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Jansen aus HEW-Aufsichtsrat entfernt

Hamburg/Kiel (dpa) - Nach Angaben der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat das Landgericht Hamburg auf ihren Antrag in zweiter Instanz beschlossen, Schleswig-Holsteins Energieminister Günther Jansen (SPD) aus dem Aufsichtsrat der Hamburgischen Elektricitätswerke AG (HEW) abzuberufen. Die Vereinigung zitierte aus der Begründung, Jansen befinde sich in einer „tiefgreifenden, andauernden und unlösbaren Pflichtenkollision“.

Das Ministerium lehnte auf Anfrage in Kiel eine Stellungnahme ab. „Zunächst muß der Wortlaut der Begründung vorliegen“, erklärte ein Sprecher. Zugleich wies er jedoch darauf hin, daß die Entscheidung nicht rechtskräftig sei.

Der Kieler Landtag hatte im Juni 1988 der Entsendung Jansens in den HEW-Aufsichtsrat zugestimmt. Kurz danach kam es zu Protesten vieler Kleinaktionäre - sie halten insgesamt etwa 26 Prozent des Stammkapitals -, die in einen Antrag der DSW auf Abberufung mündeten. Mehrfach wurde betont, es handle sich nicht um eine politische Aktion, sondern um einen aktienrechtlichen Vorgang. Jansen gilt als engagierter Kernkraftgegner.

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