Jon Stewarts letzte „Daily Show“: „Ich habe Neuigkeiten: Das war‘s“
In seiner „Daily Show“ nahm Jon Stewart US-Politik und -Medien aufs Korn. So wurde er zu einem wichtigen Meinungsmacher. Nun hatte er seine letzte Sendung.
Mit scharfzüngigem Witz stellte Stewart in seiner Sendung das Washingtoner Politik-Establishment bloß. Unterstützt wurde er dabei von einem Recherche-Team, das aus Fernsehbeiträgen und Videos im Internet Beweise für die Scheinheiligkeit und ungewollte Komik von Politikern beider Parteien und vor allem konservativer Medienkanäle wie Fox News zusammensammelte. Sein Ziel sei es immer gewesen, die Doppelmoral in der Öffentlichkeit aufzudecken, sagte Stewart in seinem Abschlussmonolog.
Einige von Stewarts liebsten Opfern nahmen in Kurzauftritten Abschied von dem Moderator. „Bis dann, du Trottel“, sagte der republikanische Senator John McCain. Hillary Clinton beklagte, dass Stewart gerade jetzt gehe, wenn sie als Präsidentschaftsbewerberin antritt. „Was für eine Schande.“
Auch Wolf Blitzer vom Nachrichtensender CNN, den Stewart oft wegen seiner boulevardesken Berichterstattung kritisiert hatte, meldete sich zu Wort. Blitzer wünschte Stewart alles Gute, während im Hintergrund die Worte zu lesen waren: „Geh zum Teufel, Stewart“. Ehemalige Kollegen wie Steve Carell, dessen Karriere mit der „Daily Show“ abhob, kamen ebenfalls zur letzten Sendung.
Stewart hatte seinen Abschied im vergangenen Winter bekanntgegeben, unter anderem weil er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wollte. Im September übernimmt der Komiker Trevor Noah seinen Sendeplatz.
Es war der dritte große Abschied eines Talkmasters in den USA seit Dezember. Damals gab Stephen Colbert seinen „Colbert Report“ bei Comedy Central auf, um ab Herbst Nachfolger von Late-Night-Legende David Letterman zu werden. Dieser hatte im Mai seine letzte Sendung.
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