■ Soundcheck: John McLaughlin
Heute abend: John McLaughlin. Ungerecht: Jede Scheiße, die in den Siebzigern geliebt wurde und in den Achtzigern als Verkörperung des Bösen galt, feiert mittlerweile ein Revival, nur das Mahavi-shnu Orchestra blieb außen vor. Warum gibt es noch keine Talkin'-Loud-Fusion-Compilations, warum im Pudel-Club keinen DJ, der „The Inner Mountain Flame“mit Squarepusher mixt? Davon abgesehen sollte man auf die unbestrittenen Verdienste des John McLaughlin verweisen: Seine Arbeit als Begleiter von Graham Bond, Georgie Fame und anderen Protagonisten des britischen Sixties-R&B, die monumentalen Platten mit Lifetime, die dasselbe Feld beackerten, das Ende der Achtziger die SST-Post-Punk-Fraktion und heute die Postrocker urbar zu machen versuchen, seine Funk-Gniedel-Jams mit Miles Davis, sein smarter Cameo-Auftritt in dem Jazz-Film Round Midnight, aber auch so etwas wie die großartige Platte After The Rain aus dem Jahr 1995 (im Trio mit Elvin Jones und Joey DeFrancesco). Also: Gerechtigkeit für John McLaughlin!
Detlef Diederichsen /Foto:jms
20 Uhr, Curio-Haus
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