■ Heute vor fünf Jahren: Jubel in Berlin
In den drei letzten Monaten kam es in Osteuropa zu erdbebenartigen Veränderungen. In überwiegend friedlichen Demonstrationen brachte das Volk Bewegung in die erstarrten Regime. Viele Parteifunktionäre wurden zum Rücktritt gezwungen. Das dramatischste Ende nahm der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceaușescu: Er wird vom Militärgericht hingerichtet. Mit Ceaușescu verschwindet der letzte stalinistische Herrscher des Warschauer Paktes. In der ČSSR gibt es zum Jahreswechsel auch eine markante Veränderung: Der Schriftsteller und Bürgerrechtler Václav Havel wird einstimmig zum Staatspräsidenten gewählt. In Berlin werden unter dem Jubel von mehreren tausend Menschen zwei Fußgängerüberwege am Brandenburger Tor eröffnet. Schon Tage vor dem Weihnachtsfest sind sämtliche Hotels Berlins ausgebucht. Dabeisein ist jetzt alles.
Mit diesem Beitrag beendet die taz ihre Serie „Heute vor fünf Jahren“. Während der vergangenen drei Monate hat Karin Huser die Ereignisse im Herbst 1989 in den Ländern des ehemaligen Ostblocks in einer täglichen Chronik zusammengestellt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen