: Jordanien: Kritik an neuen Pressegesetzen
Amman (IPS) – Jordaniens Journalistenverband will gegen die letztes Jahr eingeführten restriktiven Pressegesetze vorgehen. Statt mit offenem Protest wolle er die Vorschriften mit einer Fortbildungskampagne kontern, kündigte Verbandschef Mohammed el-Shareef an. Die neuen Bestimmungen binden die Presse eng an offizielle Stellungnahmen, was in den Wochen vor dem Tod des im letzten Monat verstorbenen Königs Hussein zu einer Ausblendung sämtlicher Meldungen über die Zukunft des Königreichs geführt hat. Es wurde weder über die Änderung der Thronfolge zugunsten von Husseins Sohn Abdullah noch über den Tod des Monarchen berichtet. Zudem wurden die Anforderungen für Zeitungslizenzen deutlich angehoben. Künftig sind acht Jahre praktische Erfahrung, fünf davon in Jordanien, und ein mit 350.000 Dollar ausgestattetes Bankkonto nachzuweisen, um eine Zeitung aufzumachen. Nach der Demokratisierung der Presse im Jahre 1989 war die Zahl der Tages- und Wochenblätter von vier auf etwa 20 gestiegen.
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