Jahresbericht der Immobilienverwaltung: Lob für die Kümmerer
Die BIM verwaltet und entwickelt tausende landeseigene Gebäude und Grundstücke – wie das Haus der Statistik am Alexanderplatz.
Fast 1.600 Gebäude sind es, um die sich die BIM kümmert: die Häuser der Senatsverwaltungen, der Landesbehörden, der Polizei, der Feuerwehr und der Berufsschulen. Nicht in ihrer Zuständigkeit: die Gebäude der Bezirke, wo die allgemeinbildenden Schulen den Großteil ausmachen. Zudem hat die BIM knapp ebenso viele Grundstücke im Blick, die „perspektivisch für die öffentliche Daseinsvorsorge gehalten oder strategisch angekauft werden sollen“. Dazu zählt etwa das 2017 aufgekaufte ehemalige Haus der Statistik am Alexanderplatz, für dessen künftige Nutzung die BIM zusammen mit der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Mitte zuständig ist.
Mit Lemiss und Möhring steht an diesem Mittwoch BIM-Aufsichtsratschefin Vera Junker vor den Journalisten, die erst vor eineinhalb Jahren ihren Job als leitende Staatsanwältin mit dem einer Staatssekretärin für Finanzen tauschte. Junker, nicht bekannt als Freundin überschwänglicher Komplimente, bescheinigt der BIM, gerade in Pandemiezeiten einen guten Job gemacht zu haben.
Von Junker, dem langjährigen SPD-Mitglied, sind bei der Pressekonferenz auch andere Töne zur Kooperation mit privaten Wohnungsbauunternehmen zu hören, als dass mutmaßlich in der linksparteigeführten Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der Fall wäre. „Privat ist ja nicht gleich schlecht“, sagt Junker, die gute Zusammenarbeit als entscheidendes Kriterium betrachtet.
Co-Workingflächen für die Verwaltung
Ort der Pressekonferenz ist nicht der Hauptsitz der BIM in der Keibelstraße nordöstlich des Alexanderplatzes, sondern das Gebäude neben dem „Podewil“ in der Klosterstraße. Dort will die Geschäftsführung auch zeigen, wie das flexible Verwaltungsbüro der Zukunft aussehen kann, mit dem sich schneller als bislang den auf wachsenden Personal- und damit Platzbedarf einer Behörde und geringerer Nachfrage einer anderen reagieren lässt. Schulungsräume sind dabei und „auf die öffentliche Hand zugeschnittene Co-Working-Flächen“, so BIM-Chef Lemiss.
Staatssekretärin Junker berichtet in diesem Zusammenhang von Pilotprojekten zu „Desk sharing“ in ihrer Finanzverwaltung, also dem Ende des individuellen Arbeitsplatzes: Das klappt aus ihrer Sicht nur, wenn die gemeinsam genutzten Bereiche besonders attraktiv sind, weil nicht jeder sofort davon begeistert ist, seinen eigenen Schreibtisch aufzugeben.
Das Gebäude in der Klosterstraße 71 selbst hatte vor rund zwei Jahren Schlagzeilen gemacht, als das Land auf der Suche nach neuen Büroflächen von einem Vorkaufsrecht Gebrauch machte und der bisherige Mieter ausziehen musste. Das aber war die börsennotierte Technologie-Unternehmensgruppe Hypoport. Die entschied laut Medienberichten, den Firmensitz nach Lübeck zu verlegen. Die Hypoport-Internetseite nennt als Kontaktadresse allerdings Berlin, mit Büros im neuen Quartier nördlich des Hauptbahnhofs.
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