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Journalistische „Hochkultur“

betr.: „Im Dienst des Friedens“ (Beim Fußball entstehen und verfallen Freund/Feind-Verhältnisse) von Sibylle Tönnies, taz vom 13. 6. 02

Dank und Glückwunsch für die fantastisch kluge und witzige Glosse von Sibylle Tönnies. Das war – wie so vieles zurzeit in der taz (so auch der Beitrag „Mehr Männer in die Kitas“ von Nils Floreck gleich daneben) – journalistische „Hochkultur“.

GERHARD BREIDENSTEIN, Murrhardt

Es lohnt nicht, auf all den Schwulst von S. Tönnies einzugehen, nur dies: Der tief sitzende Rassismus gegen Schwarze zeigt sich nirgends in Deutschland so krass und primitiv wie gerade im Fußball. „Urwaldrufe“ von weißen deutschen Zuschauern, wenn Afrikaner auf dem Feld sind, rassistische Bemerkungen von Sportreportern über schwarze Fußballer – so normal, dass es Frau Tönnies nicht mal mehr registriert. Und wenn Deutschland über Kamerun siegt, dann war es ein Kampf Weiß gegen Schwarz: „Wir schlagen die Schwarzen auch am 22. September“, jubelt der SPD-Fraktionsvorsitzende Struck. Selbstverständlicher Rassismus – keine Kritik, keine Empörung. Der anständige Deutsche meint das doch nicht so. Es geht ja auch nicht um Juden, es geht ja nur um Schwarze. Und Kamerun ist eben nicht Israel.

DORIS PUMPHREY, Berlin

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