeitung von den Liverpudlians boykottiert. Zum 25. Jahrestag der Katastrophe entschuldigte sich die britische Regierung für die Ungerechtigkeit, die den Fans und den Hinterbliebenen der Toten damals widerfuhr.
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„The Sun“ blies damals ins selbe Horn wie die Regierung unter Maggie Thatcher. Die redete davon, Liverpool ganz aufzugeben. Die Stadt lag in den 80ern aufgrund der Deindustrialisierung am Boden, im Stadtteil Toxteth waren 1981 nach rassistischer Polizeigewalt heftige Straßenunruhen ausgebrochen und fünf Jahre lang lieferte sich ein trotzkistisch dominierter Stadtrat Gefechte mit der Eisernen Lady.
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Die Anfeindungen haben immerhin bewirkt, dass die zwei lokalen Premier-League-Klubs auf friedliche Weise miteinander konkurrieren. Es gibt innerhalb der Stadtgrenzen noch den FC Everton, die ältere Mannschaft Liverpools. Im Laufe der Jahrzehnte war sie gegenüber dem FC Liverpool ins Hintertreffen geraten. Hier beharken sich die beiden Maskottchen Mighty Red und Changy.
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Und beim Essen hört die Rivalität sowieso auf: Mitglieder beider Vereine haben keine Scheu gemeinsam das Frittierfett auf die Fantrikots tropfen zu lassen – beim Imbiss Everpool in der Nähe des Anfield Stadions.
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Seit seinem vorzeitigen Ausstieg bei Borussia Dortmund nach dem Ende der vergangenen Saison wurde Klopps Name praktisch immer gehandelt, wenn es in Europa in einem Top-Club kriselte oder dieser gar seinen Trainer entließ. Nach dem Aus von Rodgers nahmen die Spekulationen noch mal gewaltig zu.
In Liverpool bekommt Klopp alles andere als eine schlechte Mannschaft. Allerdings dümpelt sie derzeit nur auf dem zehnten Platz. Zwölf Punkte aus acht Spielen waren den Vereinsbossen zu wenig.
Klopps Vorgänger Rodgers, der im Mai 2012 das Amt übernommen hatte, waren Transferausgaben von mehr als 110 Millionen Euro genehmigt worden. Liverpool machte den früheren Hoffenheimer Robert Firmino zum bis dahin teuersten Transfer der Bundesliga-Geschichte. Dennoch erzielte die Mannschaft mit dem deutschen Nationalspieler Emre Can nicht die erhofften Ergebnisse.
18 neue Spieler
In den vergangenen zwölf Monaten holten die Liverpooler 18 Spieler. Klopp will in der nächsten Transferperiode keine großen Anschaffungen mehr machen. Nur kleine Schritte seien notwendig, soll er den amerikanischen Besitzern versichert haben, um das Ziel Top vier zu erreichen. In der vergangenen Saison hatten die „Reds“ die Champions League verpasst und müssen sich wie auch Klopps Ex-Club Borussia Dortmund mit der Europa League begnügen.
Er ist nach dem wenig erfolgreichen Intermezzo von Felix Magath erst der zweite deutsche Trainer in der höchsten Spielklasse auf der Insel. „Es gibt keinen Grund, das nicht souverän anzugehen“, sagte die britische Trainer-Ikone Sir Alex Ferguson in einem Interview dem „Kicker“ (Donnerstag): “Ich kann, in welcher Form auch immer, keine Ausrichtung gegen einen deutschen Trainer erkennen“, meinte Ferguson.
Die Liverpooler Fans haben damit ihren Wunsch-Trainer bekommen. Seit Langem machten sie sich für ihn stark. Als Kandidat galt auch Carlo Ancelotti. Der Italiener konnte im Gegensatz zu Klopp reichlich Erfahrung bei internationalen Top-Teams wie Real Madrid oder auch Liverpools Ligarivale FC Chelea vorweisen. Den Zuschlag bekam aber Klopp.
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