Der Artikel von Herrn Solomon ist realitätsnah und klar. Man muss erkennen, dass Hass auf andere Menschen, Religionen oder Kulturen immer auf einer irrationalen Basis steht, niemals berechtigt ist, und in erster Linie durch Aufklärung beseitigt werden kann. Erst in zweiter Linie muss man mit gesetzlicher Härte gegen Ausschreitungen und Gewalt vorgehen, was ein Rechtsstatt auch prinzipiell tut. Das dritte Mittel gegen Gewalt und Hass ist der Einsatz der Zivilgesellschaft, welche aktiv werden muss. Tut sie das nicht, wartet auf den Staat oder auf die anderen, dann kann sie letztendlich auch von Gewalt betroffen werden, ehe man sich versieht. Das gilt vor allem für politische Gewalt.
Die bisherigen Kommentare zeigen wieder die Probleme mit dem Staat Israel, als einen Entschuldigungsgrund und als Ausweichargumentation.
Wenn ein Kind in der Schule einen Aufsatz über den Frühling schreiben soll, und schreibt dann, dass es im Sommer aber noch viel schöner ist, und dass man im Sommer eigentlich viel mehr erleben kann als im Frühling, dann hat dieses Kind das Thema verfehlt.
So ist es auch mit dem Staat Israel und dessen Politik gegenüber seinen Nachbarn. Dort mag nicht alles gut sein. Aber das Problem in Deutschland ist, dass Hass, Dummheit und Arroganz gegen Ausländer, Andersdenkende zu immer mehr Gewalt und Ausschreitungen führt, übrigens auch aus den "feinsten Kreisen" der Gesellschaft heraus. Das ist kein Problem des Staates Israel, sondern muss hier in Deutschland als eigenständiges Problem wahrgenommen werden.
Das Thema wird also von vielen Kommentatoren verfehlt, die sich selbst rechtfertigen wollen, weil sie zudem meinen, die wie in einem Artikel beschrieben, "Erbsünde des Holocaust" an sich tragen.
Wer an eine solche Erbsünde glaubt, sollte sich psychologisch helfen lassen. Es geht vielmehr um Verantwortung. Man muss sehen, welche Mechanismen zum Dritten Reich führten, und zu allem, was dort an Verbrechen geschah, übrigens am Schluss auch als Verbrechen am eigenen deutschen Volk, dass die Naziführung schliesslich beging (Soldaten wurden bis zuletzt in ausweglose Kämpfe geschickt und dort verheizt, die Zivilbevölkerung musste in den Städten ausharren und wurde so zu Bombenopfern).
Wer nun auch die Politik Israles im Gaza-Streifen mit dem Holcaust an der jüdischen Bevölkerung Europas im Dritten Reich vergleicht, ist hochgradig auf Rechtfertigungskurs für etwas, was ihm angeblich angelastet wird. Diese Haltung ist einfach nicht erst zu nehmen. In Deutshcland muss zuerst vor der eigenen Tür gekehrt werden, also Verantwortung und Schuld sind voneinander zu trennen. Schuld haben diejeniegen, die derzeit im Dritten Reich aktiv oder passiv mitgemacht haben, oder die heute fremdenfeindliche Straftaten begehen. Verantwortung haben diejenigen, nämlich wir heute, dass solche gesellschaftliche Entwicklungen sich nicht wiederholen dürfen.
Wer noch heimlich oder offen an die "jüdische Weltverschwörung" glaubt, ist einfach zu dumm, die Realität zu erfassen. Man kann nicht einfach Juden kritisieren oder sogar hassen, nur weil man in Israel eine unmenschliche Politik gegenüber den Nachbarstaaten erkennt. Das würde bedeuten, Argentinier zu hassen, nur weil sie von ihrer Regierung in den Falklandkrieg geschickt wurden, oder Engländer zu hassen, nur weil sie derzeit die Falkland-Inseln in einem blutigen Krieg wieder zurückerobert haben.
Noch ein Hinweis an diejenigen (Deutschen), die sich so von der "Erbsünde des Holcaust" belastet fühlen (wie im Kommentar von "Singeinlied"). Wer aus dieser Problematik nicht herausfindet, und Christ ist, der weiss, dass die Erlösung durch Christus eine völlige Befreiung bedeutet. Die Erbsünde ist nicht nur politischer Art, sondern vor allem persönlicher Art. Ich fühle mich als nach 1945 Geborener nicht schuldig für das was vor 1945 geschah, sondern nur verantwortlich für das, was jetzt geschieht. Also, wer an Gott und Christus glaubt, wird sich nicht in eine ewige Erbsünde hineingstossen fühlen, sondern die Vergebung Christi für sich in Anspruch nehmen, und etwas Gutes für die heutige Gesellschaft beitragen.
Wer Christ ist, hat es sehr viel leichter.
Das heisst nicht, dass man sehr "kirchlich" sein muss.
Wir "Deutschen" brauchen also überhaupt nicht den Mund zu halten. Aber wenn wir "Deutschen" oder wer auch immer in der Welt, unseren Mund auftun, dann solten vernünftige Dinge herauskommen.
Leider kommen von heutigen Deutschen sehr viele Vorurteile, die auf Nichtwissen, schlechtem Gewissen oder anderen sozialem Irrglauben beruhen.
Es ist oft zu beobachten, dass Unwissenheit gepaart mit Irrglauben auch vielfach zu Gewaltbereitschaft führen kann, zumindest ein erhöhtes Risiko darstellt, gewalttätig zu werden oder Gewalt zu unterstützen, oder der Gewalt tatenlos zuzusehen.
Nach der Aufklärung über die Realität folgt also wie von Herrn Solomon sehr richtig gesagt, eine gewisse Zivicourage, die sich der Gewalt aus vernünftigen Gründen entgegenstellt.
Noch ein Kommentar zu sozialer Verirrung. Die SA hatte in den Anfängen vorwiegend nur Schläger aufzubieten, die zum Teil asozial lebten, sich regelmäßig betranken und sich als benachteiligt empfanden. Dann, nach der Machtergreifung der Nazis wurde diese kriminelle und asoziale Organisation SA plötzlich salonfägig gemacht, und es traten ihr sogar jede Menge von Pfarrern und Diakonen der Kirchen bei. Daran ist erkennbar, dass politische und soziale Verirrung auch mit einer glatten äußeren Fassade daherkommen kann, wenn sie plötzlich an die Macht kommt. Eine solche zukünftige "Machtergreifung" sollte die aufgeklärte Zivilgesellschaft auf jeden Fall, auch in jeder neuen Form zu verhindern suchen. Das gilt auch vor allem für die islamische Welt, in welcher eine unsägliche Hetze gegen den Westen und gegen Israel ohne wirkliche realistische Gründe erfolgt. Das muss man auch in Deutschland erkennen, und dagegen auftreten.
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