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Jagd auf Adolf EichmannBND wusste, wo Judenmörder ist

Schon 1952 wusste der BND-Vorgänger "Organisation Gehlen", dass der Holocaust-Organisator Adolf Eichmann in Argentinien lebte. Doch es geschah nichts.

Adolf Eichmann am ersten Tag seines Prozesses in Jerusalem 1961. Bild: dpa

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9 Kommentare

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  • Q
    Querulant

    @atypixx

     

    genau, endlich einen Schlussstrich unter diese Nazizeit-Debatte! Wir wollen einfach nicht aus der Vergangenheit lernen und es lieber riskieren, dass sich Dinge wie die nationalsozialistische Diktatur oder ein kommunistisches Regime wiederholen. Das müssen diese linken Gutmenschen doch endlich verstehen, dass der deutsche Michel nichts mehr von Geschichte wissen will!

  • Q
    Querulant

    Klar, eine Krähe hackt der anderen doch kein Auge aus!

  • A
    atypixx

    Januar 2011. Die Karawane zog schon lange weiter. Steig aus dem Vorvorgestern aus, liebe taz. Es wird Zeit.

  • D
    dekum

    Warum sollte auch etwas geschehen? BRD-Richter waren doch auch alte Freunde von Eichmann. Oder hatte ich mich verhört?

  • O
    Oskar

    Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn die von Altnazis durchsetzte deutsche Justiz sowie die ehem. "Organisation Gehlen" ein gesteigertes Interesse gehabt hätten, Eichmann festzunehmen. Sie standen ihm ideologisch wohl näher als offiziell bekannt und hatten oft selbst Dreck an den Schuhen. Eine wirkliche Entnazifizerung gab es weder beim BND noch der deutschen Justiz.

  • MS
    Mycle Schneider

    Salut,

    "Am 31. Mai 1962 wurde Eichmann hingerichtet - das bisher einzige vollstreckte Todesurteil in Israel bis heute"; heisst es in Ihrem Artikel.

    Die atemberaubende Unverfrohrenheit mit der diverse Länder hochkarätige Altnazis systematisch - nicht nur in Einzelfällen - geschützt haben, bleibt ein erstaunlich wenig beachteter historischer Fakt. Die übelst riechenden Fälle sind jene, die bundesdeutsche Instanzen einschliessen.

    Dies vorweg.

    Doch die Hinrichtung Eichmanns als das "bisher einzige vollstreckte Todesurteil in Israel" darzustellen, ist - wenn auch juristisch vielleicht richtig - angesichts der systematischen Praxis des "targeted killing", zu dem vor wenigen Jahren sogar ein Knessetkandidat gegen einen prominenten Friedensaktivisten (Uri Avneri) ungestraft öffentlich aufrufen durfte, wohl eine etwas unglückliche Formulierung.

    mit bestem Grusse,

    Mycle Schneider

  • KG
    Kay Giebsten

    In einem heutigen Spiegel-online-Beitrag heißt es: "Das Bundeskanzleramt als Aufsichtsbehörde für den Geheimdienst sperrt sich gegen die Herausgabe aller Akten, da eine Veröffentlichung der deutschen Nahostpolitik und der Zusammenarbeit des BND mit ausländischen Geheimdiensten schade."

     

    Konkreter wäre gewesen, zu sagen, die Herausgabe der BND-Akten schade dem Hauptnachkriegsziel der Nazis, völlig unbehelligt von ihrer mörderischen Vergangenheit den deutschen Staatsapparat zu dominieren, um darin eine Wiederherstellung autoritärer Großmachtpolitik durch Ideologie und Wiederaufrüstung zu erreichen.

     

    Dazu gehörte natürlich in erster Linie die koordinierte Abwehr antifaschistischer Verfolgung von NS-Massenmördern durch Engagierte wie Fritz Bauer oder Simon Wiesenthal.

  • T
    tystie

    Bis auf das BND-Detail ist die Geschichte detailliert in David Cesarani´s 'Becoming Eichmann' von 2006 nachzulesen. Demnach erhielt Isser Harel, der Chef des israelischen Geheimdienstes am 6. November 1957 von Fritz Bauer Eichmanns genaue Adresse in Argentinien. Eichmann wurde am 11. Mai 1960 von Mossad-Agenten gekidnappt und illegal außer Landes gebracht.

  • M
    Moshe

    Beschämend vom BND. Aber auch heute laufen viele Judenhasser frei rum, vorallem in "Palästina"!